In der rumänischen Karpaten spielten sich kürzlich dramatische Szenen ab: Der Ukrainer Vladislav D. und seine Katze wurden aus einer 400 Meter tiefen Schlucht gerettet. Der 28-Jährige, der vor der Einberufung in die ukrainische Armee geflohen war, kämpfte in den eisigen Temperaturen um sein Überleben.

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Im vergangenen April setzte die ukrainische Regierung das Alter für die Einberufung in die Armee auf 25 Jahre herab. Seitdem flüchteten erneut zahlreiche Männer aus dem Land, um nicht in den Krieg gegen Russland ziehen zu müssen. Darunter auch der 28-jährige Vladislav D.

Er machte sich vor einigen Tagen auf den beschwerlichen Weg über die Karpaten in Rumänien, um in die EU zu flüchten. In den Bergen wurde er jedoch von einem heftigen Schneesturm und eisigen Temperaturen überrascht. Zum Glück hatte er seine Katze dabei.

Ukrainer flüchtet mit Katze vor dem Krieg

Per Helikopter durchsuchten die Bergretter der Region Maramures im Norden von Rumänien an der Grenze zur Ukraine das Gebiet. In einer tiefen Schlucht erkannten sie plötzlich einen Körper und leiteten einen Rettungseinsatz ein. Zu Fuß stapften die Helfer stundenlang durch den tiefen Schnee. Bei minus zehn Grad bahnten sie sich einen Weg durch den Schneesturm, berichtet "ntv".

Nach fünf Stunden, mitten in der Nacht, erreichten die Bergretter Vladislav D., der völlig entkräftet in den eisigen Karpaten lag. Durchnässt und unterkühlt hievten sie ihn auf eine Trage und starteten den mühsamen Rückweg. Dabei machten sie aber eine rührende Entdeckung. In der Jacke des Ukrainers hatte sich seine Katze Peach versteckt, die er auf seiner Flucht nicht zurücklassen wollte.

Rettung in den Bergen

Die erst neun Monate alte Samtpfote mit dem roten Fell spendete ihm Wärme in der eisigen Nacht und half ihm vermutlich, den Schneesturm zu überleben. Nach stundenlanger Reise erreichten die Bergretter schließlich die Basis und übergaben Vladislav D. den Sanitätern. Dort zeigte sich der Ukrainer extrem dankbar für die Hilfe und war überglücklich, dass seine Katze die Strapazen überstanden hatte.

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Obwohl der 28-Jährige kaum sprechen konnte, bat er die Helfer, sich um Peach zu kümmern. Trotz der Gefahr für sein eigenes Leben dachte er noch immer an seine Lebensretterin auf vier Pfoten. Mittlerweile ist Vladislav D. wieder bei Kräften und kann nun hoffentlich ein Leben in Frieden führen.

Sein Schicksal ist jedoch kein Einzelfall. Immer wieder muss die Bergrettung ausrücken, um Menschen zu retten, die vor der Einberufung in die ukrainische Armee flüchten.  © Deine Tierwelt

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