Keno hat es also tatsächlich geschafft. Was die ganze Staffel von "Die Bachelorette" über nach einem Start-Ziel-Sieg aussah, war am Ende auch einer. In einem ebenso ungewöhnlichen wie zähen Finale musste Kandidat Keno gegen sich selbst spielen, weil sein eigentlicher Gegner Tim nicht mehr wollte.

Christian Vock
Eine Kritik

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Es war selbst für "Bachelorette"-Verhältnisse schon eine absurde Situation. Dass Kandidaten bei der TV-Balz-Show hin und wieder Fahnenflucht begehen, kam schon häufiger vor. Dass aber ein Kandidat bereits mit der Finalrose in der Hand das Weite sucht, ist noch nicht vorgekommen – bislang.

Das Ganze begann für den Zuschauer in der vergangenen Woche. Drei Kandidaten, Tim, Keno und Marco, waren noch übrig. Keno Rüst bekam als Erster eine Finalticket-Rose und Tim Stammberger sollte die zweite bekommen, doch der Polizist verweigerte die Annahme, bat Gerda stattdessen um eine Aussprache.

Die sollte dann aber erst in dieser Woche im TV gesendet werden. RTL weiß eben, wie man aus scheinbar unglücklichen Situationen noch hübsche Cliffhanger macht.

"Bachelorette"-Finale: Tim will schmerzfrei gehen

Die Auflösung der Situation hat sich RTL also für die Finalfolge aufgehoben und die sollte so aussehen: Tim und Gerda Lewis diskutieren nach wie vor über Tims Verbleib in der Show, während Keno und Marco immer noch nebenan stehen.

Keno kann sich als sicherer Finalteilnehmer in Gelassenheit üben, nur Marco steht da wie einer, für den beim Wurstschnappen nur noch die Schnur übrig ist: "Wie soll ich mich jetzt fühlen? Ich find's irgendwie lächerlich", erkennt Marco die Situation.

Bei Tim Stammberger und Gerda ist in der Zwischenzeit eine Entscheidung gefallen. Tim möchte die Show auf eigenen Wunsch hin verlassen. Hier sein offizielles Statement im Wortlaut:

"Ich denke, jetzt für den Moment war es die richtige Entscheidung, weil ich, wie gesagt, nicht das Gefühl hab', dass ich ihr Herz erobern kann und es würde ihr und mir nichts bringen, sie jetzt noch – dadurch, dass ich ihre Mutter kennenlerne – noch intensiver kennenzulernen und am Ende ist nur der Schmerz noch größer, als wenn man die Reise jetzt schon beendet."

Gerda hat natürlich nun die unglückliche Aufgabe, das Ganze irgendwie noch zu Ende moderieren zu müssen. "Das war ein überraschender Abend für mich", beginnt Gerda ihre Abmoderation, an deren Ende Marco mit den besten Wünschen verabschiedet wird, auf eine Mitleidsrose legen beide keinen Wert. "Ich hab' mich verarscht gefühlt, ich hab' mich dumm gefühlt", zieht Marco ein enttäuschtes Fazit.

"Bachelorette"-Finale: Keno gegen Keno

Nachdem seine beiden Kontrahenten vom Spielfeld sind, steht Keno nun quasi alleine vorm Tor, muss den Ball nur noch reinmachen, kann sich eigentlich nur selbst schlagen. Doch mit einem "Ich entscheide mich entweder für Keno oder für keinen", wechselt Gerda plötzlich einen weiteren Gegenspieler ein.

Keno kann es also doch noch vermasseln und ausgerechnet jetzt steht das Treffen mit Gerdas Mutter an. Mit Blumen auf Hemd und Hand kommt Keno zum Treffen, wo Mama Gerda erst einmal auf den neuesten Stand gebracht wird.

Im Anschluss nimmt Gerdas Mutter Keno ins obligatorische Gebet, bei dem Keno zumindest keine groben Patzer unterlaufen: "Keno finde ich sehr bodenständig, hat auch Charakter, ist eigentlich der passende Mann für Gerda", zieht die Frau Mama ein positives Erstresümee.

Im Folgenden macht Gerda durch mehrfache Beteuerungen glaubhaft, dass Keno das Ding noch nicht eingetütet hat, Tim auch ein möglicher Gewinner hätte sein können, alles also noch offen ist. Angesichts dessen lässt Keno nun ein bisschen die Zeit runterlaufen. Die Null muss stehen, bloß kein spätes Eigentor mehr!

Gerda: "Ja, ich hab' mich verliebt"

Da durch Tims Ausfall vor und während der letzten Nacht der Rosen ein bisschen Zeit zu füllen ist, sind die Redebeiträge von Gerda und Keno im Anschluss verhältnismäßig hoch.

Man erklärt noch einmal, wie komisch das Gefühl sei und beteuert in maximaler Redundanz, dass sich beide noch gegen eine Liaison entscheiden können, alles auch ganz anders laufen kann.

Läuft es aber nicht. Die Produktionsfirma tut ihr Bestes, die spannungslose Ausgangslage in eine etwas weniger spannungslose Endlage zu verwandeln, was aber nicht so wirklich gut gelingt. Gerda gibt ihre Gemütslage relativ früh preis: "Ja, ich hab' mich verliebt."

Und nach einem viel zu zähen Rückblick erklärt auch Keno seine grundsätzliche Beziehungsbereitschaft und so findet auch die diesjährige "Bachelorette"-Staffel ein gutes Ende, auch wenn ein Ende egal welcher Art auch gereicht hätte.


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