• In Folge fünf von "Prince Charming" hängt zunächst der Haussegen ziemlich schief.
  • Der Grund: Die Kandidaten wollen unbedingt Flaschendrehen spielen.
  • Nur für einen ist Folge Nummer fünf ein voller Erfolg.
Christian Vock
Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Vock dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Man kennt es als "Wahrheit oder Pflicht?" oder etwas provinzieller als "Flaschendrehen". Für manche bedeutete das Spiel die erste jugendliche Kuss-Erfahrung und versprach Aufregung und Abenteuer selbst in der Reihenhaussiedlung. In der Regel geht so ein Flaschendrehen aber für mindestens einen in der Runde schlecht aus.

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Im Erwachsenenalter hingegen gibt es erstens keinen Grund mehr für dieses Spiel und zweitens, falls erstens übergangen wurde, nur einen einzigen Zustand, in dem das Ganze einigermaßen zu ertragen ist: Man ist sternhagelvoll. Für Mitspieler, wohlgemerkt. Für Außenstehende ist der Reiz dieses Spiels immer gleich null, egal ob man betrunken ist oder nicht.

Trotzdem glaubt Vox, genau dieses Flaschendrehen als Fernsehunterhaltung ausstrahlen zu müssen, weil sich die Kandidaten bei "Prince Charming" in der Herren-Villa über erstens hinweg gesetzt haben. Und weil bei ihnen Punkt zweitens noch nicht erreicht ist, ergeben sich folgende Szenen: Die Männer sitzen am Pool beisammen und Gino wird mittels kreisender Flasche zu "Wahrheit oder Pflicht?" aufgefordert.

Weil er sich für Wahrheit entscheidet, dauert es nicht lange, bis Lauritz auf die maximal irrelevante Frage kommt: "Mit wie viel Leuten hat er an einem Tag gebumst?" Weil auch den anderen Herren keine andere Frage jenseits von Pubertätsniveau einfällt, muss Gino antworten und weil er hierfür länger überlegt, als man es sich wünscht, will man die Antwort noch weniger wissen. Er gibt sie trotzdem. Ob er das tut, weil sie zweistellig ist oder obwohl, weiß nur Gino.

Michael: "Ihr seid alle shady bitches!"

Doch der Abend sollte noch eine andere Überraschung bereithalten. Andrea, der bereits in der vergangenen Folge von "Prince Charming" wegen einer Bemerkung über die Figur eines anderen Kandidaten negativ aufgefallen war, hat auch diesmal wieder einen geschmacklosen Spruch parat, um es mal ganz vorsichtig auszudrücken.

Es ging um die Penisgröße von Michael, der daraufhin Klartext mit Andrea redet: "Ganz ehrlich: Ich dachte, wir respektieren uns hier. Wenn ich das noch einmal erlebe, egal, in Bezug auf wen hier drin. Du warst hier derjenige, der schon zweimal die Grenze überschreitet – ein drittes Mal und ich rede kein Wort mehr mit dir."

"Ihr redet alle von Respekt und Toleranz, aber ihr lebt es nicht vor. Ihr lebt es nicht vor. Ihr seid alle shady bitches hier!", braust Michael final auf und auch wenn er sich selbst an dieser Stelle nicht ausnimmt, sondern seine Botschaft als Appell an alle sieht, zieht sich Lauritz schmollend zurück, weil er das in dieser Absolutheit nicht stehen lassen möchte. Und so ist aus einem Abend, der durch das Flaschendrehen stimmungstechnisch ohnehin schon zum Scheitern verurteilt war, auf einmal komplett die Luft raus.

"Prince Charming": Versöhnungsdrückerchen und Gruppendate

Am nächsten Morgen gibt es aber ein Versöhnungsdrückerchen zwischen Lauritz und Michael und so darf sich eine Teilmenge der Herren auf ein Gruppendate freuen. "Der Spaß wird heut nicht zu kurz kommen", prophezeit Prince Charming Alexander und er sollte dabei vor allem die Kandidaten und weniger die Zuschauer meinen.

Die, also die Kandidaten, müssen sich goldene String-Tangas anziehen und sich gegenseitig mit den Farben des Regenbogens besprühen. Das ist zwar jenseits der Botschaft nicht die hohe Kunst der Fernsehunterhaltung, aber immerhin besser als das übliche Jet-Ski-Fahren beim "Bachelor".

Für Jakob hat sich die Farbsprüherei aber doppelt gelohnt, den qua Prinzen-Sofort-Verfügung wird für ihn im Anschluss aus einem Gruppen- noch ein Einzeldate. Einzeldate bedeutet hier Cocktails schlürfen und über Vergangenes und Zukünftiges plaudern. Ach ja, und ein bisschen knutschen. "Es ging erst sehr sanft los und wurde dann immer intensiver", gibt Jakob danach zu Protokoll.

Überraschung für Joachim

"Er ist ein guter Küsser und da ist auch ein bisschen was Emotionales im Spiel", freut sich auch Alexander Schäfer – dürfte damit allerdings eher in der Minderheit sein. Denn Jakob kann die Küsserei nur schwer für sich behalten und das Ergebnis sind lange Gesichter bei Teilen der Konkurrenz. Und so muss Lauritz zum zweiten Mal in dieser Folge auf sein Schmoll-Gesicht ausweichen.

Von da an hat Vox noch knapp 25 Minuten Sendezeit über die Bühne zu bringen und macht das zunächst mit einer "White Night". Dafür putzen sich alle ganz in Weiß heraus, ein paar sogar ein bisschen mehr. So erscheint Gino als sein Alter Ego Charlet, Arne hat hingegen einen kleinen Tränenausbruch, weil er sich von Prinz Alex ein bisschen übersehen vorkommt und am Ende hat sogar noch Joachim die Chance, Alexander seine Zuneigung mit einer Knutscherei zu zeigen.

Doch am Ende der Nacht müssen auch diesmal wieder ein paar schwarze Krawatten den Besitzer wechseln. Zum Beispiel die von David. Oder die von Adrian und auch die von Roman. Bei diesen Dreien schätzt Alexander die Verliebungschancen eher gering ein.

Beim Rest sieht der Prince noch Potenzial und als sich die Auserwählten schon trollen wollen, zieht Alexander noch etwas aus dem Hut: "Ich hätte aber doch noch eine Frage ...", bittet er ein letztes Mal um Aufmerksamkeit und hier sollte Joachim die Ohren spitzen.

Denn Prince Charming Alex wendet sich an ihn und fährt fort: ... und zwar, ob du, Joachim, mit mir noch mitkommen möchtest, auf einen Drink." Man kann erahnen, dass es nicht der Drink ist, der Joachim überzeugt, auf jeden Fall stimmt der Österreicher mit einem "sicherlich", einem hochroten Kopf und einem breiten Grinsen zu. Lauritz hingegen muss zum dritten Mal in dieser Folge eine Schnute ziehen.

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