Der Montag ist oft ein launischer Gesell. Manchmal nervt er so sehr, dass einem zum Granteln zumute ist – so wie Provinzpolizist Franz Eberhofer in den Krimi-Komödien nach den Büchern von Rita Falk. Wir haben uns deshalb mit den Hauptdarstellern von "Sauerkrautkoma" bei Leberkäs und Bier getroffen und über miesepetrige Tage und Montags-Motivation gesprochen. Ein lustiger Senftalk aus unserer Rubrik #happymonday.

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"Magst du deine Haferflocken lieber mit Zucker oder am liebsten mit Kakao?", fragt der Rudi den Franz im neuen Eberhofer-Film "Sauerkrautkoma". "Am liebsten gar net", grantelt der Eberhofer morgenmufflig im Bett liegend seinem Spezl zurück. Eine Szene wie gemacht für den berühmt-berüchtigten "bad monday".

So übel gelaunt ist Eberhofer-Darsteller Sebastian Bezzel im richtigen Leben aber nicht – auch nicht an einem Montag, wie er beim Gespräch in München verrät.

Neben ihm sitzen die beiden anderen Protagonisten der bayerischen Heimatkrimi-Reihe: Simon Schwarz, der Rudi Birkenberger spielt, und Lisa Maria Potthoff, die Franz Eberhofers Dauerfreundin Susi mimt.

Gut gelaunt unterhält man sich im gediegenen Bayerischen Hof zunächst genüsslich über Senf – wer ihn überhaupt mag und wie. Denn wir servieren den dreien Leberkässemmeln. Fans der Krimi-Komödien wissen: Die bayerische Delikatesse ist die Leibspeise von Franz und Rudi.

Lisa Maria Potthoff entscheidet sich für süßen Senf zum Leberkäse, Simon Schwarz ebenfalls, dafür verzichtet er aufs Brötchen. Entschuldigung. Auf die Semmel. Wir sind ja in Bayern.

Und Sebastian Bezzel? Der lehnt dankend ab. "Er wird beim Dreh immer dazu genötigt, Senf zu nehmen", verrät Simon Schwarz.

Nachts auf dem Dixi-Klo

Die drei Darsteller sind gut gelaunt und wirken in der lockeren Atmosphäre sehr vertraut. Ob die drei den berühmt berüchtigten "bad monday" eigentlich kennen oder auch mal einen schlechten Tag haben?

"Ich habe nie einen guten Tag", scherzt Bezzel.

"Natürlich haben wir auch mal schlechte Tage. Aber wenn wir keinen guten Tag haben, dann haben wir Pech gehabt", sagt Schwarz.

Potthoff erklärt, warum: Das Leben als Schauspieler könne sehr anstrengend sein. "Egal ob du krank bist oder einen schlechten Tag hast – du stehst vor der Kamera oder mit 40 Grad Fieber auf der Bühne. Da heißt es: Arschbacken zusammenkneifen."

Viele Menschen seien der Annahme, ihr Leben sei privilegiert. Sie würde es eher als besonders und außergewöhnlich bezeichnen, erklärt die 40-Jährige.

"Man steht an fünf Tagen in der Woche für einen Nacht-Dreh bei minus 15 Grad vor der Kamera, dann fährt man nach Hause und die Kinder haben Läuse. Ich behandele sie mit Lausshampoo, renne noch zur Probe, steige in den Zug und fahre zurück zum Drehort."

Schauspielerinnen hätten sowieso immer zu wenig an, ergänzt Schwarz. Es gebe keinen Film, der im Winter spielt, in dem Frauen dick angezogen seien. Denen stehe dann ein Team gegenüber, eingepackt in Nordpolausrüstungen. "Alles, was Globetrotter verkauft, findest du am Set, aber nie an den Schauspielerinnen."

Und an Bezzel gewandt: "Da hast du Glück, dass du einen Bullen spielst, der eine dicke Lederjacke trägt".

Ganz so glamourös, wie sich viele Menschen ihr Leben als Darsteller vorstellen, sei es eben nicht immer. "Wenn ich von den Leuten höre, dass ich ein Glamour-Leben führe, dann sage ich sofort: Wann warst du bitteschön das letzte Mal im Winter um Mitternacht auf einem Dixi-Klo?", sagt Bezzel.

Alles ist Teamarbeit

Der Schauspieler will aber nicht meckern. "Ich finde trotzdem, dass wir einen sehr privilegierten Beruf haben", sagt er. "Es gibt viele Menschen am Set, die dafür sorgen, dass wir uns wohlfühlen – besonders an einem nicht so guten Tag. Dann muss man sich einfach zusammenreißen." Es sei schließlich immer auch Teamarbeit.

Außerdem wäre er nicht Schauspieler geworden, wenn er nicht ausreichend motiviert für den Job wäre. "Man sagt ja nicht: Mei voll blöd, jetzt habe ich in der Schule nicht aufgepasst, jetzt bin ich halt Schauspieler. Das ist ja so schlimm, dass ich jetzt hier Filme drehen muss."

Schwarz stimmt ihm zu: "Wir sind schon allein deswegen so motiviert, weil wir wissen, wenn wir nicht drehen, sind wir arbeitslos." Wer in den Urlaub fahre, müsse dafür an seine Ersparnisse ran. Denn freie Zeit sei nicht bezahlt. Und es gebe längere Phasen, in denen Schauspieler auf Aufträge hoffen müssen. "Da musst du dich motivieren und einfach daran glauben, dass das, was du machen möchtest, das Richtige ist."

Motivationstipps vom Fach

Ein paar Motivationstipps haben die drei dann auch noch: Für gute Stimmung sorge Musik. Bezzel sagt im Scherz, er setze auf "The End" von The Doors.

Potthoff verrät: "Ich verbinde bestimmte Musik immer mit einem Projekt. Ich liebe es, morgens auf dem Weg zur Arbeit laut Musik zu hören", sagt die Schauspielerin.

"Dann singst Du dem Fahrer 'Hero' von Mariah Carey vor", witzelt Schwarz.

"Und schon fährt man mit der Bahn", erwidert Potthoff lachend.

Generell sei es immer hilfreich, sich etwas Schönes zu gönnen, kleine Dinge zu wertschätzen und zu zelebrieren – sich am Morgen einen guten Kaffee zu machen, zum Beispiel. "Sebastian und ich haben in eine gute Kaffeemaschine investiert. Die ist wie ein Familienmitglied", sagt Potthoff.

Sich auf sich selbst zu besinnen, sei ebenfalls wichtig, sagt Schwarz. Er brauche an richtig schlechten Tagen Ruhe. "Ich ziehe mich total zurück. Ich will dann auch keine Musik hören, sondern mich nur auf das konzentrieren, was kommt."

"Er hört allenfalls den Gesang der Buckelwale", scherzt Bezzel. "Ab und zu. Aber dann langsam abgespielt. Das wäre sonst zu schnell", kontert sein Kollege lachend.

Zudem wissen die drei als Eltern natürlich auch, wie unmotiviert ein Wochenstart für Kinder sein kann. Bezzel findet es gut, wie die Kita seines Sohnes das löst. "Der Montag ist Mitbring-Tag. Da darf jeder immer etwas mitbringen – einen Lego-Drachen zum Beispiel, den er allen zeigen kann. Damit kriegt man sie dann immer."

Wodka geht immer

"Mein Tipp für den Montag: Für mich ist immer Mit-Trink-Tag", sagt Bezzel. "Mit einer anständigen Flasche Wodka", ergänzt Schwarz lachend.

Der verbale Schlagabtausch neigt sich dem Ende und man merkt, die drei sind auch neben dem Set ein eingespieltes Team.

Über die gemeinsame Arbeit kann Schwarz nur Gutes sagen: Drehzeit sei immer eine Glückszeit, sagt er. "Ich freue mich wahnsinnig, wenn wir zusammen sind und wieder Zeit verbringen."

Schwarz hat zum Abschluss noch einen ernsthaften Tipp: "Lob ist immer motivierend". Andere zu loben, sei gut und kann dazu führen, dass man eines zurückbekommt, sagt der Taktiker.

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