Der ehemalige Modeunternehmer Peter Nygard ist in Kanada wegen sexueller Angriffe schuldig gesprochen worden. In den USA drohen weitere Verfahren.
Der ehemalige Modemogul Peter Nygard (82) ist nach einem sechswöchigen Prozess vor einem Gericht im kanadischen Toronto wegen sexueller Übergriffe in vier Fällen für schuldig befunden worden. Das berichtet unter anderem CNN.
Der 82-Jährige wurde von mehreren Frauen beschuldigt, sie bei einer Reihe von Vorfällen in den 1980er- bis Mitte der 2000er-Jahre angegriffen zu haben. Nygard hatte stets seine Unschuld beteuert. Das Strafmaß soll dem Bericht zufolge am 21. November verkündet werden. Seine Anwälte erwägen kanadischen Medienberichten zufolge, Berufung gegen das Urteil einzulegen.
Weitere Verfahren stehen aus
Nygard erwartet außerdem eine mögliche Auslieferung an die Vereinigten Staaten. Dort gibt es Anschuldigungen, der finnisch-kanadische Unternehmer habe sein Modegeschäft angeblich als "Fassade" benutzt, um unter anderem Sexhandel und andere illegale Aktivitäten zu verschleiern. Die Staatsanwaltschaft von New York wirft dem Geschäftsmann CNN zufolge vor, seine Verbindungen zur Modebranche genutzt zu haben, um junge Frauen - häufig aus ärmeren Verhältnissen - mit Drogen, Geld und der Verlockung auf eine erfolgreiche Modelkarriere unter seinen Einfluss gebracht und sie angegriffen zu haben.
Ken Frydman, ein Sprecher von Nygard, sagte laut CNN, die Anschuldigungen seien falsch und zielten darauf ab, dem Designer und seinen Unternehmen zu schaden. Nygard stimmte seiner Auslieferung an die USA offenbar im Jahr 2021 zu, legte jedoch 2023 Berufung dagegen ein, wie CBC aus Kanada unter Berufung auf Gerichtsdokumente berichtet.
Seit 2020 sitzt Peter Nygard in Haft
Peter Nygard gründete sein Modeunternehmen 1967. Im März 2020 beantragte "Nygard International" nach Bekanntwerden der Vorwürfe in Kanada und den Vereinigten Staaten Insolvenz. Der Unternehmer wurde im Dezember 2020 in Kanada festgenommen. Seitdem soll er dort in Haft sitzen. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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