Im zweiten Halbfinale von "Ninja Warrior Germany" überbieten sich die Athleten im Sekundentakt. Einer ist besonders schnell – und auch seine Verlobte zieht als einzige Frau ins Finale ein.

Eine Kritik
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Im ersten Halbfinale von "Ninja Warrior Germany" ging die Angst um. Nervös hangelten sich die Athletinnen und Athleten durch den Parcours, viele landeten im Wasser. Erst nach einer Stunde Sendezeit schien es gefühlt zu laufen und einer nach dem anderen konnte alle Hindernisse absolvieren. Darunter der Akrobat René Casselly, der so durch den Parcours jagte, dass kaum einer glaubte, dass er noch zu schlagen sei. Die 10.000 Euro für die schnellste Zeit? Die sollten ihm sicher sein.

Auch im zweiten Halbfinale von "Ninja Warrior Germany" sah es so aus, als könnte niemand Casselly schlagen. Während die Kommentatoren Jan Köppen und Frank Buschmann noch über den Oberkörper von Kandidat Maximilian Spindler fabulierten, stürzte der bereits an der Himmelsleiter ab. Ein Hindernis, an dem es gilt, eine Klimmzugstange nach oben zu wuchten, während der Athlet nur an den Händen daran hängt. Spindler hatte einen neuen Griff ausprobiert – das wurde ihm zum Verhängnis. Uwe Weitzer, der seit Staffel zwei an "Ninja Warrior Germany" teilnimmt, haute es kurz darauf von den Schwingflügeln.

Irgendwann passierte es aber doch. "Ich denke, ich werd' zum Buzzer kommen", verkündete der 18-jährige Max Görner vor seinem Lauf. Die Moderatoren waren sich da nicht so sicher. Görner war zum ersten Mal bei "Ninja Warrior Germany", eher schmal und mit 1,68 Meter nicht sonderlich groß. Trotzdem wuchtete er sich beeindruckend durch die Himmelsleiter und die anschließende Ringjagd. Ein Hindernis, bei dem die Athleten schnell an Sprossen entlang hangeln müssen, um einen rollenden Metallring zu fangen. Kein Problem für Max Görner. Er beendete als erster nach 25 Minuten Sendezeit den Parcours und sagte: "Das war machbar." Die Zeit war aber ausbaufähig - er war der Langsamste in den beiden Halbfinals.

"Ninja Warrior Germany": Direkt hintereinander fällt zweimal die Bestzeit

Ab diesem Zeitpunkt nahm "Ninja Warrior Germany" Fahrt auf. "Mister Mikado" Artur Schreiber trat an. Den Namen haben ihm die Kommentatoren verpasst, weil er sich am gleichnamigen Hindernis mit einer ganz speziellen Technik von den in der Luft hängenden Stangen abstößt. Zwar passierte er dieses Hindernis flink, für René Casselly aus Halbfinale eins reichte es aber nicht – der war 20 Sekunden schneller.

Während der Akrobat sich in Sicherheit wog, passierte aber plötzlich etwas in der Halle von "Ninja Warrior Germany": Fitnesstrainer Benjamin Grams hechtete durch die Mikado, verlor etwas Zeit an den Schwingflügeln – und legte richtig los. Buschmann und Köppen brüllten, Grams flog voran und schlug auf den Buzzer. Mit 1:22:68 Minuten war er fünf Sekunden schneller als René Casselly, der an der Bande des Parcours stand und säuerlich dreinblickte.

Während Jan Köppen und Frank Buschmann noch versuchten, Luft zu holen, war der nächste schon wieder durch. Der fünfmalige Finalist Oli Edelmann sah im Parcours zwar nicht sonderlich schnell aus, war aber effizient. Als er auf den Buzzer schlug, schauten alle ungläubig – er hatte mit 1:22:31 Minuten Benjamin Grams um drei Zehntel geschlagen. Die Freude schlug aber gleich wieder in Nervosität um. Seine Verlobte Stefanie Noppinger war direkt nach ihm dran – und die Bilanz der Frauen in den Halbfinals war bisher verheerend.

Eine Frau schafft es ins Finale

In der Sendung vergangene Woche schafften es die meisten von ihnen nicht über das erste Hindernis hinaus. In Halbfinale zwei lief es besser: Ada Theilken erreichte den Schwingflügel, Tatjana Holtz die Himmelsleiter. Die Nachteile sind klar: Die Männer sind größer und besitzen mehr Muskelmasse.

Besonders deutlich zeigte sich das bei Jolina Thormann - eine Weltklasse-Athletin, die bei der Wakeboard-WM in Buenos Aires die Bronzemedaille gewann, aber nur 1,60 Meter groß ist. An den Mikado-Stangen hängend waren ihre Arme nicht lang genug, um die nächste zu erreichen.

Es sah also nicht gut aus für Stefanie Noppinger. Die ließ sich davon aber nicht nervös machen. Sie schaffte es bis zur Ringjagd, so weit wie noch keine Frau – und landete im Wasser. Noppinger durfte sich trotzdem freuen: Sie zog auf Platz 24 liegend als einzige Teilnehmerin ins Finale von "Ninja Warrior Germany" ein.

Blieb nur eine Frage zu klären: Schaffte es jemand, ihrem Verlobten Oli Edelmann die 10.000 Euro für die schnellste Zeit abzujagen? Es gab noch die Athleten, die die sieben Vorrunden gewonnen haben und automatisch ins Finale einzogen. Nur: Zu wenig Druck ist offenbar auch nicht gut bei "Ninja Warrior Germany": Sandro Scheibler, Moritz Hans, Tobias Plangger, sie alle scheiterten an der Himmelsleiter. Schnell waren sie, aber viel zu hektisch. Keiner von ihnen kam durch.

Aber vielleicht ist das auch gut so – dann haben sie genug Kraft für das Finale kommende Woche. Da wartet als letztes Hindernis der Mount Midoriyama: ein 20 Meter langes Seil gen Himmel, das es in einer gewissen Zeit zu bewältigen gilt. Geschafft hat das bei "Ninja Warrior Germany" aber bisher niemand.

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