Abermals mussten sich am Samstagabend bei "Klein gegen Groß – Das unglaubliche Duell" zahlreiche Prominente jungen Talenten in unterschiedlichsten kleinen Begegnungen stellen. So ließ man etwa "Spice Girl" Mel. B extra einfliegen, damit sie auf einer Matte gegen die Geschicke der elfjährigen Fidolina anturnen konnte. Vorweg: Das gelang ihr nicht wahnsinnig gut. Auch "Tatort"-Kommissarin Adele Neuhauser, Popbarde Wincent Weiss und Stargeiger David Garrett sahen gegen ihre jungen Kontrahenten letztlich ganz schön alt aus.

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Vermutlich tut es Familien in Zeiten wie diesen ganz gut, am Samstagabend die Wohnlandschaft zu bevölkern und sich gemeinsam im "Ersten" die irgendwann lang zuvor aufgezeichnete Spielshow "Klein gegen Groß – Das unglaubliche Duell" zu geben. Unterhaltung darf ja auch von Kummer und Sorgen ablenken und für eine kurze Zeit ein paar Dinge vergessen machen. Kurze Zeit? Naja. "Klein gegen Groß", das traditionell von Kai Pflaume fein säuberlich wegmoderiert wird, dauert gleich über drei Stunden, weshalb der eine oder andere schon auch aufpassen musste, nicht auch noch das Wachbleiben zu vergessen. Die Kleinen, die eine nicht unbedeutende Rolle in diesem Format spielen, sind ja in der Regel um diese Zeit bereits mit der Horizontalen auf Leintuchfühlung.

Gäste aus aller Herren Länder

Auch am Samstagabend begrüßte Pflaume wieder zahlreiche mit allerlei Talenten ausgestattete Kids, die sich mit Promis in Duellen matchen mussten. Die prominenten Teilnehmer der Sendung, die gerade nicht in ihrem eigenen Duell stecken, müssen dabei auf den Ausgang der anderen Duelle setzen, um Punkte einzuheimsen. Derjenige, der am Ende die meisten Punkte erreicht, gewinnt und darf 30.000 Euro für einen wohltätigen Zweck spenden. Die Gäste am Samstagabend unter anderem: "Spice Girl" Mel B., Model Toni Garrn, Schauspielerin und "Tatort"-Kommissarin Adele Neuhauser, Geiger David Garrett, der Schweizer Kabarettist, Autor und Schauspieler Emil Steinberger sowie Popbarde Wincent Weiss.

Scooter-Duell: Levin fordert Wincent Weiss

"Ich Rakete, du Fehlzündung", ließ etwa der zwölfjährige Levin aus Bergheim im Vorfeld des Duells seinen Kontrahenten Wincent Weiss relativ deutlich wissen. Der Barde war früher ein Idol von Levin. "Heute hör ich seine Musik nicht mehr so oft", legte die Rakete nach, was der Fehlzündung wohl auch nicht sonderlich schmeckte. Levin meinte jedenfalls, mit dem Hinterteil seines Scooters, auf dem er eine echte Koryphäe ist, mehr Bälle, die auf Flaschen liegen, als der Sänger wegkicken zu können – und zwar ohne dass diese umfallen. Warum Wincent Weiss? Der Sänger ist ein begeisterter Skater, nahm einst an Wettbewerben teil und weiß daher auch mit dem Scooter umzugehen.

Ein Scooter für die Rakete

Dass Levin seine erste Runde verlor – die meisten seiner Flaschen fielen leider um –, war lediglich seiner Anfangsnervosität geschuldet. Denn in den folgenden beiden Runden bewies er, dass sein Scooter ihm auf's Wort folgt. Dass sich die Fehlzündung Wincent Weiss durchaus wacker schlug, musste man schon auch anerkennen. "Das war richtig, richtig stark", lobte der Musiker jedoch Levins letzte Runde, in der er sechs von sieben Bällen erfolgreich von den Flaschen, die keinen Mucks machten, kickte. Belohnt wurde die Performance der zwölfjährigen Rakete mit Ruhm ohne Ende sowie einem Gutschein für einen tollen neuen Scooter. Weiss musste danach ein Lied singen, was auch für den einen oder anderen Zuseher nicht ganz einfach war.

Moritz fordert Adele Neuhauser

"Früh übt sich, was ein Meister werden will", war einst schon Schillers Wilhelm Tell klar. Moritz aus Wien hat sich dies ebenfalls zu Herzen genommen. Über 300 Bücher hat der Elfjährige bereits geschmökert, gefressen nahezu. Dass er dafür kein Geld bekommt, findet er, obwohl er’s ganz freiwillig und sogar richtig gern tut, nicht in Ordnung. "Einer von meinen Freunden wird dafür, dass er liest, bezahlt. Ich leider nicht", moniert der elfjährige Bücherwurm, dessen Mutter einmal zum Spaß irgendeinen Absatz aus einem der Schinken aus dem Bücherregal des Sohnemanns vorlas, worauf dieser sofort wusste, um welches Buch es sich handelt. "Hast du heute schon ein Buch gelesen?", wollte Pflaume vom jungen Wiener wissen. "Ich hab heute eines fertig gelesen, das ich aber schon gestern angefangen hatte", so Moritz, der es bedauerte, just heute keines begonnen und gleich fertiggelesen zu haben. In jedem Fall behauptete er, sich mit den Klassikern der Weltliteratur besser auszukennen als die österreichische Schauspielerin Adele Neuhauser. Auch ihr sagt man ja ein Nahverhältnis zu Büchern nach.

"Tatort"-Kommissarin verliert im Stechen

"Knallen muss es tüchtig. Und lustig will ich’s haben, sonst mach ich nicht mit", las Schauspieler Christian Berkel Bucherwürm Moritz das erste Zitat vor. "‚Der beste Karlsson der Welt‘ von Astrid Lindgren", so die umgehende Antwort des jungen Bibliomanen. Aber auch Adele Neuhauser bewies, dass sie Bücher auch nach dem Lesen noch eine Zeit begleiten. Dass "Man kann ein Volk auf die Beine stellen, aber gehen muss dann selbst", in Robert Musils "Der Mann ohne Eigenschaften" zu lesen ist, wusste die Schauspielerin. Der Spielstand von 3:3 erforderte ein Stechen. Berkel las lediglich "Man sieht nur mit dem Herzen gut…" vor, da hob Moritz bereits die Hand. Antoine de Saint-Exupérys Erzählung "Der kleine Prinz" kennt er nun wirklich auswendig. Neuhauser gratulierte ihrem Landsmann, der von Kai Pflaume mit einem neuen Laptop beschenkt wurde.

Mel B. für Duell auf der Matte

Dass man für das "Stab-Balance-Duell" extra Mel B. von den "Spice Girls" einfliegen hatte lassen, um sich in Deutschland zum Narren zu machen, kann man für etwas übertrieben halten. Die 46-jährige Britin, die eigentlich Melanie Janine Brown heißt, aber auch auf "Scary Spice" hört, trat am Samstagabend gegen die elfjährige Fidolina aus Berlin an. Die Aufgabe, die das "Spice Girl" meistern musste, soll ihre eigenen Kids bereits daheim beim Training in der Küche mächtig erheitert haben, heißt es. Im Duell musste Mel B. 90 Sekunden lang einen Stab auf ihren Füßen balancieren und sich dabei auf dem Boden liegende wiederholt um die eigene Achse drehen.

"Scary Spice" chancenlos

Anders als bei Fidolina, die ihre Stange gekonnt auf ihren Fußsohlen balancierte, während sie auf dem Boden den Körper um 360 Grad rotieren ließ, ohne sie ein einziges Mal runterfallen zu lassen, klemmte Mel B. den Stab einfach zwischen ihren Zehen ein. Das dürfte ungleich leichter sein, zeigte in ihrem Fall aber dennoch wenig Erfolg und sah auch gar nicht mal so gut aus. Heißt: Die Stange von "Scary Spice" folgte immer wieder der Schwerkraft, was der kleinen Fidolina letztlich nicht nur einen Sieg über einen Weltstar, sondern auch ein neues Tablet als Geschenk bescherte. Da flossen bei der jungen Berlinerin die Freudentränen. Mel B. gratulierte herzlichst und verabschiedete sich wieder.

Felicia hat gegen David Garrett den Bogen raus

Es war ein langer Abend, den man durchaus ein wenig straffen und um das eine oder andere Duell reduzieren könnte. Dass eine "kleine Rampensau", so die Mutter über ihre zwölfjährige Tochter Felicia, Stargeiger David Garrett in ihrem Duell alt aussehen ließ, ist auf ihr außergewöhnliches Gehör zurückzuführen. Sie erkannte stets bereits nach wenigen Takten, welcher berühmte Geigenvirtuose eine ganz bestimmte Passage aus einem Paganini-Stück interpretierte. "Alexander Markov aus Moskau. Er spielt fröhlich und offen", ließ uns Felicia wissen. Auch Ingolf Turban, der bisher über 40 CDs veröffentlicht hat, war für die Ohren der jungen Dame aus Essen leicht auszumachen. "Er hat einen leichten Hall und spielt auch etwas unsauber", konstatierte Felicia, deren strenges Urteil David Garrett amüsierte. Aber auch der Stargeiger erkannte "seine" Interpreten, zog aber im Stechen gegen Felicia den Kürzeren. Sie bekam vom Moderator eine Fahrt mit dem Heißluftballon geschenkt.

Weiss spendet 30.000 an Kindernothilfe

Lediglich drei Wettkämpfe gingen am Samstag für die Kids verloren. Otto (12) hatte gegen Schauspieler Jan Josef Liefers in seinem Golf-Duell", Eloisa (12) gegen Quiz-Profi Thorsten Zirkel im "Banknoten-Duell" und Laura (13) gegen Profi-Kicker und Weltmeister Matthias Ginter leider das Nachsehen. Beim Tippspiel setzte sich Wincent Weiss durch. Seine 30.000 Euro gingen die "Kindernothilfe", die derzeit auch geflüchteten Kindern und Familien an der moldawisch-ukrainischen Grenze hilft.

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