Joseph Beuys
Joseph Beuys ‐ Steckbrief
Name | Joseph Beuys |
Bürgerlicher Name | Joseph Heinrich Beuys |
Beruf | Aktionskünstler, Bildhauer, Zeichner, Kunsttheoretiker |
Geburtstag | |
Sternzeichen | Stier |
Geburtsort | Krefeld |
Staatsangehörigkeit | Bundesrepublik Deutschland |
Familienstand | verheiratet |
Geschlecht | männlich |
Augenfarbe | Blau |
Sterbetag | |
Sterbeort | Düsseldorf |
Joseph Beuys ‐ Wiki: Alter, Größe und mehr
Joseph Beuys war einer der weltweit bedeutendsten Aktionskünstler. Bekannt ist er insbesondere für seine Definition des "erweiterten Kunstbegriffs".
Joseph Heinrich Beuys kam im Mai 1921 in Krefeld als Sohn eines Kaufmanns zur Welt. Neben einem musikalischen zeigte er bereits in der Schule insbesondere ein zeichnerisches Talent. Ein befreundeter Künstler lud Beuys in sein Atelier ein und machte ihn mit Werken von Edvard Munch (1863-1944), William Turner (1775-1851) und Auguste Rodin (1840-1917) vertraut. Außerdem interessierten ihn die nordische Geschichte und Mythologie sowie die Naturwissenschaften und er hegte den Wunsch, Kinderarzt zu werden.
Während des Aufstiegs der Nationalsozialisten wurde Beuys Mitglied der Hitler-Jugend (HJ), rettete nach eigener Aussage allerdings auch ein Buch des Naturforschers Carl von Linné (1707-1778) vor der Bücherverbrennung 1933. Bereits vor seinem Schulabschluss wusste er, dass er Bildhauer werden wollte, arbeitete jedoch zunächst als Plakatausträger und Tierpfleger in einem Zirkus.
Während des Zweiten Weltkriegs verpflichtete sich der junge Künstler für zwölf Jahre in der Luftwaffe. Während seiner Ausbildung zum Bordfunker kam seine naturwissenschaftliche Bildung jedoch nicht zu kurz: Er besuchte Vorlesungen in Botanik und Zoologie sowie Geographie an der Reichsuniversität in Posen. In den Folgejahren war Beuys unter anderem auf der Krim - wo er bei einem Flugzeugabsturz verletzt und traumatisiert wurde - , in Königgrätz und in Kroatien stationiert. Später erklärte der Künstler, seine Vorliebe für die Materialien Filz, Honig und Fett sei dadurch begründet, dass er während des Krieges in einem Lazarett mit Filz gewärmt und mit Fett und Honig behandelt worden sei.
Nach der deutschen Kapitulation geriet Joseph Beuys zunächst in britische Kriegsgefangenschaft, bevor er zu seinen Eltern zurückkehrte. Wieder zu Hause, wurde er Mitglied der Künstlergruppe Klever Künstlerbund und nahm ein Studium der Monumentalbildhauerei an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf auf.
1951 wurde Beuys der Meisterschüler von Ewald Mataré (1887-1965) und arbeitete an dessen Werken mit - unter anderem den Südportalttüren des Kölner Doms und dem Westfenster des Aachener Doms. Er entwickelte sich stetig weiter und stellte erste eigene Werke aus, widmete sich aber auch weiterhin den Naturwissenschaften. Seine Studien fielen insbesondere in den Bereich der Zoologie.
In den 60er und 70er Jahren wurde Joseph Beuys - trotz einer vorherigen Schaffenskrise und Depression - als ein Gesamtkünstler bekannt, der die Grenzen der Gattungen stets übertrat. Seit 1964 nahm er an der Kunstausstellung documenta in Kassel teil. Sein Werk umfasst sowohl prozesshafte Kunstaktionen, plastische Werke, Aquarelle und Zeichnungen, als auch Rauminstallationen und Schriften.
Die 68er-Bewegung inspirierte Joseph Beuys dazu, sich mit Kollegen wie Heinrich Böll (1917-1985) für die Befreiung des Bildungswesens und der Kunst von der Bevormundung durch den Staat einzusetzen. Eines seiner wichtigsten Konzepte wurde der sogenannte "erweiterte Kunstbegriff".
International wurde er in den 70er Jahren bekannt, nachdem er in Deutschland teils skandalträchtige Werke abgeliefert hatte. 1979 stellte das berühmte New Yorker Guggenheim Museum seine Retrospektive aus. Es folgten Ausstellungen seiner Kunst im Seibu-Museum in Tokio und eine Teilnahme an der Ausstellung "German Art in the Twentieth Century Painting and Sculpture 1905-1985" in London.
Beuys starb am 21. Januar 1986 mit 64 Jahren in Düsseldorf an einer seltenen Form einer Lungenerkrankung, die Herzversagen nach sich zog. Seine Asche wurde in der Nordsee verstreut. Seit 1959 war der Künstler mit Eva-Maria Wurmbach verheiratet. Der Ehe entstammen zwei Kinder: Boien Wenzel Beuys und Jessyka Beuys.