"Bauer sucht Frau" geht in die 16. Staffel. Das traditionelle Scheunenfest muss wegen der Coronavirus-Pandemie zwar ausfallen. Die Krise hatte jedoch auch positive Auswirkungen auf die Kuppelshow, wie Moderatorin Inka Bause verrät.
Zum 16. Mal nimmt
Warum es aber auch einen positiven Einfluss auf das Format gab, erzählt Bause im Interview mit spot on news. Zudem verrät die 51-Jährige, auf welche Bauern sich die Zuschauer besonders freuen können, warum sie den Kandidaten keine Tipps mit auf den Weg gibt und ob sie Fragen nach dem eigenen Liebesleben noch stören.
Bei "Bauer sucht Frau" wurde bereits über 30-mal geheiratet. Eine Erfolgsquote, die andere Shows nicht verzeichnen können. Was unterscheidet "Bauer sucht Frau" von anderen Kuppelshows?
Inka Bause: Wir haben eine wahnsinnig tolle Produktionsfirma, die all die Jahre immer dafür gesorgt hat, dass wir authentisch bleiben. Wir schreiben nichts vor, was gesagt wird. Natürlich gibt es mittlerweile Abläufe, aber für eine Unterhaltungssendung sind wir so dokumentarisch wie möglich. Unsere Casting-Abteilung achtet darauf, dass die Leute glaubwürdig sind und es ernst meinen.
Die Bewerberinnen sehnen sich wirklich nach einem Leben auf dem Land. Und natürlich sind die Bauern als Berufsgruppe grandios, weil sie authentisch sind. Die hart arbeitenden und fleißigen Jungs, die wirklich nicht viel Geld damit verdienen, sind Sympathieträger und die Zuschauer wollen, dass sie glücklich werden.
Die Bauern wurden am 1. Juni vorgestellt. Was ist aufgrund der Corona-Pandemie anders als in den Staffeln zuvor?
Wir freuen uns natürlich, dass sie überhaupt stattfindet und haben uns den Gegebenheiten angepasst. Wir mussten wahnsinnig viele Sicherheitsvorkehrungen einhalten und Corona-Tests durchführen. Am Set wurde mit Mundschutz und Abstand gearbeitet und das ganze Team wurde geschult. Vor jedem Dreh wurde ich instruiert und musste mir Sachen durchlesen.
Mittlerweile habe ich bestimmt 50.000 Masken und 300 Liter Desinfektionsmittel zu Hause (lacht). Ich war auch noch nie so oft auf dem Land wie dieses Jahr, weil ich, durch das fehlende Scheunenfest, den Bauern ja ihre Frauen vorbeigebracht habe. Für mich war es zwar aufwendiger, aber auch persönlicher. Ich habe die Kandidaten besser kennenlernen können.
Wie sehr fehlt das Scheunenfest?
Wir hoffen sehr, dass wir das Abschlussevent machen können. Das Traurige ist, dass das Scheunenfest für die Bauern ganz wichtig ist, um sich kennenzulernen. Das ist das Fundament für die langanhaltenden Freundschaften, die dort geknüpft werden. Es haben sich ganze Gemeinschaften gebildet wie Josef und Narumol und Bruno und Anja, die Grillfeste veranstalten. Wir kämpfen deshalb dafür, dass wir diese letzte Sendung gemeinsam begehen können und sich die Bauern und Frauen treffen können.
Haben Sie selbst noch Kontakt zu Bauern von früher?
Ich sage mir immer, dass alle, die Kontakt haben wollen, den auch kriegen. Manche schicken mir Weihnachtskarten, auf die ich antworte. Oder Günther aus einer der vergangenen Staffeln wurde kürzlich 70, dem habe ich einen kleinen Geburtstagsgruß geschickt. Und auch zu den Hochzeiten komme ich natürlich, wenn ich Zeit habe.
Eine große Überraschung war für mich der Besuch von bestimmt 30 Bauern samt Frauen am letzten Abend meiner Tournee, da kamen mir die Tränen. Das gibt es auch nicht bei jedem Format. Ich bin eben der Deckel auf dem Topf "Bauer sucht Frau", was Thomas Gottschalk für "Wetten, dass..?" ist (lacht).
Nicht nur Hochzeiten, auch Baby-News durften Paare bereits verkünden, so wie kürzlich Anna und Gerald Heiser.
Ich freue mich tierisch für die beiden, sie haben so viele Widrigkeiten erfahren. Ich hoffe sehr, dass ich irgendwann hinfliegen und das Kind angucken kann.
Und wie gestaltet sich dieses Jahr die Suche nach der Liebe für die Bauern?
Über das abgesagte Scheunenfest waren einige schüchterne Bauern sogar froh, da ich die Frauen direkt zu ihnen auf den Hof gebracht habe. Dort habe ich dann mit fast allen alleine gesprochen und sie nach ihren Wünschen und Erwartungen gefragt. Das Schöne ist, nach 15 Jahren hat uns die Situation einen neuen Twist beschert. Wir erzählen Geschichten viel persönlicher, emotionaler und auch intensiver. Sie sind sich alle noch mehr bewusst, wie wichtig es ist, einen Partner zu finden, der bei einem ist.
Die Staffel wird den Zuschauern im Herbst wirklich guttun. Wir hatten nicht den Zwang, dass wir so tun müssen, als würden wir eine große Show mit Publikum machen und etwas weiterleben, was gar nicht mehr möglich ist. "Bauer sucht Frau" ist eines der wenigen Formate, das authentisch geblieben ist und durch die Umstände auf die Essenz zurückgeworfen wird, worum es eigentlich geht, nämlich zwei Menschen, die die Liebe finden wollen.
Auf welche Bauern können sich die Zuschauer freuen?
Zum Beispiel haben wir seit sieben Jahren endlich wieder eine Bäuerin mit dabei, es gibt leider eben sehr wenige Landwirtinnen in Deutschland. Unsere tolle Denise ist so verrückt und bringt richtig Schwung in die Sendung. Dann haben wir noch unseren "Land-Bachelor" Patrick, der so viele Bewerbungen hatte wie nie einer zuvor. Der hatte echt Stress (lacht).
Welche Tipps geben Sie den Bauern für die Suche nach der Liebe mit auf den Weg?
Die Bauern sind so taff, die brauchen keine Tipps von mir. Das sind oft Unternehmer, die genau wissen, was sie wollen und auch brauchen für sich und den Hof. Ich wäre zum Beispiel kein guter Fang, weil mir nach drei Wochen die Decke auf den Kopf fallen würde und ich wieder in meine Großstadt möchte (lacht). Ich mische mich also nicht ein und bin deshalb bei den Hofwochen nicht dabei. Ich bin selbst alleine und habe sicher nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen. Ich bin nur die Vermittlerin und möchte, dass alle gute Laune haben und es ihnen gut geht.
Das wurde aus den Kult-Landwirten aus "Bauer sucht Frau"
Gab es schon Paare, bei denen Sie von Anfang an gedacht haben: "Oh je, das wird nichts"?
Ich werde einen Teufel tun, jemals wieder etwas zu prophezeien. Wir hatten so schrullige Bauern, bei denen ich niemals gedacht habe, dass da eine Frau dabei ist - Monate später waren sie verheiratet. Bei anderen hat es gekribbelt und sie haben erzählt, wie verliebt sie sind - drei Tage später hat die Frau den Hof verlassen. Es ist so spannend auch für mich selbst, weil die Liebe eben nicht berechenbar oder beeinflussbar ist.
Mein Paradebeispiel: Josef und Narumol. Eine Quatschtante, die man kaum verstanden hat, ist auf einen Bauern getroffen, der kaum geredet hat. Ich dachte, er wirft sie hochkant aus dem Haus. Das Happy End ist jedem bekannt. Mittlerweile quatscht Josef mehr als seine Frau, die sich als herzensgute Frau und für ihn genau richtige Partnerin entpuppt hat.
Gerade als Moderatorin einer Kuppelshow werden Sie ständig nach dem eigenen Liebesleben ausgefragt. Stört Sie das?
Nein. Ich kann ja nicht eine der erfolgreichsten Moderatorinnen sein und immer private Fragen verweigern. Das ist Quatsch, ich freue mich, wenn die Leute sich für mich interessieren. Wenn ich heirate, werde ich eine Pressekonferenz geben, versprochen (lacht). Aber gerade Corona ist nicht unbedingt dafür da, neue Menschen kennenlernen zu wollen. Ich fühle mich sauwohl, wie es gerade ist und bin froh, dass mein Kind und ich gesund sind und ich meinem Job nachgehen kann. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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