"Ninja Warrior Deutschland" erfreut sich großer Beliebtheit - nicht nur bei den Zuschauern, sondern auch bei den Teilnehmern. Viele der Athleten treten wiederholt in die TV-Arena, zum Beispiel Stefan Angermeier. Warum er erneut an der TV-Show teilnimmt, wie aus einer Klimmzugstange in seinem Garten ein Mega-Parcours werden konnte und warum sich Athleten seiner Heimatregion freuen dürfen, sollte er die Show diesmal gewinnen.

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Stefan Angermeier, Kandidat von "Ninja Warrior Germany", brennt für den Ninja-Sport. Der 28-Jährige hat sich im Laufe der Jahre einen stattlichen Parcours im heimischen Garten errichtet, inspiriert durch die RTL-Athletenshow.

Bei seiner ersten Teilnahme schied Angermeier allerdings wegen eines "blöden Fehlers" bereits in der Halbfinal-Qualifikation aus. Nun versucht er erneut sein Glück in der TV-Show - was treibt ihn an?

Herr Angermeier, wie sind Sie zum "Ninja"-Sport gekommen? Waren Ihnen da "normale" Sportarten wie Fußball zu langweilig?

Stefan Angermeier: Nein, mir ist Fußball nicht zu langweilig. Ich habe aber schon immer gerne mit meinem eigenen Körpergewicht trainiert. Und als ich dann die Show "Ninja Warrior" im Fernsehen gesehen habe, war ich sofort begeistert. Dadurch bin ich zu dem Sport gekommen.

Wann war das?

Zum ersten Mal habe ich die Show 2017 im Fernsehen gesehen. Da war "Ninja Warrior" in der zweiten Staffel.

Wie kann man sich als Laie den klassischen Ninja-Sport vorstellen?

Für den Ninja-Sport braucht man sehr viel Griffkraft, man muss mit seinem eigenen Körpergewicht umgehen können. Außerdem braucht man ein gutes Balancegefühl und Geschicklichkeit, um bestimmte Hindernisse überwinden zu können.

Also kann man sich das so vorstellen, wie man es im Fernsehen sieht: Man läuft 'nur' durch einen Parcours durch?

Ja, genau. Eigentlich so, wie man es aus der Show kennt. Das ist der Ninja-Sport.

Sie haben in Ihrem eigenen Garten eine riesige Parcours-Anlage gebaut. Das Projekt hat damals mit einer Klimmzugstange angefangen. Wie kam es dazu, dass es derart "eskalierte" und eine ganze Anlage entstanden ist?

Als ich die Show gesehen hatte, war ich begeistert und wollte den Sport spezifisch trainieren. Da es bei uns aber in der Nähe keine Trainingshallen gibt, habe ich mich dazu entschieden, mir selbst im Garten etwas zu baue. Und das ist immer größer geworden, sodass ein riesiger Park entstanden ist.

Welche Hindernisse aus der Show haben Sie nachgebaut?

Insgesamt schon sehr viele Hindernisse: Die "Himmelsleiter" zum Beispiel und die "Mega-Wall". Außerdem: Die "Schwingflügel", das "Déjà Vu", das "Snap Back" und die "Lightning Bolts". Die letzten beiden sind Hindernisse aus der US-amerikanischen Version der "Ninja Warrior"-Show. Dann habe ich noch ein ziemlich hohes Seil zum Klettern – für das End-Hindernis, dem "Mount Midoriyama".

Wie tief mussten Sie eigentlich für diese gesamte Parcours-Anlage in die Tasche greifen?

Ich habe für die Anlage fast zehn Tonnen Stahl verbaut - das kostet schon einiges. Was das alles gekostet hat, kann ich auf den Punkt genau nicht sagen. Aber das waren schon zigtausend Euro. Außerdem habe ich die ganze Anlage komplett selbst gebaut, da ist nichts fertig gekauft worden.

Wenn wir schon beim Thema Geld sind: Es winkt am Ende der Show eine Siegprämie von 300.000 Euro. Haben Sie dafür schon irgendwelche potenziellen Pläne? Soll es vielleicht in den Bau von weiteren Hindernissen fließen?

Mit dem Preisgeld würde ich mir einen großen Traum erfüllen: Mit meiner Frau ein eigenes Haus bauen. Außerdem würde ich gerne in der Nähe eine Ninja-Halle eröffnen. Es ist schon ein Wunsch von mir, dass man den Ninja-Sport voranbringt und den Leuten auch die Möglichkeit zu trainieren gibt.

Apropos trainieren: Wie sieht so ein typischer Trainingstag eines Ninja-Warriors aus?

Am Anfang macht man sich erstmal warm, wie es bei jedem Sport so ist. Danach folgt typischerweise das Hangeltraining. Das heißt, man nutzt verschiedene Hangel-Elemente: Ringe, Bananen oder Kugeln. Anschließend denkt man sich verschiedene Strecken mit verschiedenen Hindernissen aus - fünf, sechs oder auch mehr. Und die absolviert man dann hintereinander weg. So kann man sehr gut die Technik und die Kraftausdauer trainieren.

Haben Sie irgendwelche Tipps und Tricks, wie man sich speziell auf die Show am besten vorbereitet?

Es gibt – das ist jetzt immer verbreiteter – sogenannte Ninja-Wettkämpfe. Vor acht Wochen habe ich selbst einen veranstaltet. Das ist eine sehr gute Vorbereitung für die Show, weil man dadurch trainieren kann, mit dem Druck eines Wettkampfes und der damit verbundenen Aufregung umzugehen. Außerdem hilft es, wenn man in der Trainingshalle ist und sich mal sechs, sieben, acht Hindernisse hintereinander überlegt und die dann versucht, auf Zeit zu meistern.

Vor welchem Hindernis aus der Show haben Sie denn am meisten Respekt?

Von Hindernissen mit Griffleisten bin ich nicht so der Fan. Außerdem habe ich vor Balance-Hindernissen Respekt, weil sie immer ein gewisses Risiko bergen, wenn man da schnell drüber läuft: Macht man einen falschen Tritt, dann liegt man im Wasser. Mir persönlich liegen mehr die Hindernisse mit Stangen, wo man schwingen und springen kann.

Dieses ganze Training beziehungsweise das ganze "Ninja-Projekt" nimmt sicherlich viel Zeit in Anspruch. Leidet da nicht das Privatleben darunter?

Ja (lacht). Einige Sachen bleiben da liegen, das stimmt. Ich trainiere schon sehr viel. Aber das ist eben mein großes Hobby, worin ich auch gerne Zeit investiere. Zum Glück unterstützt mich meine Frau bei meinem Sport. Sonst könnte ich das alles so nicht ausführen.

Sie haben vorhin von einem eigenen veranstalteten Wettkampf gesprochen. Wie kann man sich das vorstellen?

Insgesamt sind für diesen Ninja-Wettkampf, den "Infinity-Cup", 35 Starter aus ganz Deutschland, Österreich und Schweiz gekommen. Auch viele, die man aus der Show kennt. Zuerst gab es einen Qualifikationslauf mit sechs Hindernissen, danach ein Halbfinale mit sieben. Diese zwei Stages hat jeder der 35 Teilnehmer absolviert, da ich jedem die Möglichkeit geben wollte, nicht nur einen einzigen Parcours zu laufen. Somit hatte jeder die Chance möglichst viele Hindernisse zu testen. Die besten 15 Athleten sind schließlich ins Finale gekommen.

Letztes Jahr sind Sie in der Show bis in die Halbfinal-Qualifikation gekommen und dann ausgeschieden …

Ja genau, da hatte ich mich vergriffen. Das war einfach (lacht) ein blöder Fehler.

Woher kommt die Motivation, es noch einmal zu versuchen?

Das ist der Sportsgeist. Man will natürlich immer so weit wie möglich kommen. Dieser Fehler hat mich so geärgert, dass ich das Hindernis auch gleich zu Hause nachgebaut und trainiert habe. Außerdem ist meine Motivation, dass man immer sein Bestes gibt und versucht, das nächste Mal besser zu sein.

Glauben Sie denn, dass Sie es dieses Mal bis ins Finale schaffen? Vielleicht sogar den Titel des "Ninja Warriors" zu holen?

(Lacht.) Das wäre natürlich das Ziel. Und mal schauen, wie weit das heuer geht …

Arleen Schüßler und Benedikt Sigmund aus Aachen treten als erstes Ninja-Couple in Deutschland im direkten Duell gegeneinander an. Könnten Sie sich das für sich selbst mit Ihrer Frau auch vorstellen?

Sie macht den Sport schon sehr gerne. Ob sie da aber auch in der Show mitmachen würde, weiß ich nicht so genau. Denn das Ganze vor der Kamera und vor so vielen Leuten zu machen, ist jetzt auch nicht jedermanns Sache. Daher kann ich noch gar nicht sagen, ob wir mal zusammen an der Show teilnehmen und ob daraus ein Duell entstehen könnte.

Verwendete Quellen:

  • Sport.de: "Ninja Warrior Germany 2020 – was ist neu und was bleibt? Staffel 5 startet: Das ist neu"
  • Sport.de: "Ninja Warrior Germany: Das sind die Hindernisse in Folge 1"
  • Sport.de: "Stefan Angermeier>Profil"
  • Youtube RTL: "Als erster darf Alexander Wurm auf den Mount Midoriyama | Ninja Warrior Germany 2018"
  • sasukepedia.fandom: "Lightning Bolts"
  • sasukepedia.fandom: "Snap Back"
  • sasukepedia.fandom: "Déjà Vu"
  • sasukepedia.fandom: "Wingnuts"
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