Eine Hebamme, die offenbarte, mit der Spirale zu verhüten, und bei der 300-Euro-Frage den Telefonjoker bemühte, sowie ein intelligenter Zahnarzt (Abi-Schnitt 1,0), der sich bei der Frage nach einem russischen Revolutionär nicht zwischen den Antworten "Jedochski" und "Trotzki" entscheiden konnte – "Wer wird Millionär?" kann manchmal sehr unterhaltsam sein. Einem dritten Kandidaten attestierte Günther Jauch dann auch noch einen Vogel.

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Peter Balthazaar aus Bremen war es, der nach der letzten Sendung ein zweites Mal gegenüber von Günther Jauch Platz nehmen durfte. Er stand bei 4.000 Euro und hatte noch drei Joker. Balthazaar saß noch keine zehn Minuten beim Moderator und bekam es schon mit der 32.000-Euro-Frage zu tun.

Wo bedankt man sich traditionell mit einer kleinen Aufmerksamkeit und der Floskel "Ein Stück für die Angestellten"?

A: Blumengeschäft

B: Standesamt

C: Wiesn-Zelt

D: Casino

Der Bremer tippte auf das Casino, war sich aber nicht sicher. "Risikovariante, 32.000 Euro und drei Joker – das ist sehr hübsch", freute sich Jauch über die Situation. "Ich hoff, ich darf dann noch nach Hause, aber ich nehm das Casino", ging Balthazaar ins Risiko.

Und er hatte Glück. "Wenn man im Casino beim Roulette auf eine Zahl gesetzt hat und bekommt den 35-fachen Einsatz raus, dann sagt man 'ein Stück für die Angestellten'", klärte Jauch den jetzt zufriedenen Kandidaten auf, der so gern seinen alten VW-Bus in ein Elektroauto umwandeln würde.

Jauch redet Kandidat Wunschtraum aus

"Das kostet ungefähr 100.000 Euro – sie haben einen Vogel, wenn sie das machen lassen", so der ob des kostspieligen Wunsches entsetzte Moderator. Der Kandidat wusste nicht wie teuer so etwas ist, weshalb er jetzt den eigenen Wunschtraum ob der von Jauch erwähnten Summe dann doch nicht mehr so gut fand. Ein neuer Staubsauger, denn sich die Gemahlin wünscht, wird es aber in jedem Fall. Dann diese Frage für 125.000 Euro:

Worum geht es beim sogenannten Off-Label-Use?

A: Medikamente

B: Mietautos

C: Musikalben

D: Markenkleidung

"Keine Ahnung", so Balthazaar, der nun den Telefonjoker ins Boot holte. "Mein Telefonjoker meinte übrigens, ich solle ihn nicht anrufen, denn er würde Sie, Herr Jauch, ein wenig anstrengend finden", ließ der Kandidat zuvor noch den Moderator wissen.

Jauch schmeckte das gar nicht: "Hallo, Herr Butscher, es ist für mich auch ein bisschen anstrengend, mit Ihnen zu sprechen. Reißen Sie sich ein bisschen zusammen", machte es Jauch am Telefon demonstrativ kurz. "Ich würde Medikamente oder Kleidung sagen, aber ich kann’s dir nicht genau sagen", so jedenfalls der Tipp des Telefonjokers. Der Bremer musste also noch auf das Schwarmwissen und somit auf den letzten Joker setzen.

Das Publikum votierte zu 57 Prozent für Antwort D und zu 41 Prozent für A. "Da gratulier ich aber", so der schadenfrohe Jauch. "Ja, dann mach ich jetzt den Deckel drauf und lass das so. Das war’s für mich", so Peter Balthazaar, der sich über 64.000 Euro freuen durfte. Die richtige Antwort wären die Medikamente gewesen. "Das sind zugelassene Medikamente, die bei einer Krankheit eingesetzt werden, für die Sie eigentlich nicht zugelassen sind", offenbarte Jauch.

"Wer wird Millionär?": Hebamme ruft bei 300-Euro-Frage Telefonjoker an

Danach war die Hebamme Maria Jordan aus der Gemeinde Berne in Niedersachsen an der Reihe. Sie wunderte sich bereits zu Beginn, dass Günther Jauch Berne nicht kannte, wo doch Dieter Bohlen dort geboren sei. Ebenso wunderte sie sich über diese 300-Euro-Frage:

Worauf kommt es in vielen Sportarten an?

A: Netzoperation

B: Pfostentherapie

C: Ballbehandlung

D: Rasenheilung

"Ich hab keine Ahnung, ich kenn das alles überhaupt nicht", meinte die Hebamme. "Das mit dem Off-Label-Use hätte ich gewusst", so die Kandidatin weiter. "Kann ich nochmal den vorhergehenden Bremer Kandidaten zurückhaben?", wünschte sich indes jemand drüben auf Twitter.

Jordan ließ bei der 300-Euro-Frage ihren Telefonjoker anrufen. "Wir sind in einer entscheidenden Situation. Es ist umfängliches, nahezu genialisches Wissen erforderlich. Was glauben Sie, um wie viel wir gerade spielen?" wollte Jauch von diesem wissen. "Das klingt ein wenig ironisch, somit denke ich, dass es um 500 Euro geht", so der Telefonjoker, der natürlich die richtige Antwort C wusste. "Entschuldigen Sie die Unterforderung", so Jauch noch zu Jordans Retter in der Not.

Jauch wähnt Kondome in der Tasche der Kandidatin

Jordan machte in weiterer Folge ihre Sache aber durchaus gut. In ihrem Umfeld ist die Hebamme dafür bekannt, stets riesige Handtaschen zu verwenden, weshalb Jauch mit ihr deren Inhalt durchging. "Was ist das, sind das Kondome?", so Jauch, der auf irgendeine Verpackung deutete. "Nein, ich hab die Spirale", antwortete die Kandidatin eine Spur genauer, als es der Moderator, der zusammenzuckte, wissen wollte. Dann bereits diese Frage für 32.000 Euro:

Welche Comicfigur liest Tolstois "Krieg und Frieden" – allerdings immer nur ein Wort pro Tag?

A: Garfield

B: Snoopy

C: Bugs Bunny

D: Goofy

Jordan hatte keine Ahnung und entschied sich für die Hilfe des Zusatzjokers. Das Problem: Niemand im Publikum erhob sich von seinem Sitz. Jauch riet der Kandidatin jetzt dazu, zu fragen, ob jemand im Publikum mindestens zwei Dinge ausschließen könne, worauf endlich jemand aufstand. "Ich kann leider gar nix ausschließen. Bevor gar keiner aufsteht, hab ich mir gedacht: Steh ich mal auf. Also ich würd Garfield sagen", so der Zusatzjoker, der aber auch völlig im Dunklen tappte.

Jordan setzte noch den 50:50-Joker ein, der B und C freilegte. Nach langem Nachdenken entschied sich die Kandidatin schließlich für Charlie Browns Hund Snoopy und stand damit bei 32.000 Euro.

Hälfte des WWM-Gewinns geht an die Eltern

Dass es der Song "Waterloo" von ABBA ist, der mit dem Text "My my" startet, wusste Jordan nicht mehr. "Ich werde nicht zocken, deswegen nehm ich das Geld", so die Hebamme am Ende eines gewinnbringenden Abends. Die Hälfte des Gewinns möchte sie ihren Eltern geben, und das Auto müsste ebenso repariert werden.

25-jähriger Zahnarzt mit Abi-Schnitt von 1,0

Als letzter Kandidat am Montagabend durfte der 25-jährige Zahnarzt Julius Cremer ran, der zwar einen Abi-Schnitt von 1,0 hatte, im Geschichtsunterricht aber nicht immer ganz aufmerksam gewesen sein dürfte. Bei dieser 500-Euro-Frage schleuderte es den jungen Mann aus Eschweiler gewaltig.

Wer spielte bei der Oktoberrevolution 1917 in Russland eine wichtige Rolle?

A: Jedochski

B: Trotzki

C: Obwohlski

D: Dabeiski

"Jedochski müsste das sein", so der Kandidat, der sich aber noch Nachdenkzeit erbat und dann "Trotzki" in Erwägung zog. Doch Cremer musste das Publikum befragen. "Das riecht nach 100 Prozent", quälte Jauch jetzt den Zahnarzt, lag damit aber daneben, da es "nur" 95 Prozent waren, die sich für die richtige Antwort B aussprachen.

Jauch kann Cremer nicht den Zahn ziehen

Danach trat der Zahnarzt aber aufs Gaspedal und meisterte Hürde um Hürde. So kam er etwa dank dem Zusatzjoker weiter, der wusste, dass die deutsche Politikerin Wagenknecht (Die Linke) mit Vornamen Sahra und nicht Sarah heißt.

Selbst hatte er abgespeichert, dass es das NFL-Team "Washington Redskins" ist, das seit der aktuellen Saison und nach jahrelanger Kritik von amerikanischen Ureinwohnern unter dem Namen "Washington Football Team" auftritt. Dann stellte der Moderator Cremer diese Frage für 64.000 Euro:

1979 erhob der Papst den heiligen Franz von Assisi zum "himmlischen Patron" des…?

A: Umweltschutzes

B: Denkmalschutzes

C: Brandschutzes

D: Datenschutzes

Der Eschweiler wähnte den Brandschutz als die richtige Antwort. "Aber sicher weiß ich das nicht", so Cremer, der jetzt auf den Telefonjoker zurückgriff. "80 Prozent Umweltschutz", meinte dieser knapp. Cremer legte den 50:50-Joker nach, der ihm aber wenig Glück brachte, da er tatsächlich Umweltschutz und Brandschutz stehenließ.

"Mit 32.000 Euro kann ich alles machen, was ich mir vorgenommen habe", so der sympathische Jungzahnarzt. "Ich geb auf", machte er es letztlich kurz. Die richtige Antwort wäre übrigens tatsächlich der Umweltschutz gewesen. Julius Cremer wird mit seiner Freundin eine größere Reise in Angriff nehmen.

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