Wien - Österreichs Liedermacher Rainhard Fendrich ("Es lebe der Sport", "I am from Austria") hat größte Bedenken angesichts einer sich abzeichnenden Regierungsübernahme durch die rechte FPÖ. "Ich habe Angst vor der Rohheit der Sprache und vor einer Isolation Österreichs in der Weltgemeinschaft", sagte der Sänger der Deutschen Presse-Agentur.
Er habe sich noch nie so um die Demokratie gesorgt. Schon jetzt würden sich viele seiner Künstler-Kollegen aus Angst vor einem rechten Shitstorm nicht mehr öffentlich äußern, sagte der 69-Jährige.
Die Rechtspopulisten unter FPÖ-Chef
Sorge um traumatisierte Kriegs-Kinder
In seinem neuen Album "Wimpernschlag" (Erscheinungsdatum 31.1.) voller nachdenklicher Lebensbetrachtungen geht
In seiner bewährten Kombination aus Gesellschaftskritik und musikalisch gefälligem Stil handeln andere Songs von der Qual des Telefonierens ("Warteschleife"), dem letztlich erfolglosen Streben nach Gütern, Macht und Bewunderung ("Das kleine Glück") oder dem Alleinsein ("Hoit mi"). Die ersten Stationen seiner vom 11. April bis Mitte Mai geplanten Tour sind Rosenheim, Passau, Hof, Würzburg und München.
"Was ich nicht mache, ist Spaßbeschallung"
Ausgangspunkt für seine Songs seien immer Gedanken und Erlebnisse, die ihm einfach nicht aus dem Kopf gingen, sagt Fendrich. Manche seiner Fans hätten gesagt: "Schreiben Sie doch wieder was Lustiges!", so der gebürtige Wiener, der in seiner 45-jährigen Karriere auch Moderator und Schauspieler war. "Aber, was ich nicht mache, ist Spaßbeschallung."
Er könne auch niemanden verstehen, der wegen der oft düsteren Nachrichten keine Medien mehr konsumiere. "Wer sich nicht für Politik interessiert, interessiert sich nicht für sein Leben", sagte er. © Deutsche Presse-Agentur
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