Eine brisante Woche voller politisch brandheißer Entwicklungen geht zu Ende. Die Highlight-Meldung der wilden Reise durch die gesellschaftlich relevanten Top-Entwicklungen der intellektuellen Vorhut unserer schönen Bundesrepublik ist sicher die zerbrochene Freundschaft der beiden Vordenkerinnen ganzer Generationen: Amira Pocher und Sandy Meyer-Wölden.

Eine Kolumne
Diese Kolumne stellt die Sicht von Marie von den Benken dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Ja, Sie lesen richtig. Die beiden zu den ranghöchsten Meinungsmacherinnen der Nation gehörenden Feingeister haben ihre Kameradschaft aufgekündigt und sind innerhalb von kürzester Zeit von Kumpanei in den Stichelei-Modus gewechselt. Wie bitte, fragen Sie da zurecht. Die aus dem hochgeistigen Spitzeninventar der Impulsgeber für unsere Gesellschaft nicht mehr wegzudenkenden Zerebral-Ikonen haben sich entzweit? Was müssen wir noch ertragen, du heimtückisch niederträchtiges Schicksal, was noch?

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Eine Meldung, so ernüchternd trist wie ein Abgesang auf die Hoffnung, vernunftbasiertes Verhalten wäre auch zwischen vermeintlichen Konkurrentinnen möglich. Ein Licht am Ende der Rosenkrieg-Tunnel. Ein Leuchtturm der Räson in Zeiten der konfliktbesessenen Antagonisten. Alles vorbei? Aufgelöst in Celebrity-Schall und Rauch?

Mit vor enttäuschter Erregung zitternden Händen diktiere ich diesen Wochenrückblick meinem auf 538-Euro-Basis angestellten Tipp-Assistenten in die Tastatur. Was also war passiert? Was konnte die Hohepriesterinnen des Einfühlungsvermögens derartig entzweien? Ein Analyseversuch von ihrer Frauke Ludowig des Seichtkommentares: Marie von den Benken.

Wie einst Paris Hilton und Nicole Richie

Alles hatte so harmonisch angefangen, dass erste drittklassige Fiktional-Autoren bereits mit dem Schreiben einer emotionswülstigen Patchwork-Family-Feelgood-Dramaserie begonnen hatten. Amira Pocher und Sandy Meyer-Wölden, die Vorzeige-Vernünftigen in einer Welt des neidzerfressenen Hassens. So viel gemeinsam und doch so viele Brücken, die eigentlich längst zerstört gewesen sein müssten. Doch wie der berühmte Phönix aus der Asche stiegen sie empor aus der Jauchegrube des Boulevardbiotops, in dem die Klatschblätter-Elite bereits mit den Hufen scharrte, um im Tagesrhythmus kilometerlange Top-News in die gossipneurotischen Hände der skandalsüchtigen Beef-Junkies zu spülen.

Amira gegen Sandy, Sandy gegen Amira, alle gegen alle. Aber die beiden Vorzimmerdamen von Dr. Oliver Pocher (dem Arzt, dem Rammsteinfans vertrauen) blieben nicht nur streitfrei, sondern begründeten nebenbei sogar eine freundschaftliche Allianz, die niemand erwartet hätte. Die meisten, weil sie weder von Amira Pocher noch von Sandy Meyer-Wölden jemals gehört hatten (liebe Grüße an dich, Mama). Andere, weil Amira P. und Sandy M.W. eine bestimmte Schicksalsfügung aus dem D-Promi-Beziehungs-Karussell einte: Beide waren einst mit Oliver Pocher verheiratet. Beide haben Kinder von Oliver Pocher. Beide waren im Anschluss an die Ehe mit Oliver Pocher berühmter als zuvor.

Grund genug also eigentlich, sich gegenseitig zu hassen. Zumal die für Tratschgeschichten-Witwenschüttlerpostillen wichtig Grundvoraussetzung absolut erfüllt war: Als beide sich kennenlernten, war Sandy Meyer-Wölden Oliver Pochers Ex-Frau und Amira Pocher Oliver Pochers neue Ehefrau. Nicht zwangsläufig eine Konstellation, bei der man eine Episode "Friede, Freude, Eierkuchen" erwartet. Ein bisschen Selena Gomez, Justin Bieber, Hailey Bieber Vibes hatte sich die Promiflash-Frontrow dann doch erwartet.

Oder wenigstens einen Hauch Prince Charles, Lady Di und Camilla Parker-Bowles. Aber was bekam der Jahrmarkt der eitlen Lästergaukler? Genau: Ziemlich beste Freundinnen. Für Connaisseurs der gepflegten Prominabelschau am Abgrund des Zickenkriegs-Waterloos eine größere Enttäuschung als der HSV für seine Fans.

Samira und Amandy

Wer es jedoch mit dem Volksmund hält, der wird selten enttäuscht. So auch in der Beinahe-Erfolgsstory Amira/Sandy. Gut Ding braucht Weile, sagt man. Und wenn man sich unter "Gut Ding" zwei Frauen erhofft, die sich öffentlich an die Gurgel gehen, dann hat sich die Ausdauer in diesem Fall gelohnt. Was war also passiert?

Amira Pocher, das hatte ihr inzwischen auch formaljuristisch offiziell als Ex-Mann fungierende Oliver Pocher bereits im vergangenen Jahr jedem verfügbaren Mikrofonhalter mitgeteilt, soll während der gemeinsamen Ehe den Treueschwur nicht immer zu einhundert Prozent zum Leitsatz ihres amourösen Verhaltens gemacht haben. Das Narrativ der Fremdgeherin bemühte sich ihr damaliger Noch-Mann frühzeitig in die Notizbücher der Arschgeigenpresse zu diktieren.

Ob die Anschuldigungen der Wahrheit entsprechen, wissen im Zweifelsfall lediglich Amira Pocher und ihr vermeintliches Ehebruchopfer in vollendeter Gewissheit. Wie viel Insiderwissen Sandy Meyer-Wölden über die außerehelichen sexuellen Gepflogenheiten von Amira Pocher mit sich herumträgt, ist ebenfalls unbekannt. Eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht jedoch nicht, dass Amira Pocher ausgerechnet der Ex-Frau ihres Mannes einen Seitensprung gestehen würde, sollte es je einen gegeben haben.

Klar ist jedoch, bei der Trennung und der inzwischen erfolgten offiziellen Scheidung ist Sandy Meyer-Wölden dann offenbar Oliver Pocher zugeteilt worden. Klar, bei einer Scheidung wird das Inventar aufgeteilt. Amira Pocher jedenfalls scheint beim Ehevertragspoker nicht auf die Freundschaft zu Sandy Meyer-Wölden (Achtung!) gepochert zu haben. Ob das daran liegt, dass sie sich als Fremdgeh-Auslöserin für den Ehestopp grundsätzlich bescheiden zeigen wollte, bleibt wohl für immer ungeklärt. Zerschnitten indes ist definitiv das berühmte Tischtuch zwischen den beiden Pocher-Ex-Leidensgenossinnen. Amira und Sandy, von denen zahlreiche BFF-Fotos auf diversen Events existieren, kommunizieren scheinbar nur noch über Podcasts.

Was ist was - Sandy und Amira?

Sandy wurde einst bekannt, weil sie eine große Affinität zu Tennisstars hegte und den Blätterwald monatelang mit einer Bridget Jones würdigen Missverständnis-Anekdote zu ihrer Trennung von Boris Becker in Atem hielt. Als sie - so lautet jedenfalls ihre offizielle Version - ernsthaft erkrankte und ihr damaliger Verlobter Boris Becker tagelang nicht zu erreichen war, schrieb sie ihm eine vermeintlich verheerende SMS mit folgendem Inhalt: "Sieht so aus, als ob unsere Verlobung vorbei ist?"

Was anschließend geschah, gehört zu den kognitiv schmerzvollsten Momenten der Promitrennungshistorie. Beide trennten sich, ohne je wieder ein Wort miteinander gesprochen zu haben. Warum ausgerechnet diese SMS dafür der Auslöser war, darüber kann nur spekuliert werden. Ich habe dazu vier Theorien entwickelt, dich ich alle für etwa gleichsam wahrscheinlich halte:

  • 1. Wimbledon-Legende Becker kann nicht richtig lesen und hat die SMS als Verlobungsbeendung durch Sandy Meyer-Wölden eingestuft
  • 2. Wimbledon-Legende Becker konnte die Nummer zwischen seinen zahlreichen Liebesabenteuern im Telefonbuch nicht sofort korrekt zuordnen und schwieg sich daher sicherheitshalber aus
  • 3. Tennisspielerfrau-Legende Sandy Meyer-Wölden hat die SMS damals versehentlich nicht an ihren Kontakt "Becker Bitch", sondern an den Kontakt "Bäcker Bitch" gesendet und bis heute fragt sich Gülcan Kamps, was die durchgeknallte Meyer-Wölden eigentlich von ihr wollte
  • 4. Die SMS hat es nie gegeben

Klar ist bislang wenig, nur eines ist sicher: Amira Pocher tröstet sich längst mit Christian Düren, der sie - so sagen viele Branchen-Insider - als Dürenöffner zum nächsten Karriereschritt sieht. Dafür wird sie wohl sogar auf ihren populären Nachnamen verzichten und statt Amira Pocher künftig wohl wieder Amira Aly heißen. So hieß sie bereits, als noch niemand sie kannte, bis sie mal mit Oliver Pocher auf der Tribüne eines Bundesligaspiels des 1. FC Köln gesichtet wurde und von der Tratsch-Industrie über Nacht von Oliver Pochers Marketingassistentin zu Oliver Pochers Beischlafassistentin hochgeschrieben wurde.

Zwei Kinder, eine gescheiterte Ehe, mehrere Podcasts und einen indischen Glückskeksvorleser später sind Amira und Oliver Pocher zumindest definitiv geschieden und Sandy Meyer-Wölden irgendwie auch wieder mit im Spiel. Sandy hat jetzt wieder einen reichweitenstarken Podcast. Und damit hat sie das Beste aus ihrer Trennung von Oliver Pocher herausgeschlagen, was möglich war.

Viele ihrer Vorgängerinnen sind da deutlich schlechter rausgekommen. Annemarie Carpendale beispielsweise landete in den Armen von Howard Carpendales Sohn, Monica Ivancan veröffentlicht Bücher mit Smoothie-Rezepten, Jessica Schwarz macht ebenfalls nur noch mit Trennungsgerüchten Schlagzeilen, Sabine Lisicki erinnert sich mit Schrecken an eine Zeit mit Oliver Pocher, in der sie offenbar jahrelang betrogen wurde.

Wenn man so will, ist Amira Aly wenigstens weich gelandet. Nein, ich habe Christian Düren gerade nicht fett genannt. Ich meine "weich" nicht im Sinne von "sanft in eine Wohlfühloase geschmiegt, wo früher mal ein Sixpack war", sondern im Sinne von "nicht so ein dramatischer Absturz". Immerhin waren Pochers früheren Lebensabschnittsgefährtinnen bereits berühmt, bevor der ehemalige Wachturmverteiler aus Hannover Hand angelegt hatte.

Annemarie Carpendale, die damals übrigens Warnkross hieß und Schwarz waren etablierte Moderatorinnen, Lisicki stand im Finale von Wimbledon - ein also offenbar wiederkehrender Ort in Oliver Pochers Liebeshistorie. Ivancan war erfolgreiches Model. Lediglich Amira Aly wird bei Wikipedia als "Visagistin" geführt, was ihr Schaffenswerk in der Prä-Pocher-Ära betrifft.

Insofern hat sie sicherlich den erfolgreichsten Olivexit hingelegt. Ihr erster offizieller Auftritt mit Neuolli Christian Düren zumindest hatte vor ein paar Wochen im Rahmen der Fashion Week Berlin die sonst eher kilometerfaule Berliner Promi-Fotografenschar bis nach Potsdam gelockt. Das schafft auch nicht jeder. Glückwunsch also irgendwie an dieser Stelle an Amira Aly - und nächste Woche geht es dann hier wieder um wirklich relevante Themen. Julian F.M. Stöckel oder so. Versprochen!

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