Es könnte so schön sein: In Las Vegas hatte sich die "Goodbye Deutschland"-Familie Kolenitchenko gut eingelebt, schmiedete neue Pläne. Doch ihre Visa waren in Gefahr, es drohte ein Zwangs-Rückzug nach Deutschland. Die Sorge darum belastete auch ihre Ehe mit Daniel, beichtete Oksana dem Vox-Team.
"Für uns steht wirklich eine Menge auf dem Spiel", machte "Goodbye Deutschland"-Auswanderin
Hintergrund: Die Pendelei zwischen ihrer neuen Wahlheimat Las Vegas und ihrem ehemaligen Wohnsitz Los Angeles wurde für das Ehepaar und seine Kinder Milan (8) und Arielle (6) zur Zerreißprobe. Jedes Wochenende musste Daniel ins 450 Kilometer entfernte Hollywood reisen, um in der Next Door Lounge nach dem Rechten zu sehen. Diese hatten er und Oksana dort 2019 eröffnet und schnell zum Erfolg geführt.
Gerne würden beide den angesagten Nachtclub darum verkaufen, auch ein Käufer war schon gefunden, doch der hatte noch nicht genug Kapital gesammelt. Weit problematischer aber: Wenn es so weit sein würde, mussten die Kolenitchenkos ein neues Business mit US-amerikanischen Angestellten vorweisen können, denn in den USA leben durften sie aktuell nur wegen ihres Business-Visums, das wiederum an den Betrieb der Next Door Lounge geknüpft war.
"Goodbye Deutschland": Traumhaus mit Macken
Der aussichtsreichste Plan schien der Kauf einer Immobilie und die Eröffnung einer Ferienwohnungsvermietung zu sein, wofür Oksana bereits das passende Objekt gefunden hatte: "Das ist genau das, was ich gesucht habe", schwärmte sie von dem frisch renovierten Haus aus den frühen 1960er-Jahren. Ehemann Daniel aber war skeptischer, ließ es erst einmal durch einen Gutachter prüfen, der prompt Probleme an den Wasserrohren sowie an der Klimaanlage feststellte. Um diese zu beheben, müssten noch viel Arbeit und zum Kaufpreis von 340.000 Dollar (circa 302.500 Euro) noch weitere 25.000 Dollar (circa 22.200 Euro) ins Haus gesteckt werden.
Parallel dazu versuchte Oksana, ihren in der Pandemie eröffneten Online-Modeshop Milari weiter auszubauen und zusätzlich zu ihren deutschen auch US-amerikanische Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Außerdem stand für die Influencerin eine Reise nach Berlin an, wo sie sich bei einer Beratungsagentur für Visaangelegenheiten über ihre Möglichkeiten informieren wollte. Dass sie sich Sorgen machte, wie Daniel Nachtclub und Kinder während dieser Woche unter einen Hut bringen würde, und sogar überlegte, ihre Flüge zu verschieben, konnte der Gatte nicht verstehen: "Wir sind Kämpfer, natürlich kämpfen wir uns durch!", erinnerte er sie daran, was sie in den 16 gemeinsamen Beziehungsjahren bereits alles geschafft hatten.
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Oksana Kolenitchenko: "Irgendwann breche ich zusammen"
Doch so glimpflich diese Diskussion auch ablief; unter der gefassten Fassade brodelte es: "Ich bin seit fünf Jahren in Amerika und habe das Gefühl, dass wir nur permanent im Stress leben", klagte Oksana. Das nerve sie sehr, zumal sie das Gefühl habe, dass der Druck überwiegend auf ihren Schultern lastete, während Daniel alles zu locker sehe. "Irgendwann werd' aber ich zusammenbrechen, wenn ich weiter so machen muss", fürchtete die gebürtige Moskauerin. Sie wünsche sich "einfach nur Ruhe". Die Lage sei "wirklich existenziell" und berühre sie sehr. Auch die Beziehung zu Daniel leide unter der Anspannung: "Aktuell ist es sehr schwer", presste sie, den Tränen nahe, hervor.
Umso mehr Hoffnung setzte sie in ihren Berlin-Besuch, zumal sie kurz vorher noch schlechte Nachrichten erhalten hatte: Das anvisierte Ferienhaus war kurzerhand an einen höheren Bieter verkauft worden. "Richtig asozial!", schimpfte sie. "Wir hatten schon 'nen Deal!" Dass der Onlineshop nun ihre einzige (und unsicherere) Chance war, sei "eine absolute Katastrophe" und sie selbst nun "echt panisch".
Zum Glück aber konnte man sie in der Visa-Agentur beruhigen: Man würde sie bei der Antragstellung im Frankfurter Konsulat unterstützen können und habe eine 99,9-prozentige Erfolgsquote. Aufatmen bei Oksana: "Ich bin sehr, sehr, sehr erleichtert!" Sieht ganz so aus, als ginge das US-Abenteuer der Kolenitchenkos noch eine ganze Weile weiter ... © 1&1 Mail & Media/teleschau
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