Ein von Ufos inspirierter Walk wird am Donnerstagabend bei "Germany's Next Topmodel" für mehrere Models zum Desaster. Nach heftigen Stürzen sieht sich Heidi Klum sogar gezwungen, die Regeln zu ändern. Senioren-Model Lieselotte erhebt zunächst Vorwürfe gegen Noëlla und liefert dann eine schwache Leistung ab. Weiter kommt sie trotzdem. Was Fragen aufwirft.

Eine Kritik
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Im Juli 1947 soll in Roswell im US-Bundesstaat New Mexico ein Ufo abgestürzt sein. Bis heute hält sich die Legende, immer wieder werden von Ufo-Gläubigern neue zweifelhafte Beweise oder angebliche Geheimdokumente vorgelegt, die beweisen sollen, dass tatsächlich ein außerirdisches Raumschiff in der Wüste in der Nähe der Kleinstadt auf den Boden krachte. Vertrauenswürdige Augenzeugen gab es aber keine.

Am Donnerstagabend war das völlig anders. Ein Millionenpublikum verfolgte am Fernseher, wie gleich mehrere Ufos in der Wüste verunglückten. Oder viel mehr die Models, die in den Ufos steckten.

Denn der abschließende Walk bei "Germany's Next Topmodel" war diesmal ganz offensichtlich von der Roswell-Legende inspiriert. Die Models trugen knappe Kleider im Metallic-Look, dazu sehr hohe Schuhe und ein großes Ufo-Model, das wie ein Hula-Hoop-Reifen um die Hüften geschnallt wurde.

Allerdings hatten die Designer des Ufos offenbar nicht mit dem tückischen Wind in der kalifornischen Wüste gerechnet. Die Böen machten es den Models fast unmöglich, auf ihren hohen Schuhen das Fashion-Raumschiff auszubalancieren. "Das Ufo ist richtig schwer in der Hüfte", beschwerte sich Anita, um dann wenig später Bekanntschaft mit dem steinigen Wüstenboden zu machen. "Das war, wie wenn du mir mit einem Föhn in den Arsch reinpusten würdest", ärgerte sich die Model-Anwärterin weiter.

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"Germany's Next Topmodel": Vanessa stürzt und schlägt sich die Knie auf

Noch schlimmer erwischte es Vanessa, deren beim Umstyling grün gefärbte Haare übrigens sehr gut zu dem Alien-Motto passten. Sie und ihr Raumschiff landeten derart hart auf der Schotterpiste, dass sie von Sanitätern versorgt werden musste und in der nächsten Runde mit zwei großen Pflastern antrat. "Ich blute, ich habe aber trotzdem weiter gemacht", erklärte sie tapfer.

Die Models seien im Sturm umgefallen "wie die Dominosteine", erzählte Heidi Klum, die sich aus Sicherheitsgründen gezwungen sah, die Vorgaben für den Walk zu ändern. Das gab es in den 17 Staffeln von GNTM sicher auch noch nicht so oft. Die Models durften nach Vanessas Sturz schließlich ohne Hüft-Ufo und Schuhe über den steinigen Laufsteg laufen. Schlimmere Stürze oder Verletzungen blieben in der Folge aus.

"Lieselotte gehört eliminiert": Vorwürfe gegen Noëlla

Dafür wurde am Donnerstag aber auch ziemlich viel gestritten. Ein Interview-Training mit der Sat.1-Moderartorin Claudia von Brauchitsch führte dazu, dass gleich mehrere Kandidatinnen Noëlla als die lauteste und anstrengendste Person der aktuellen Staffel bezeichneten.

Die schwersten Vorwürfe erhob Lieselotte. "Lieselotte gehört eliminiert", soll Noëlla in Richtung des Senioren-Models gesagt haben. Die 66-Jährige dachte deshalb sogar darüber nach, aus der Show auszusteigen. Noëlla nutzte ihre Interview-Runde, um sich zu wehren und behauptete ihrerseits, Jessica würde anderen Kandidatinnen einen Platz in der Runde wegnehmen, da sie eigentlich viel lieber YouTuberin als Model werden wolle.

Die Vorwürfe führten zu einem Streitgespräch, indem sich Noëlla und Jessica gegenseitig vorwarfen, "shady" zu sein. Was auch immer das konkret bedeutet. Noëlla dürfte es letztlich egal gewesen sein. Sie wurde von Klum ausdrücklich gelobt und in die nächste Runde geschickt.

Sophie mausert sich zur Favoritin, kaum Sendezeit für Viola

Kurz zusammengefasst, was sonst noch so los war: Paulina musste im Interview einräumen, Follower für ihren Instagram-Account gekauft zu haben. Und Sophie, die mit ihrer streberhaften Art und ihren Sprüchen in den ersten Folgen ziemlich nervte, mausert sich mehr und mehr zu einer Favoritin. Fan-Liebling Viola bekam wieder kaum Sendezeit, schaffte es aber locker in die nächste Runde.

Im Gegensatz zu Lieselotte. Der Ufo-Walk des Best-Ager-Models wurde zum Desaster. Was Lieselotte anbot, erinnerte eher an einen völlig verunglückten Ausdruckstanz als an ein Model auf dem Laufsteg. "Ich bin gelandet auf der Erde. Da habe ich gedacht: Ich gucke erstmal, wo ich bin", erklärte sie ihren Auftritt.

Heidi Klum fand das überhaupt nicht lustig. "Lieselotte hat den Vogel abgeschossen", ärgerte sich die Showmasterin: "Weißt du, wie teuer das ist, was ihr anhabt? Das kann man nicht ins Ulkige ziehen. Das geht überhaupt nicht, was du da gemacht hast." High Fashion sei schließlich eine ernste Sache.

Lieselotte kommt weiter, Paulina hadert mit ihrem Aus

Weiter kam Lieselotte trotzdem, das Senioren-Model scheint mehr Leben als eine Katze zu haben. Weil sie beim Werbevideo-Dreh zuvor überzeugte, nahm Klum sie mit in die Runde der letzten 15. Was einmal mehr Fragen aufwirft, ob tatsächlich ein Topmodel gesucht wird, oder vielleicht doch eher jemand, der Donnerstag für Donnerstag für Unterhaltung sorgt. Bei Twitter hielt sich das Verständnis für die Entscheidung jedenfalls in Grenzen.

Gehen mussten stattdessen Jessica und Paulina. Besonders Paulina traf der Rauswurf unvermittelt und mitten ins Herz. "Ich kann es gar nicht fassen", haderte die 32-Jährige: "Es fühlt sich an wie ein böser Traum. Es war nicht mein Ziel, jetzt schon zu gehen. Ich wollte eigentlich mindestens in die Top 10. Ich merke auch, dass meine Selbsteinschätzung kritisch ist. Vielleicht muss ich demütiger werden."

Gebrochene Herzen, blutige Knie, abgestürzte Ufos. Die achte Folge von "Germany's Next Topmodel" am Donnerstag war auf jeden Fall eine der unterhaltsamsten in der aktuellen Staffel bislang.


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