Wurm oder Virus?

Was ist ein Computervirus, was ein Computerwurm? Fest steht: Beides ist Schadsoftware und schädlich für Ihren Rechner bzw. für Ihr Handy. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich schützen können.
Computerviren und -würmer haben eines gemeinsam: Sie dringen in ein gesundes, funktionierendes System ein und verbreiten Schadfunktionen auf dem jeweiligen befallenen Gerät. Aber auch darüber hinaus breiten sie sich auf andere Geräte und Netzwerke aus. Daher ist es wichtig, dass Sie als Anwender bzw. Anwenderin gut über diese beiden Schadsoftware-Typen Bescheid wissen – um sich und letztlich auch andere zu schützen.

Was ist ein Computervirus?

Um die Funktionsweise von Computerviren besser zu verstehen, blicken wir kurz in der Geschichte zurück. Computerviren begannen nämlich als eine Art Experiment: So demonstrierte der amerikanische Informatikstudent Fred Cohen im Jahr 1983 im Rahmen eines Seminars, wie er mithilfe eines Virus' beliebig viele Rechner mit einem Schadprogramm infizieren kann.

Damit war die Büchse der Pandora geöffnet, über die Jahre verbreiteten sich Computerviren zu einem echten kriminellen Problem globalen Ausmaßes.

Heute sind Computerviren die wohl bekannteste Gefahr der Cyberkriminalität. Sie heißen z. B. Michelangelo oder tragen häufig auch englische Namen wie LoveLetter, Heartbleed oder Brain. Doch was genau macht so ein Virus eigentlich? Wie funktioniert es? Und wie erkenne ich diese Art der Gefahr?
 
Kurz erklärt: Was ist Cyberkriminalität?
Cyber-Kriminalität (zu Deutsch [ˈsaɪ̯bɐ] ausgesprochen) ist eine bestimmte Form der Kriminalität, bei der mit Hilfe von modernen internetfähigen Endgeräten, wie z. B. Handy und Computer, Straftaten begangen werden. Täter können dabei von jedem Ort aus angreifen. Häufiges Ziel sind dabei Daten und Passwörter von Privatpersonen sowie von großen Unternehmen.

Was genau macht einen Computervirus aus?

Computerviren sind eine bestimmte Art von Malware, also bösartiger Software. Die Viren werden über verschiedene Wege auf Ihren Computer geschleust. Sie infizieren Dateien oder Programme, setzen ihren Code ein und vermehren sich dann. Dadurch richten sie mitunter große Schäden an.
 
Wichtig: Damit sich ein Virus auf Ihrem Rechner installiert und auch aktiv wird, braucht es immer eine Aktion Ihrerseits. Doch dazu später mehr im Abschnitt "Wie kann ich mich schützen?".

Welche Schäden richten Computerviren an?

Unter anderem sind Computerviren in der Lage, die Ressourcen Ihres Computers zu verschwenden, sodass er langsam und unbrauchbar wird. Die Viren senken also die Rechenleistung, verändern die Funktionsweise Ihres Computers, bringen Ihr Gerät zum Abstürzen und können sogar Dateien von Ihrer Festplatte beschädigen oder löschen.

Und sie können auch persönliche und finanzielle Daten von Ihnen entwenden: Zum Beispiel Passwörter, Benutzernamen oder Kreditkartendaten!

Computerviren sind also prinzipiell zu allen destruktiven und gefährlichen Aktivitäten auf Ihrem Computer fähig. Sei es in der von Ihnen genutzten Software (z. B. Ihrem Betriebssystem) oder in der Hardware – also am Gerät selbst.

Wie werden Computerviren verbreitet?

Computerviren werden mitunter über infizierte Wechseldatenträger wie z. B. USB-Sticks oder Festplatten verbreitet, meist aber per (Phishing-)E-Mail: Die Mails beinhalten Dateien oder Links, die mit Viren versehen sind. Einmal unüberlegt heruntergeladen oder daraufgeklickt und schon sind Sie in die Falle getappt!

Eine weitere Methode der Virenverbreitung sind Downloads aus dem Internet. Ein Trick, auf den man leicht hereinfallen kann, wenn man eine bestimmte App oder ein Programm herunterladen will. Denn das infizierte Programm sieht dabei genauso aus wie das Original. Nur mit der Ausnahme, dass beim Start der Anwendung auch ein Virus ausgeführt wird. Die Unterschiede sind marginal und für Laien leider kaum erkennbar.

Worin liegt der Unterschied zu einem Computerwurm?

Im Grunde sind sich Computerviren und -würmer ähnlich. Sie können denselben Schaden anrichten und infiltrieren auf dieselbe Weise Ihr System – z. B. indem sie getarnt als Phishing-Mail versendet werden. Es gibt aber einen wichtigen Unterschied:
 
Im Gegensatz zu Computerviren vermehren sich Würmer eigenständig. Das heißt: Einmal auf Ihrem Computer können sie sich ohne Wirtsdatei ausführen und ohne Ihr Zutun agieren.
Hinzu kommt, dass sich Würmer über ein lokales Netzwerk verbreiten und so alle Endgeräte infizieren können, die damit verbunden sind. Das macht sie wesentlich gefährlicher als einen Computervirus. Der Wurm ist also um einiges effizienter – in dem was er tut.

Wie erkenne ich einen möglichen Befall mit Viren oder Würmern?

Zeigt Ihr Rechner folgende Auffälligkeiten, sollten Sie vorsichtig sein:
  1. Ihr Rechner läuft plötzlich ungewöhnlich langsam.
  2. Ihr Computer zieht oder sendet ständig Daten aus dem/ans Netz.
  3. Ständig öffnen sich Pop-Up-Fenster auf Ihrem Bildschirm.
  4. Programme starten oder beenden sich von allein.
  5. Das Ändern oder Abspeichern von Dateien ist nicht mehr möglich.
Hinweis: Die genannten Merkmale sind nur ein Auszug. Seien Sie bitte generell wachsam, wenn Ihnen etwas komisch vorkommt. Sie haben den Verdacht, dass Sie gehackt wurden? Dann lesen Sie unseren Tipp dazu!

Wie werde ich Viren & Co. wieder los?

Sollten Sie sich tatsächlich Schadsoftware eingefangen haben, zeigt Ihnen dieser Tipp, wie Sie die Schädlinge wieder loswerden.

Wie kann ich mich schützen?

Das ist gar nicht so schwer, wie es klingt. Die wichtigste Grundlage haben Sie eigentlich schon und das ist der gesunde Menschenverstand:
  1. Seien Sie generell skeptisch gegenüber E-Mails von unbekannten Absendern. Vor allem, wenn diese Anhänge oder kryptische Links enthalten (bitte diese auf keinen Fall öffnen oder anklicken!).
    Vergewissern Sie sich, dass die Mail kein Spoofing-Versuch ist. Verschieben Sie verdächtig erscheinende E-Mails im Posteingang immer in den Spam-Ordner (nicht löschen!), öffnen Sie diese also erst gar nicht. Wenn Sie sich unsicher sind, ob die Mail echt ist oder nicht: Sie können Sie öffnen und den Inhalt prüfen und im Zweifelsfall mit dem vermeintlichen Absender telefonisch Rücksprache halten. Stammt die Mail z. B. von einem Unternehmen, bei dem Sie Kunde/Kundin sind, nutzen Sie die Kontaktdaten, die Sie über die offizielle Webseite im Internet finden – keinesfalls die Informationen in der betreffenden Mail.
  2. Wenn Sie etwas herunterladen wollen (z. B. eine Software), dann beziehen Sie es von seriösen Seiten bzw. aus dem offiziellen App-Store. Vorsicht walten zu lassen, wenn Sie im Internet verkehren, kann also schon eine Menge ausmachen!
  3. Als Ergänzung dafür sollten Sie aber noch ein gutes Virenschutz-Programm besitzen. Es gibt eine Vielzahl an (auch kostenlosen) Virenscannern, aus denen Sie wählen können. Und noch mehr Tests, die Ihnen bei der Auswahl Abhilfe schaffen.
Und natürlich sollten Sie auch immer darauf achten, Ihr Betriebssystem, Ihren Browser und Ihre genutzten Programme regelmäßig zu aktualisieren. Regelmäßige Updates schließen eventuelle Sicherheitslücken.

Die Motive der Hacker

Wenn Sie sich nun fragen, welches Ziel die Hacker überhaupt verfolgen – die Motive sind recht vielfältig:
  1. Soziales Ansehen: Zum einen sind es oft Prestigegründe, wenn ein Hacker einen Privatrechner attackiert. Es geht darum, Aufmerksamkeit zu erzeugen – zum Beispiel bei angesehenen Hackingkollegen. Je spektakulärer der Hack, desto besser!
  2. Geld und Macht: Angriffe, die auf politische Einrichtungen, wichtige Infrastrukturen oder Unternehmen abzielen, sollen der Wirtschaft schaden, sabotieren und wertvolle Informationen ausspionieren. Doch sie sind auch eine Demonstration der Macht und sollen so für Instabilität und Verunsicherung sorgen. Meistens geht es aber darum, sich auf privater Ebene zu bereichern.
  3. Prüfung der Sicherheit: Es gibt auch offizielle Virenattacken, die in guter Absicht durchgeführt werden. Also wenn etwa die Sicherheit einer neuen Software geprüft werden soll.
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Quellen:

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