Sex, Drugs and Rock ‘n‘ Roll? Von wegen! Das Leben als Star unterscheidet sich zwar grundsätzlich vom Leben eines Otto Normal oder einer Erika Mustermann, aber anders, als viele denken. Davon erzählen Bill und Tom Kaulitz in der neuesten Folge ihres Podcasts "Kaulitz Hills" und auch, was eine Plüschdecke und Kängurus damit zu tun haben.

Eine Satire
Diese Satire stellt die Sicht von Christian Vock dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

"Mäuserich find ich ganz niedlich", verrät Tom Kaulitz gleich zu Beginn der neuesten Folge "Kaulitz Hills" über einen Begriff, der ihm gut gefällt und Bruder Bill stimmt ihm da zu. Ich persönlich, wenn Sie mir die Offenheit gestatten, bin beim Begriff "Mäuserich" in meiner Meinung unentschlossen. Das geht mir bei einigen Sachen so. Der neuen Single von Taylor Swift zum Beispiel. Oder Bananenbrot. Oder Hypotenusen. Bei "Mäuserich" und Taylor Swift brauchen Sie mich also gar nicht nach meiner Meinung fragen, da wird nichts kommen. Bei Bananenbrot und Hypotenusen vielleicht irgendwann, zurzeit aber nicht.

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Ich erwähne das auch nur, weil es ganz hübsch veranschaulicht, dass es doch recht große Unterschiede zwischen Stars und Nicht-Stars gibt. Ich weiß, diese Erkenntnis wird wahrscheinlich nicht als Eilmeldung die Schlagzeilen bestimmen, aber die weiteren Ereignisse der neuen "Kaulitz Hills"-Folge lassen diese Unterschiede vielleicht doch in einem anderen Licht erscheinen. Die meisten sehen nämlich nur das Offensichtliche wie die Villen, die Luxus-Limousinen oder das Leben auf dem roten Teppich. Doch die wahren Unterschiede zwischen Stars und Nicht-Stars findet man in den Details.

Bill Kaulitz und sein Cabrio-Dilemma

Eine dieser Sofaritzen des Lebens, in die kaum ein Lichtstrahl fällt, ist zum Beispiel die Flüssigkeitsaufnahme. Bill und Tom Kaulitz starten ja gerne mit einem Cocktail in eine Podcast-Folge und das erklärt vielleicht auch die dann folgenden Gespräche zwischen den beiden. Ich hingegen starte in eine Podcast-Folge gerne mit Kaffee, einfach, weil ich Gespräche von Menschen, die mit einem Cocktail in eine Podcast-Folge starten, sonst nur schwer verkrafte. Nennen Sie mich gerne zimperlich.

Ohne Cocktail hätten wir aber vielleicht nie die gar nicht mal so interessante Geschichte über Bills Neuanschaffung erfahren. Der Sänger hat sich nämlich ein neues Auto gekauft, ein Cabrio. Das gefalle ihm gut, habe allerdings einen Haken: die Luftigkeit. "Das fliegt auch alles in mein Cabrio rein", beschwert sich Bill, dass der Wind sowohl Pollen als auch Wespen in sein Cabrio träg. Ein verständliches Dilemma, aber vielleicht wussten weder Pollen noch Wespen, wo bei einem Cabrio innen und außen ist. Pollen und Wespen sind, glaube ich, in diesem Punkt ein bisschen dumm.

Gleichzeitig kenne ich solche Probleme natürlich auch. Ich habe zwar kein Cabrio, aber auch ich weiß um die Gefahren im Rausch der Geschwindigkeit bei Fahrzeugen mit offenem Verdeck. Vor Kurzem erst wäre mir beim Radfahren nämlich fast eine Fliege in den Mund gesaust. Glücklicherweise konnte ich den Mund rechtzeitig schließen, ein spontaner Schutz, der Bill Kaulitz bei seinem Cabrio verwehrt ist. Ich führe also quasi das gleiche Leben wie ein Star, kann mich aber vor den Schattenseiten dieses Lebens besser schützen als ein echter Star.

Die Macht der rotierenden Bürsten

Das gilt im Grunde auch für Bills nächstes Dilemma. Es sei nämlich etwas vorgefallen in seinem Fernsehzimmer, über das Bill verrät: "Es ist auch mein Sexzimmer." Ich weiß, was Sie jetzt denken und auch ich bin kein Freund von Multifunktionszimmern. Klarheit ist mir wichtig. Aber es geht bei Bills Problem nicht um Nutzungsordnungen. Wobei, im Grunde schon. Denn zu Bills Problem gehört auch, dass sein Hund die eigentlich vorgesehene Raumnutzung umgewidmet hat. Mit anderen Worten: Der Hund hat einen Haufen in Bills Fernseh-und-Sex-Zimmer-Plüschdecke gemacht.

Kann vorkommen, das Pikante daran ist nur: Bill habe den Haufen erst bemerkt, als er ihn mit seinem Staubsauger, mit dem er die Decke abgesaugt hat, erwischt habe. Da kommt das Pech des Tüchtigen hinzu, denn weil der Kaulitzsche Staubsauer mit rotierenden Bürsten ausgestattet sei, habe Bill den Haufen dadurch "durchs ganze Wohnzimmer gespritzt". Man kann sich Kaulitz’ Entsetzen vorstellen, denn es ist schlimm, wenn ein Problem mit einem strengen Geruch beginnt und mit einer großflächigen Kontamination endet.

Da kann man sich als Nicht-Star natürlich freuen, denn von solchen Problemen sollte man in der Regel verschont bleiben. Zwar dürften die meisten im Besitz eines Staubsaugers sein, vielleicht auch einen Hund ihr Eigen nennen, aber nicht viele von uns dürften ein extra Sexzimmer haben und wahrscheinlich nur ganz wenige ein separates Fernsehzimmer. Da ergeben sich manche Probleme einfach nicht und davon erzählt auch der letzte Unterschied zwischen Stars und Nicht-Stars.

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Keine Angst vor Kängurus!

Da berichtet nämlich Tom vom aktuellen Songwriting-Prozess, bei dem die Frage aufkam, wovor denn wohl Bill Angst habe. Toms Antwort: "Du hast nicht viele Ängste und wenn, dann nur so alberne", plaudert Tom aus und wird dann konkret: "Du hast Angst vor Kängurus." Nun ist es nicht nett, die Ängste eines anderen als "albern" zu bezeichnen, aber eine Angst vor Kängurus scheint in der Tat ungewöhnlich, vor allem in Los Angeles. Würde Bill in Australien leben oder in einem Zoo, würde er vielleicht mehr Verständnis von seinem Bruder erhalten. Es gibt einfach Gegenden, in denen ist die Konfrontation mit einem Känguru wahrscheinlicher als in anderen.

Eine Angst vor Kängurus ist also etwas sehr Exklusives, da kann ich als Nicht-Star mit meiner Angst natürlich nicht mithalten. Ich habe nämlich Angst vor Triathleten. Also, keine richtige Angst, ich wurde nie von einem Triathleten gebissen oder so etwas. Triathleten haben sich bisher auch von meiner Plüschdecke ferngehalten. Vielleicht ist es nur Einbildung, aber ich finde, Triathleten kann man nicht trauen. Es ist also eher ein Unbehagen. Hätte ich richtige Angst, wäre das schlimm. Denn träfe ich einmal einen Triathleten, könnte ich ihm schlecht entkommen. Die sind ja viel schneller und auch ausdauernder als ich und das auch noch an Land und im Wasser! Ein aussichtsloser Kampf. Vielleicht sollte ich doch lieber ein Star werden. Mit Kängurus komme ich zurecht.

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