Ein ausführlicher Bericht der argentinischen Polizei liefert detaillierte Einblicke in die Ermittlungsergebnisse rund um den tragischen Tod von Liam Payne.

Mehr News zu Stars & Unterhaltung

Der tödliche Sturz des ehemaligen One-Direction-Sängers Liam Payne von einem Hotelbalkon in Buenos Aires war nach Überzeugung der Ermittler kein Suizid. Eine "bewusste Handlung" des Sängers sei auszuschließen, aufgrund seines Drogenkonsums sei er nicht bei vollem Bewusstsein gewesen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Als der 31-Jährige vor gut drei Wochen vom Balkon stürzte, habe er wegen seines Zustands weder gewusst, was er tat, noch die Folgen seines Handelns verstehen können. Somit gehe die Staatsanwaltschaft davon aus, "die Möglichkeit einer bewussten oder freiwilligen Handlung des Opfers ausschließen" zu können.

Bei gerichtsmedizinischen Untersuchungen waren der Staatsanwaltschaft zufolge Spuren von Alkohol, Kokain und einem verschreibungspflichtigen Antidepressivum in Paynes Körper nachgewiesen worden. Von anderen Substanzen war keine Rede.

Drei Männer angeklagt

Die argentinische Polizei veröffentlichte einen ausführlichen Ermittlungsbericht. Darin bestätigt die Behörde, was kurz zuvor schon von mehreren britischen und US-amerikanischen Medien vermeldet worden war. So wurden laut des Polizeiberichts inzwischen drei Personen angeklagt. Ihnen werde die "Vernachlässigung einer Person mit anschließender Todesfolge sowie die Lieferung und Vermittlung von Betäubungsmitteln" vorgeworfen.

Bei der ersten namentlich nicht genannten Person handele es sich um jemanden, der "den Künstler während seines Aufenthalts in der Stadt Buenos Aires täglich begleitete". Ein Statement, das der "Daily Mail" vorliegt, lässt vermuten, dass es sich dabei um den argentinischen Geschäftsmann Rogelio Nores handeln könnte. Dieser hatte dem britischen Medium beteuert: "Ich habe Liam nicht im Stich gelassen. Ich bin an dem Tag dreimal zu seinem Hotel gefahren und habe es 40 Minuten bevor es passierte verlassen." Er behauptet zudem: "Es waren mehr als 15 Menschen in der Hotellobby, die mit ihm gesprochen und gescherzt haben, als ich ging."

Der Person, der die "Vernachlässigung mit anschließender Todesfolge" vorgeworfen wird, droht laut des Polizeiberichts bei einer Verurteilung "eine Strafe von fünf bis 15 Jahren Gefängnis."

Bei der zweiten Person handele es sich um einen Hotelangestellten, "der sich für zwei nachgewiesene Kokainlieferungen an Liam Payne während seines Aufenthalts im Hotel verantworten muss". Der dritte Angeklagte sei "ebenfalls ein Drogenlieferant, dem zwei weitere eindeutig nachgewiesene Lieferungen während zweier verschiedener Fälle vorgeworfen werden".

Über 800 Stunden Videomaterial gesichtet

Umfangreiche Ermittlungen hätten demnach zu den Anklagen geführt. Seit dem Tod von Payne sei "mehr als 800 Stunden Videomaterial von verschiedenen Hotelüberwachungskameras und anderen Kameras auf öffentlichen Straßen" gesichtet worden. "Ebenso gelang es, den Inhalt des Mobiltelefons des verstorbenen Musikers forensisch zu extrahieren. Daraus wurden Anrufe, Nachrichten, Chats in Messaging-Anwendungen und sozialen Netzwerken analysiert."

Die Behörden haben Paynes Familie am 6. November den Leichnam des Sängers übergeben. Nach der Überführung soll die Beerdigung von Payne laut eines Berichts der "Sun" angeblich in Kürze in der Saint-Paul's-Kirche in seiner Geburtsstadt Wolverhampton stattfinden. (stk/spot/dpa/ bearbeitet von ari)

Hilfsangebote

  • Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 0800/1110-111 (Deutschland), 142 (Österreich), 143 (Schweiz).
  • Anlaufstellen für verschiedene Krisensituationen im Überblick finden Sie hier.

  © 1&1 Mail & Media/spot on news

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.

Teaserbild: © picture alliance / empics/Ian West