• Er müsse "jetzt langsamer machen", sonst drohten gegebenenfalls Herzinfarkt oder Schlaganfall.
  • Entschleunigen wollte der völlig erschöpfte und von der Coronakrise gebeutelte Fernsehkoch Christopher Crell sein Leben in Portugal.
  • Doch der Neuanfang war alles andere als entspannt, wie die VOX-Dokusoap "Goodbye Deutschland!" zeigte.

Mehr TV- & Streaming-News finden Sie hier

Halbwaise, Partyboy, Fernsehkoch: Christopher Crell (42) hatte bereits ein bewegtes Leben hinter sich, als ihn VOX für die aktuelle Folge der Auswanderer-Dokusoap "Goodbye Deutschland" begleitete.

Nach einer behüteten Kindheit inklusive idyllischem Garten mit Gemüsebeet war er ins Straucheln geraten: Erst ließen sich die Eltern scheiden, schließlich erkrankte die Mutter schwer an Krebs: "Dann fing so ein bisschen meine Verwahrlosung an in meiner Jugend", erinnerte er sich. "Da habe ich dann eigentlich mehr oder weniger meine Zeit auf der Straße verbracht, weil zu Hause war ja keiner." Nach dem Tod der Mutter schmiss der damals 15-Jährige die Schule und begann ein unstetes Partyleben, bis ihn schließlich ein Freund von einer Kochlehre überzeugen konnte.

Der hatte offensichtlich den richtigen Riecher gehabt, denn in diesem Beruf wurde Christopher Crell tatsächlich überaus erfolgreich - als Chef des Frankfurter Edelrestaurants "Trares", Food-Influencer auf Instagram, Kochbuchautor und Fernsehkoch.

Doch der Ruhm hatte seinen Preis: Bis zu 18 Stunden Arbeit täglich laugten ihn aus, in der Coronakrise kam schließlich noch die Existenzangst dazu. "Ich bin ausgebrannt", gestand er in der Sendung. Er müsse "jetzt langsamer machen", sonst drohten gegebenenfalls Herzinfarkt oder Schlaganfall - das sei ihm durchaus bewusst. Auch Ex-Freundin Anne Graul (36), mit der ihn noch eine tiefe Freundschaft verband, machte sich große Sorgen: "Ich habe Angst davor, dass er einfach mal umkippt",

Neuanfang in Portugal

Mit der Abgabe des Restaurants und dem Umzug nach Portugal sollte mehr Ruhe in das gehetzte Leben des Spitzenkochs kommen. "Zurück zur Natur finden" wollte er. "Ich möchte gerne morgens aus meinem Haus gehen, mir meine Zitrone frisch vom Zitronenbaum ernten, in den Hühnerstall gehen und ein paar Eier rausholen", beschrieb er seinen Wunsch-Alltag.

Finanzieren wollte er sich dieses neue Leben unter anderem mit exklusiven Workshops und Koch-Events. Ein erstes war sogar schon gebucht: Das befreundete Ehepaar Stefan und Annette Lang hatte ihn für ein romantisches Candle-Light-Dinner engagiert. Gemeinsam mit seinen Kumpels Jay und Tolga machte Christopher sich schließlich auf nach Portugal - im Wohnmobil! Anne sollte mit dem Flugzeug nachkommen, alle drei wollten ihm bei den ersten Schritten im neuen Leben helfen.

Kein Zutritt in die neue Heimat

Doch das startete holpriger als gedacht: Die Region, in der er sich niederlassen wollte, São Teotónio, war wegen eines Covid-19-Ausbruchs gesperrt worden. Niemand würde innerhalb der nächsten zwei Wochen dort einreisen können. Nicht nur, dass die Freundesgruppe damit, vom Wohnmobil abgesehen, erst mal keine Unterkunft hatte - auch das romantische Dinner sollte zwei Tage später eigentlich vor Ort stattfinden.

Von dem erhoffte sich Christopher Crell viel, da das Kundenpaar über ein großes Netzwerk verfügte und dementsprechend bei Gelingen die Werbetrommel für ihn rühren würde. Und jetzt?

"Alle Köche sind beschissen, die sich nicht zu helfen wissen", habe sein Ausbilder Olaf Lang immer gesagt, so der Auswanderer. Improvisieren war also angesagt. Ein befreundetes Paar, das im idyllischen Bergdorf Monchique eine Hotelanlage besaß, gewährte Christopher Crell und seiner Crew "Asyl". Jetzt mussten "nur" noch das Wohnmobil durch die schmale Bergstraße bugsiert, eine mobile Außenküche errichtet und fünf Gänge gekocht werden.

Doch obwohl noch diverse kleine Unglücke folgten, sich Christopher zum Beispiel beim Duschen heftig den Kopf anstieß, behielten alle letztlich die Nerven. Das exklusive Menü am Pool wurde ein voller Erfolg. Beim VOX-Besuch fünf Monate später war dann sogar endgültig klar: Die Auswanderung war eine gute Entscheidung gewesen: "Ich bin sehr viel ruhiger geworden, entspannter, kann wieder viel besser schlafen und bin vor allen Dingen viel glücklicher", so das Fazit des deutschen Wahlportugiesen.

(tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.