Bisher lief es eher zäh bei den Nackedeis von "Adam sucht Eva". Richtige Trash-TV-Atmosphäre kam wenig auf. Doch kaum setzt RTL Alkohol als Handlungskatalysator ein, steigt erst die Stimmung und dann das Aggressionspotenzial. Und schon geht ein Kandidat freiwillig von Bord.
"Adam sucht Eva" funktionierte ja bislang so: Man stecke ein paar gar nicht und ein paar fast gar nicht bekannte Menschen auf ein Boot, verbiete ihnen die Klamotten, und der Rest ergibt sich dann irgendwie von selbst. Diesmal funktionierte es nicht - bislang.
Die Kandidatinnen und Kandidaten tragen unter der Kleidung nichts, was man nicht schon an sich selbst entdeckt hat, und auf das Trash-TV-Konto ist bislang auch noch nicht allzu viel eingezahlt worden: Einmal Nackt-Twerken, eine kurze Nackt-Meditation und natürlich das eine oder andere Gespräch an der intellektuellen Schmerzgrenze.
Sollten Sie, lieber Leser, diese Bilder bereits erfolgreich aus Ihrem Kopf verdrängt haben, bitten wir vielmals um Entschuldigung für die Reaktivierung und geben gleich eine Warnung ab: In Folge vier sollten neue Bilder dazu kommen.
Auf in die Liebeskoje!
Alles beginnt ganz harmlos mit einer Botschaft vom Festland, und wir wissen bereits, dass der griechische Postbote, der die Schiffsglocke läutet, dahinter steckt. Die Evas jedenfalls, so will es dessen Botschaft, sollen ein Entscheidungsspiel spielen, indem sie Knoten knoten.
Wer die knotigsten Knoten geknotet hat, darf mit einem Adam der Wahl die noch jungfräuliche "Liebeskoje" einweihen - und ja, das klingt so bedrohlich, wie es ist.
Die "Liebeskoje" ist nämlich offenbar so eine Art offizielle Fummelzone an Bord. Nachdem Jennifer sich an der Knotenfront als die Begabteste erwiesen hat, darf Sie den Sieger-Brief vorlesen: "Für eine Nacht öffnet sich die Tür zur Liebeskoje. Überlege dir gut, mit welchem Adam du die Zeit dort verbringen möchtest und begründe die Entscheidung."
Interessant ist hierbei vor allem die Forderung nach einer Entscheidungsbegründung. Als habe RTL bei "Adam sucht Eva" jemals nach einem Grund für das ganze Treiben gefragt. Wie dem auch sei, Antonino wird Jennifers Liebeskojeneinweihungsgefährte.
Als die neugierige Rasselbande die Koje erkundet und die Schublade mit den Artikeln aus dem Bereich der Erwachsenenunterhaltung entdeckt, herrscht eine Kicher-Stimmung wie beim Flaschendrehen.
Derart aufgedreht lässt es sich der nackte Antonino nicht nehmen, eine Batman-Maske überzustülpen und mit diesen Bildern der deutschen Fernsehgeschichte sein eigenes Kapitel hinzuzufügen.
Antonino würde, wenn er könnte
Auch wenn Antonino für die folgende Nacht bereit gewesen wäre - "Wenn sich da was entwickelt, würde ich schon was machen" -, außer einem gemeinsamen Nickerchen entwickelt sich nichts. Kürzen wir an dieser Stelle also etwas ab.
Auf dem Liebeskahn bahnen sich nämlich Neuigkeiten an. Martin und Marina müssen sich nach einem kurzen Auswahlprozess von den anderen verabschieden. Offenbar wäre sonst die maximale Traglast überschritten, denn RTL bittet noch zwei Passagiere an Bord.
"Zuerst schippert eine neue Promi-Eva heran", erklärt die Off-Sprecherin und schickt die "DSDS-Sexbombe" Emilija Mihailova auf die Jacht. Die erregt sofort die Aufmerksamkeit von Jan Sokolowsky: "Da guckt man gern auch zweimal hin."
Frau Lohfink hat also ein paar Gemeinsamkeiten zwischen sich und der Neuen entdeckt. Was den beruflichen Stellenwert Emilija Mihailovas anbelangt, herrschen allerdings unterschiedliche Ansichten. "Bist du ein Promi?", fragt Frau Lohfink Frau Mihailova und bekommt folgende Antwort: "Ja. Ich war im 'Playboy' und 'DSDS', Schatz", erklärt Mihailova die doch recht niedrigschwellige Definition von Prominenz in dieser Show.
Emilija Mihailova bittet um Ruhe
Wenig später wird Gina-Lisa ihre Einschätzung dazu abgeben: "Man ist nicht berühmt, weil man im 'Playboy' ist. Man ist berühmt, wenn man mehrere Sachen abgeliefert hat und jeder einen kennt." Bevor die Szenerie im Anschluss in Belanglosigkeit zu versinken droht, bringt RTL lieber noch zwei Neue an Bord: Emanuel und Alkohol.
Emanuel, wir erinnern uns, war eigentlich der erste Adam im Boot, konnte aber wegen anhaltender Übelkeit das Leben an Bord nur über die Reling gebeugt genießen und musste dann zum Arzt. Alkohol hingegen wird niemals schlecht und, das weiß man von Omas Goldener Hochzeit, hilft vor allem immer dann, wenn es mal ein bisschen zäh läuft.
Also nippt die Nackt-Kommune an den Cocktail-Gläsern, bis der Großteil der Belegschaft ordentlich angetütert ist - mit Folgen: Emilija zieht sich nämlich zum Schlafen zurück, und irgendwie eskaliert aus einer harmlosen Frage ein veritabler Streit, der hier in seinem Kernmonolog wiedergegeben sei: "Halt die Fresse, bevor ich dich über Bord schmeiße!"
Der nächste Morgen sollte dann neben einem Kater auch noch eine Ankündigung bereithalten. Jan Sokolowsky möchte die Show nämlich unverzüglich verlassen, denn: "Ich fühl mich nicht wohl. Ich hab meine Freiheit vermisst und leider nicht die Eva gefunden." Zumindest beim Wohlfühl-Defizit weiß der Zuschauer, was Jan meint.
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