Sean "Diddy" Combs ist mit schweren Anschuldigungen konfrontiert. Nun liegt auch gegen Musiker-Kollege Jay-Z ein Vorwurf von Vergewaltigung vor. Die Klägerin geht gegen beide Männer vor. Jay-Z will sich wehren.

Mehr News zu Stars & Unterhaltung

Eine Frau, die dem US-Rapper Sean "Diddy" Combs (55) sexuelle Übergriffe vorgeworfen hat, geht jetzt auch mit einer Zivilklage gegen den Musikproduzenten und Rapper Jay-Z vor. Der 55-Jährige hat die Vorwürfe wegen Vergewaltigung der bisher anonym gebliebenen Frau vehement zurückgewiesen.

In einer aktualisierten Zivilklage gegen Combs vom Sonntag heißt es, Jay-Z und Combs hätten im September 2000 die damals 13-Jährige auf einer After-Show-Party nach den MTV Video Music Awards vergewaltigt. Jay-Z bestreitet die Vorwürfe.

"Ein anderer Prominenter stand daneben und sah zu, wie Combs und Carter sich bei der Vergewaltigung der Minderjährigen abwechselten", heißt es in der Klage. "Viele andere" seien auf der Party anwesend gewesen, hätten aber nichts getan, um die Vergewaltigung zu stoppen. Jay-Z sei bei "vielen Vorfällen mit Combs zusammen gewesen".

Jay-Z gibt Stellungnahme ab

Rapper Jay-Z heißt bürgerlich Shawn Carter. In einer von seinem Label "Roc Nation" veröffentlichten Erklärung im Online-Dienst X sprach der Ehemann von Beyoncé von "idiotischen" Behauptungen, die der Anwalt der Klägerin, Tony Buzbee, vorgebracht hätte. Er wirft dem Chef einer Anwaltskanzlei in Houston im US-Bundesstaat Texas versuchte Erpressung vor. Buzbee habe darauf gesetzt, dass er, Jay-Z, sich darauf einlassen würde, den Fall durch Zahlung einer Geldsumme beizulegen. Vielmehr wolle er jetzt gegen den Anwalt wegen Betrugs vorgehen, teilte der Rapper mit.

Zudem stellte der Musikproduzent den Wahrheitsgehalt der Vorwürfe infrage, da nur eine Zivilklage erhoben wurde, obwohl angesichts der Schwere des Verbrechens ein Strafverfahren angemessen wäre. "Wer immer solch ein Verbrechen an einer Minderjährigen verübt hat, sollte weggesperrt werden, finden Sie nicht?", erklärte er. Der Klage zufolge hat Carter bereits eine Gegenklage eingereicht.

Jay-Z soll laut Klage in Vergewaltigung von 13-Jähriger involviert gewesen sein

Buzbee hatte im Oktober mitgeteilt, 120 Menschen mit Vorwürfen gegen den Rapper Sean Combs zu vertreten. Die Kanzlei hat seitdem mehrere Zivilklagen von Männern und Frauen wegen sexueller Übergriffe eingereicht.

Eine der anonymen Klägerinnen behauptet, im Jahr 2000 als 13-Jährige auf einer Party unter Drogen gesetzt und von Combs vergewaltigt worden zu sein, wie US-Medien berichteten. Diese Klage sei jetzt vor Gericht in New York neu eingereicht worden, auch mit Jay-Z als Beschuldigtem.

Die Anwälte von Combs sprachen in einer Stellungnahme von "schamlosen PR-Gags" seitens der Buzbee-Kanzlei, um durch Lügen Geldzahlungen von Promis zu erwirken. Auch Combs sei ein Opfer dieser Lügenkampagne.

Sean Combs sitzt seit September in U-Haft

Combs sitzt seit September in Untersuchungshaft. Dem Rapper werden von der Staatsanwaltschaft in New York unter anderem Sexhandel, organisierte Kriminalität und andere Vergehen vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 55-Jährigen vor, Frauen vergewaltigt und mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an Drogen- und Sex-Partys genötigt zu haben. Laut Anklageschrift hat der lange Zeit einflussreiche Rap-Mogul sich seines "Imperiums" im Musikgeschäft bedient, um seine Ziele zu erreichen.

Combs plädierte auf nicht schuldig. Der Prozessbeginn ist vorläufig auf Mai 2025 festgesetzt. Die Ermittlungen gegen ihn laufen weiter. Laut Staatsanwaltschaft sind weitere Anklagen gegen ihn möglich.

Jay-Z wurde mit Songs wie "Empire State of Mind" oder "Crazy in Love" weltweit erfolgreich. Er ist seit 2008 mit Beyoncé ("Break My Soul") verheiratet. Das Paar hat drei Kinder.

In seiner Mitteilung schreibt Jay-Z, dass er sich Sorgen um seine Familie mache. Er und seine Frau müssten jetzt mit ihren Kindern darüber sprechen, denn deren Freunde würde Berichte in der Presse sehen und Fragen stellen. (dpa/bearbeitet von ank)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.

Teaserbild: © Robert Michael/dpa