• Die Teilnahme bei "Let's Dance", die Gründung einer eigenen Marke und noch dazu das Leben als Mama: Für Amira Pocher könnte es gerade nicht besser und aufregender laufen.
  • Im Interview mit unserer Redaktion verrät sie, wie sie mit der Kritik der "Let's Dance"-Jury umgeht, warum in dieser Staffel alles anders ist als damals bei ihrem Mann Oli und was ihre Kinder zu ihren Tanzeinlagen sagen.
  • Außerdem schildert sie, wie sie sich damals wirklich gefühlt hat, als Oli Pocher bei "Let's Dance" mitgemacht hat und sie schwanger zugesehen hat.
Ein Interview

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Frau Pocher, "Let's Dance" ist in vollem Gange: Wie sieht Ihr Alltag aktuell aus und wie gut kommen Sie damit zurecht?

Amira Pocher: Mittlerweile hat sich eine Routine eingespielt. Um sechs Uhr morgens werde ich von meinem Kind geweckt, mit einem Rütteln und der Aufforderung: "Mama, Mama, aufstehen!" Nach dem Aufstehen mache ich die Kinder und mich fertig, spiele und frühstücke mit den Kindern. Um acht Uhr fahre ich zum Corona-Test und bin danach im Tanzstudio. Zum Glück trainieren wir um die Ecke von unserem Zuhause. Dann wird getanzt und um 15 Uhr mache ich Feierabend, fahre nach Hause und bin Mama.

Ein bestimmendes Thema der Show ist Corona. Durch die ganzen Ausfälle kam es gezwungenermaßen zu der ein oder anderen Regeländerung. In Ihrem Podcast haben Sie davon gesprochen, dass die Fairness darunter leidet. Welches andere Vorgehen hätten Sie sich gewünscht?

Es ist wirklich ärgerlich, aber ich habe auch keine andere Lösung. Glücklicherweise haben wir aktuell keine Fälle mehr. Vielleicht schaffen wir es alle bis zum Finale, coronafrei zu bleiben.

Sie stellen sich jede Woche der Kritik der Jury und der eines Millionenpublikums: Wie gut kommen Sie mit Kritik an Ihrer Leistung zurecht?

Vor der Staffel meinte ich noch, Kritik muss man abkönnen. Aber man trainiert eine Woche lang jeden Tag acht Stunden und opfert so viel Zeit und Schweiß. Wenn man dann auf dem Parkett steht und froh ist, dass man sich jeden Schritt merken konnte und die Jury schließlich urteilt: "Das war nicht so gut", das tut schon echt weh. Das kann ich auch nicht schönreden. Bei mir fing dann das Gedankenkarussell an: "Was habe ich falsch gemacht, das verstehe ich jetzt nicht". Ich habe mir zu Hause dann noch einmal meinen Tanz angesehen und musste eingestehen, dass die Jury immer recht hatte.

Bei der Show beobachtet das Publikum auch genüsslich die körperlichen Veränderungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Viele nehmen durch das Training ab, die Outfits lassen tief blicken. Fühlen Sie sich unwohl, dass so viel Fokus auf Ihren Körper, Ihre Figur gerichtet ist?

Am Anfang war das komisch, mittlerweile fühle ich mich pudelwohl und mach mir über keine Delle Gedanken. Das war auch etwas, wovor ich Angst hatte: Kann ich mich wirklich lösen und frei tanzen oder mach ich mir permanent Gedanken, ob man was sieht oder die Pose ungünstig aussieht. Darüber habe ich beim Tanzen aber nicht nachgedacht. Wir haben ausgezeichnet geschneiderte Kostüme, die aussehen, wie für den Galaabend geschnitten, wir können darin aber Turnübungen machen. Ich fühle mich in meinen Kostümen sehr wohl auf der Bühne.

Die Jury teilt auch in dieser Staffel ordentlich aus, erscheint oftmals sehr streng. Sie selbst haben von Joachim Llambi sogar eine höhere Bewertung bekommen als von den anderen Jury-Mitgliedern. Wie gerecht finden Sie die Jury-Urteile bisher?

Ich denke, das ist Ansichtssache (lacht). Manchmal fragt man sich schon: "Warum wird bei mir nur Negatives aufgezählt und bei anderen wird nur das Positive genannt?" Am Ende muss man das Urteil der Jury hinnehmen. That's the game.

"Für mich war die Teilnahme an 'Let's Dance' eine große Überwindung"

Immer wieder hört man von ehemaligen Teilnehmern, dass "Let's Dance" eine große Familie ist. Wer ist dann der unangenehme Onkel? Wer die Lieblingsnichte?

Unter den Promis kann ich sagen, dass ich Bastian und Mike sehr liebhabe. Wir verstehen uns alle super. Aber ich bin die Einzige, die nicht im selben Hotel untergekommen ist, weil ich zu Hause wohne. Deshalb sind mir die anderen etwas voraus: Sie frühstücken zusammen, sind nach der Show noch an der Hotelbar und ich bin komplett weg vom Schuss und kriege auch vieles gar nicht mit. Trotzdem komme ich donnerstags hier her und es ist ein sehr schönes Miteinander. Man merkt aber, dass durch Corona vieles anders ist. Ich habe die Staffel damals mit Oli erlebt: Da waren Familienmitglieder und Kinder hinter der Bühne, man hat zusammen gegessen und gelacht im Aufenthaltsraum. Das ist aktuell alles leer hier. Das ist leider der Haken an dieser Staffel. Durch Corona und die ganzen Regelungen kann man gar nicht so zusammenwachsen.

Neben dem harten Tanztraining haben Sie noch einen weiteren, sehr anspruchsvollen Job: Sie haben zwei kleine Kinder. Wie kriegen Sie und Ihr Mann die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hin?

Für mich war die Teilnahme an "Let's Dance" eine große Überwindung. Ich bin eine Glucke und wollte nie länger als drei, vier Stunden am Stück von den Kindern weg sein. Die Voraussetzung war, dass wir das zeitlich gut regeln können.

An einem Punkt dachte ich: Die Kinder sind jetzt in einem Alter, in dem sie sowieso schon längst im Kindergarten wären. Andere Kinder sind zu dem Zeitpunkt schon seit einem Jahr in der Kita. Meine eben nicht, weil ich sie gerne zu Hause hatte. Es ist nichts anderes, als wenn andere Mamas am Ende ihrer Elternzeit wieder in ihre Jobs zurückkehren. Deswegen bin ich keine schlechte Mama, sondern ich ziehe diese paar Wochen jetzt durch. Ich lege den Fokus während des Trainings komplett auf "Let's Dance", umgekehrt, zu Hause bin ich komplett für die Familie da. Ich versuche auch, meine Termine immer abends zu legen, wenn die Kinder im Bett sind. So kann ich die Zeit, die ich mit den Kindern habe, richtig genießen. So klappt das auch.

Haben Ihre Kinder Sie schon tanzen sehen und was sagen sie dazu, ihre Mama so zu sehen?

So viel können sie noch nicht sprechen, aber sie sagen: "Mama, tanzen, noch mal" (lacht). Der Große ist richtig fasziniert, sitzt da mit offenem Mund und wundert sich, warum seine Mama da tanzt, wenn sie doch neben ihm sitzt. Das ist sehr süß.

Ihr Mann Oliver Pocher hat auch schon bei "Let's Dance" teilgenommen. Damals war die Rede davon, Sie seien eifersüchtig gewesen. Jetzt scheint Ihr Mann wiederum nicht eifersüchtig zu sein. Wieso fallen Ihre Reaktionen da so unterschiedlich aus?

Ich habe nicht gesagt, dass ich eifersüchtig war, es war nur eine schwierige Zeit: Ich sage nur Schwangerschaft, Hormone, Unsicherheit, Zukunftsängste und so weiter. Das ist eine andere Power, die da in einem steckt. Wir sind jetzt auch ein paar Jahre länger zusammen, damals war alles relativ frisch. Mittlerweile haben wir uns so gefunden und gefestigt in unserer Beziehung, dass für Eifersucht gar kein Platz ist.

Sie wirken auf Social Media sehr authentisch und Sie geben ehrliche Einblicke in ihr Leben. Wie gehen Sie mit Hasskommentaren oder anderen fiesen Bemerkungen über Sie im Netz um?

Wenn ich eines gelernt habe, dann, dass Leute sowieso immer irgendwas finden, wenn sie wollen. Ich habe mir vor der Staffel vorgenommen, mir nichts durchzulesen, was nicht auf meinem Account stattfindet. Alles, was unter anderen Beiträgen passiert, schaue ich mir nicht an, denn ich weiß, es wird sowieso nur negativ kommentiert. Das würde mich nur ärgern, belasten und verunsichern. Ich nehme gerne Kritik an, aber von Leuten, die ich gefragt habe und die berechtigt sind, Kritik zu äußern. Viele sind voreingenommen, und dass Leute mich nicht mögen, kann und will ich nicht ändern. Es ist völlig okay, wenn Menschen mich nicht mögen. Aber bei meinem Social-Media-Bereich ist alles piccobello. Ich bekomme sehr viele nette Nachrichten und werde toll unterstützt, wofür ich sehr dankbar bin.

Das ist Amira Pochers Rezept für eine gelungene Work-Life-Balance

Gerade berufstätige Mütter sehen sich oft mit Kritik konfrontiert: Sie würden nicht genug Zeit für ihre Kinder haben, sie abschieben. Erleben Sie diese Kritik auch? Wie können Frauen damit umgehen?

In meinem Umfeld höre ich davon nichts. Die Leute wissen, "Let's Dance" ist ein temporäres Projekt, das ein paar Wochen geht. Es gibt immer noch einen Papa, bei dem nie gefragt wird: "Warum bist du zehn Tage für Dreharbeiten in Amerika? Du hast doch ein Kind zu Hause, was bist du denn für ein Vater?" Das hört man witzigerweise nie. Da fängt also das Problem an. Außerdem sehen die Leute, dass ich so viel tue, um zu Hause zu sein. Ich habe auch meine Freunde monatelang nicht gesehen, außer im Publikum. Ich kann niemandem mehr noch Zeit geben. Die Zeit, die ich habe, gehört zu hundert Prozent meinen Kindern. Das akzeptieren meine Freunde zum Glück.

Neben der aktuellen "Let's Dance" Staffel haben Sie in den letzten Monaten auch eine Brand namens FAYBLE gegründet. Sie sind eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Was können Sie anderen raten, die karrieretechnisch durchstarten wollen?

Noch stehe ich am Anfang. Ob ich erfolgreich sein werde, weiß ich noch nicht. Ich maße mir also nicht an, irgendwelche Tipps zu geben. Ich möchte es erst mal schaffen und mich beweisen.

Ihr Leben klingt wahnsinnig durchgetaktet. Wie sieht Ihr Rezept für eine gelungene Work-Life-Balance aus?

Ich finde feste Arbeitszeiten, auch wenn man selbstständig ist, sehr wichtig. Ich trenne konsequent Arbeit und Familie. Wenn ich zu Hause bin, lege ich das Handy weg und spiele mit meinen Kindern auf Augenhöhe. Ich tausche dann das Tanzkostüm gegen Schlabberlook und Mama-Dutt. Für mich ist das eine Sache der Organisation: Zu einer Uhrzeit bin ich Geschäftsfrau, danach bin ich Mama.

Alles zu Amira Pochers neuer Brand FAYBLE finden Sie unter www.fayble.de.

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