Am Tag vor dem Halbfinale muss der selbsternannte Löwe Maurice Dziwak seine sieben Regenwaldsachen packen. Vermutlich wird er vor allem für eins in Erinnerung bleiben: seine jetzt schon legendäre "Lilly"-Dschungelprüfung.

Ein Interview

Maurice Dziwaks Zoff mit Timur Ülker hat in den vergangenen Regenwald-Tagen viel Sendezeit bekommen. Worum es dabei ging? Etwas unklar. Dziwak warf Ülker vor, mit seinen Geschichten Sendezeit ergattern zu wollen. Sendezeit in einer Fernsehshow? Bei Weitem nichts Ungewöhnliches.

Mehr News zum Dschungelcamp

Dennoch stellt sich nach Dziwaks Rauswurf die Frage: Musste er deswegen so kurz vor der Krönung gehen? Und: Wie war das überhaupt mit seiner jetzt schon legendären "Lilly"-Dschungelprüfung? Darauf gibt der selbsternannte Löwe in einem Presse-Videocall am Tag nach seinem Auszug Auskunft.

Sie haben Vorwürfe gegen Timur erhoben, hatten Zoff mit ihm. Hat Sie das den Sieg gekostet?

Maurice Dzwiak: Boah, ich sag' mal so, ich würde es nicht als Streit abstempeln. Ich wollte nur was klären. Das war gar nicht böse gemeint oder sowas. Aber es war auch die Extremsituation. Wir waren wirklich alle unter Druck, privat wäre das nicht so gekommen. Aber wir haben uns die Hand gegeben und von mir aus gibt es gar kein böses Blut. Ich gönne ihm, dass er weitergekommen ist, dass er sich vielleicht sogar den Sieg holt. Jeder hat das verdient. Von daher: alles entspannt.

Sie hatten auch mit Edith Stehfest Probleme. Wer ist für Sie fake im Dschungelcamp?

Ich sag mal so, wer fake ist im Dschungelcamp oder nicht, das sollen die Zuschauer entscheiden. Ich habe meine Meinung, aber meine Meinung zählt jetzt nicht mehr. Ich finde es nicht geil, wenn man nachtritt. Die Entscheidung ist gefallen, ich bin raus, ich akzeptiere es. Ich hatte auch wunderschöne Gespräche mit Edith, auch bei der Nachtwache. Es war immer ein Auf und Ab der Gefühle, eine Achterbahnfahrt.

In der Prüfung mit Lilly Becker haben Sie versagt, sie könnte als die witzigste Prüfung überhaupt in die Dschungelcamp-Geschichte eingehen. Haben Sie geschauspielert?

Ich bin nicht mal annähernd Schauspieler. Und ich weiß auch gar nicht, wie oft ich "Lilly" gerufen habe - anscheinend sehr, sehr oft. Ich war in der Situation so überfordert, wollte da nur raus. Ich hatte wirklich enorm Panik und wollte deswegen einfach nur einmal Lillys Hand spüren. So nach dem Motto: "Mama, bitte gib mir die Hand, mir geht's gut, bitte". Aber ich hab sie nicht mehr gehört und nicht mehr gesehen. Und daran war auf jeden Fall nichts gespielt, ich hab nie was gespielt.

Es gab in den Dschungelprüfungen noch nie so wenig Sterne wie in diesem Jahr. Woran hat es gelegen?

Ich sag mal so, das liegt, glaube, ich an der Angst, an der Panik. Ich kann die Zuschauer auch verstehen, im Fernsehen sieht das teilweise nicht so krass aus, wie es wirklich ist. Bei meiner Prüfung denkt man vielleicht, ach, da ist doch nur ein bisschen Wasser drin, Tiere kommen rein. Aber wenn man sieht, wie eng das war: Die Prüfungen sind wirklich hardcore. Ich habe mir auch schon gedacht, dass die Sterne nicht unsere Kerndisziplin werden. Aber ich sehe es positiv, ich habe abgenommen und das ist das Schöne.

Lesen Sie auch:

Ihr größtes Ziel war es, die Krone zu holen. Wie gehen Sie mit Versagensängsten um?

Ich hätte alles dafür gegeben, Dschungelkönig zu werden. Denn das ist wirklich ein unnormales Gefühl, kann man gar nicht beschreiben. Ich würde es aber nicht als Versagen sehen, ich habe nicht abgebrochen, sondern alles gegeben bis zu meinem Maximum, bis die Leute gesagt haben, ich habe genug gesehen. Und deswegen bin ich ein Gewinner, weil ich an meine Grenzen gegangen bin. Und von daher total mit mir im Reinen.

Mit wem haben Sie beim großen Wiedersehen Klärungsbedarf?

Boah, was heißt Klärungsbedarf? Ich denke, das wird die Situation bringen. Wir haben im Camp sehr, sehr viel Zeit miteinander verbracht und viel geredet. Und ich habe keinen Hass, niemandem gegenüber, keine bösen Absichten. Es war einfach eine geile Zeit. Ich möchte das Dschungelcamp nicht mit negativen Sachen verbinden, sondern mit Dankbarkeit. Deswegen, was heißt Klärungsbedarf? Es kommt so, wie es kommt. Wir haben uns auch vernünftig verabschiedet. Ich liebe einfach alles am Dschungel. Ich bin voller Liebe und voller Positivität. Ich kann nichts Negatives sagen.

Wer gewinnt jetzt?

Ich habe wirklich keinen Favoriten. Es ist ein Auf und Ab in diesem Jahr, das wird glaub' ich ein knappes Ding.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.