Schockierende Enthüllungen über "Germany's Next Topmodel": In einer neuen Dokumentation berichten ehemalige Teilnehmerinnen über die mentalen Probleme, mit denen sie durch die ProSieben-Show zu kämpfen haben.
Das Reportageformat "STRG_F" (NDR/funk) hat eine neue Dokumentation veröffentlicht, in der mehrere ehemalige Kandidatinnen von "Germany's Next Topmodel" über die Zustände hinter den Kulissen der ProSieben-Castingshow auspacken. Einige von ihnen würden seither unter massiven psychischen Problemen leiden – von Depressionen und Angstzuständen bis hin zu Suizidgedanken.
Ex-GNTM-Siegerin Simone Kowalski: "Bin gar nicht mehr klargekommen"
Mehr als 50 ehemalige Teilnehmerinnen aus unterschiedlichen Staffeln sind für die 74-minütige Doku befragt worden, heißt es in einer Mitteilung des Norddeutschen Rundfunks. Nur neun von ihnen hatten den Mut, selbst vor der Kamera zu sprechen. Simone Kowalski, Gewinnerin der 14. Staffel, berichtet unter anderem vom Zusammenleben in der Modelvilla, das für sie "die größte Herausforderung in meinem ganzen Leben" gewesen sei: "Was das mit einem macht, kann man nicht beschreiben." Demnach seien sie dort zum Teil vollständig isoliert worden, hätten das Haus nicht mehr verlassen dürfen, sagt Simone. Da überall Kameras und Mikrofone seien, habe man kaum Privatsphäre oder die Möglichkeit gehabt, sich zurückzuziehen. "Ich bin gar nicht mehr klargekommen. Mental, körperlich, sozial auch nicht."
Lijana Kaggwa, die sowohl
Tessa Bergmeier, die 2009 an der Castingshow teilgenommen hatte, kritisierte dieses Jahr bereits im RTL-Dschungelcamp das Format GNTM. In der aktuellen Doku berichtet sie unter Tränen: "Ich wollte nicht mehr ich sein."
Übereinstimmend werfen die Frauen der Produktion zudem vor, beim Schneiden der Folgen Szenen bewusst aus dem Zusammenhang gerissen zu haben. Auch seien am Set gezielt Emotionen provoziert worden, um Streitereien zu kreieren.
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ProSieben nimmt zu Anschuldigungen Stellung
Der Sender ProSieben reagierte auf Anfrage von "STRG_F" auf die Vorwürfe, wies diese aber vehement zurück. Demnach gebe es am Set Coachings, Psychologen und Beratungen, um die Teilnehmerinnen auf die öffentliche Berichterstattung über sie vorzubereiten. Szenen seien demnach nicht aus dem Kontext gerissen worden und für die Models gebe es eine Fürsorgepflicht. Alle Teilnehmerinnen dürften zudem das "antworten, was sie antworten möchten". Heidi Klum hat sich zu den Anschuldigungen nicht äußern wollen, heißt es in der Mitteilung weiter.
Die vollständige Dokumentation mit dem Titel "Druck, Hass, Manipulation: Wie kaputt macht Germany's Next Topmodel?" ist ab sofort auf YouTube und in der ARD-Mediathek verfügbar.
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 0800/1110-111 (Deutschland), 142 (Österreich), 143 (Schweiz).
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