Der "Kampf der Realitystars" wird in Folge acht zur geschlossenen Gesellschaft, diesmal kommt kein neuer Promi mehr in die Sala. Dementsprechend muss sich die Regie komplett auf andere Geschichten und Geschichtchen konzentrieren. Und findet in Aleks Petrovic einen dankbaren Hauptdarsteller.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Vock dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

"Das ganze Haus ist irgendwie ein bisschen positiv", lässt Aleks Petrovic die Zuschauer ein Stimmungsbild zukommen, wie sich der Auszug von Maurice Dziwak in der vergangenen Folge ausgewirkt hat. Es muss sich dabei allerdings um eine Momentaufnahme handeln, denn Folge acht wird diese positive Stimmung bei Petrovic kippen. Natürlich wird sie das, schließlich sind wir hier beim "Kampf der Realitystars".

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Ein bisschen was ist aber gleich geblieben, zum Beispiel das Ranking-Spiel. Die Promis müssen sich wieder in eine Reihenfolge bringen, diesmal zur Frage "Für wen macht Deutschland die Glotze an?" Die Aufgabe wird relativ schnell erledigt, das böse Erwachen kommt dann mit Verspätung. Halb ist es Strafe, halb Belohnung, jedenfalls dürfen die Bewohner im Nachgang wegen ihres schlechten Abschneidens drei Minuten mit ihren Liebsten videotelefonieren.

Doch RTLZwei macht Trash-TV ja nicht erst seit gestern, deshalb müssen sich die Promis die drei Minuten teilen – was sie allerdings erst erfahren, wenn sie an der Reihe sind. Kevin Schäfer nimmt als Erster gleich mal 48 Sekunden von der Uhr, Lilo von Kiesenwetter nur acht Sekunden, die Zwillinge Heike und Heidi quatschen sich dagegen mit 57 Sekunden fest, Nina Anhan verbraucht nochmal 59 Sekunden, sodass Aleks Petrovic noch acht Sekunden bleiben. Die restlichen sechs Promis gehen leer aus.

"Morgen ist save Durchfall. Save."

"Sie haben Ihr Ziel erreicht", dürfte sich das Zoff-Navigationsgerät bei RTLZwei gemeldet haben, denn natürlich sorgt die Unwucht in der Zeitverteilung für Stress unter den Promis. "Das ist purer Egoismus, Alter", beschwert sich Aleks Petrovic bei Calvin Kleinen und Cecilia Asoro fragt sich angesichts der Tatsache, dass die Zwillinge erst kurz, aber sie schon viel länger dabei sei: "Sind die dumm?" "Ich hab keine Energie mehr", erklärt Asoro ihren aktuellen Fitness-Level.

Der ist aber schneller wieder aufgeladen, als gedacht, denn RTLZwei stellt zur Krisenbewältigung – oder zur Krisenanheizung, je nachdem – Alkohol zur Verfügung. Das hat noch in jeder Trash-TV-Show funktioniert und so gesteht Asoro alsbald: "Die Freude kommt so langsam wieder zurück." Und so trinken die Promis in der Sala dem Vollrausch entgegen oder wie Chris Manazidis prophezeit: "Morgen ist save Durchfall. Save." RTLZwei hat jedenfalls schöne Kater-Bilder zusammen.

Ob sich die Prophezeiung erfüllt hat, löst der Sender glücklicherweise nicht auf, dafür aber lässt er die Promis am nächsten Tag für ein Spiel verkatert in der thailändischen Hitze im Sand buddeln. Nicht, weil das so unterhaltsam ist für den Zuschauer, sondern weil ein Plan dahintersteckt. Der Gewinner darf nämlich vier Promis auswählen, die überhaupt nominiert werden können. Der Rest der Truppe ist sicher in der nächsten Runde. Und ab hier übernimmt Aleks Petrovic.

Auf der Suche nach dem Nominator

Er gewinnt nämlich das Spiel und muss nun vier Kollegen auf die Abschussliste setzen. Damit das Ganze noch ein bisschen dramatischer wird, erwähnt der Off-Sprecher, dass sich Petrovic auch selbst nominieren könnte. Der entscheidet sich aber für die seiner Meinung nach stärksten Konkurrenten und das sollen Cecilia Asoro, Kevin Schäfer, Christoph Oberheide und Isi Glück sein. Zur eigenen Sicherheit erkundigt sich Petrovic bei der Produktion, dass seine Auswahl geheim bleibt. Er selbst werde auch nichts sagen: "Ich werd’ mich definitiv dran halten, sonst mach ich mich ja selber unbeliebt, ist ja klar", so Petrovic.

Was nun folgt, ist zum einen das Entsetzen der Nominierten und zum anderen das erhoffte Detektivspiel, wer denn derjenige gewesen sein könnte, der für die Nominierung verantwortlich ist. "Hast du irgendwas gesoffen, Alter?" wundert sich Asoro über die Auswahl, dann beginnt das Such- und Versteckspiel. Verdächtige kommen und gehen, Theorien werden aufgestellt und verworfen und Petrovic versucht, falsche Fährten zu legen. Das Interessante ist: Niemand kommt offenbar auf die Idee, dass es völlig wurscht ist, wer die Promis nominiert hat. RTLZwei kann jedenfalls Sendezeit füllen, ohne groß was zu tun.

Anfangs scheinen Petrovics Nebelkerzen noch zu verwirren, doch nach und nach schöpfen die Kollegen Verdacht, dass er für die Nominierung verantwortlich gewesen sein könnte. "Er lügt uns alle hier an", berichtet Asoro bei Oberheide über ihren Verdacht und Calvin Kleinen sagt über den anonymen Nominierer: "Diese Person ist ein riesengroßes Arschloch." Dass Petrovic derjenige sein könnte, schließt Kleinen aus, findet aber: "Wenn’s Aleks ist, dann bin ich hart enttäuscht."

Aleks Petrovic: "Ich musste lügen"

Folge acht läuft für RTLZwei also wie von alleine, dennoch bringt der Sender noch ein bisschen zusätzlich Spannung rein. Denn bei einem weiteren Spiel kann der Gewinner jemanden von der Abschussliste streichen und einen anderen darauf setzen.

Inhaltlich ist das Spiel irrelevant und mit Asoros Geständnis "Keine Ahnung, wer Goethe und Schiller ist" ausreichend umschrieben. Wichtig für die Erzählung ist nur, dass sich Petrovic ärgert, von den anderen sofort aus dem Spiel genommen worden zu sein: "Klingt für mich nach einer abgesprochenen Nummer."

Außerdem wichtig ist, dass Christoph Oberheide das Spiel gewinnt, was genau eine Handlung in Gang setzt: Aleks Petrovic packt vorsorglich seine Koffer. Denn erstens revanchiert sich Oberheide natürlich für die Nominierung und zweitens bekommt Petrovic dann bei der Nacht der Entscheidung so viele Stimmen, dass sich das Kofferpacken gelohnt hat. "Ich musste lügen", rechtfertigt sich Petrovic, als er den anderen seine Scharade gesteht, obwohl die Bilder einen solchen Zwang nicht so recht hergeben. RTLZwei dürfte mit dieser Folge also insgesamt zufrieden gewesen sein.

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