Zu schnelles Fahren wird in Deutschland meist genauso schnell auch bestraft. Doch im Vergleich zum europäischen Ausland fallen unsere Bußgelder vergleichsweise gering aus. Wer mit dem Auto durch andere Länder fährt, sollte sich deshalb immer an die Limits halten, den die Strafen fallen deutlich heftiger aus, wie die folgenden Beispiele zeigen.
Wenn es im Straßenverkehr blitzt, wird es meist teuer: Je nach Tempozone müssen Autofahrer hierzulande Strafen zwischen 15 und 700 Euro bezahlen. Nicht selten gibt es ein paar Punkte im Verkehrszentralregister in Flensburg und bei hohen Überschreitungen droht auch noch der Führerscheinentzug für mehrere Monate. Dennoch: Die meisten Strafen für zu schnelles Fahren sind in Deutschland vergleichsweise "günstig", wirft man einen Blick in die Bußgeldkataloge der europäischen Nachbarländer.
Hier werden Sie für zu schnelles Fahren kräftig zur Kasse gebeten
Besonders empfindlich beim Rasen auf öffentlichen Straßen sind die Länder Italien, Schweiz und die Niederlande. Wer hier mit 20 Stundenkilometern zu viel erwischt wird, zahlt bereits 170 Euro an die italienischen Carabinieri – allerdings tagsüber. Nächtliche Rasereien werden dort noch deutlich härter bestraft. Bei den Holländern und in der Schweiz sind satte 165 Euro zu entrichten. Zum Vergleich: In Deutschland kostet dieses Vergehen schlanke 35 Euro.
Richtig brutal wird es ab einer Geschwindigkeitsübertretung von 50 km/h. Während man in Italien mit 530 Euro noch mit einem blauen Auge davonkommt, verlangt Frankreich bereits 1.500 Euro für so ein Verhalten. In Österreich kann für ein solches Fehlverhalten bis zu 2.180 Euro fällig werden, in Schottland sogar 2.890 Euro. Wer sich allerdings in der Schweiz eine derartige Raserei erlaubt, könnte unter Umständen sogar Privatinsolvenz anmelden müssen: 60.000 Euro taxieren einem die Eidgenossen bei dieser Straftat – und das ist nur das Mindest-Bußgeld. Außerdem drohen eine Mindestfreiheitsstrafe von einem Jahr und der Führerscheinentzug zwischen zwei Jahren und lebenslang. In Deutschland kostet so etwas selbst innerorts höchstens 280 Euro. Den Führerschein muss man für zwei Monate abgeben.
Auch andere Verkehrssünden werden härter sanktioniert
Doch nicht nur ein zu lockerer Gasfuß führt im Ausland zu gesalzeneren Rechnungen. Das oft zitierte Handy am Steuer kostet in den Niederlanden immerhin 230, in Dänemark 200 und in Italien immer noch 160 Euro. Auch in Spanien und Schottland ist diese Straftat deutlich teurer als in Deutschland: Vergleichsweise humane 60 Euro sind für unverbesserliche Dauertelefonierer oder SMS-Schreiber fällig.
Auch der Sicherheitsgurt ist in anderen Ländern ein größeres Thema als bei uns. Während für das Nichtanlegen hierzulande 30 Euro aufgeschrieben werden, ist man in Spanien ab 200, in den Niederlanden ab 140, in Frankreich ab 135 und in Slowenien erst ab 120 Euro wieder von den Bußgeldeintreibern befreit. In Schottland kann in Einzelfällen sogar eine Strafzahlung von bis zu 570 Euro ausgestellt werden. Falschparker müssen sich zudem in den Niederlanden (ab 90 Euro), in Spanien (bis 200 Euro) und in Dänemark (70 Euro) in acht nehmen – andernfalls ist die Urlaubskasse schnell leer.
EU-Strafzettel müssen bezahlt werden
Innerhalb der EU gibt es mittlerweile kaum noch ein Entkommen. Die Bescheide werden deutlich schneller erstellt als früher und werden mit Informationen in der jeweiligen Landessprache an den Verkehrssünder geschickt. Ab einem Bußgeld von 70 Euro (Österreich ab 25 Euro) muss außerdem mit einer Vollstreckung gerechnet werden, wenn die Strafe nicht beglichen wird. Der ADAC weist jedoch auf die hohen Rabatte hin, die viele Länder wie etwa Italien, Frankreich und Spanien gewähren, wenn sofort bezahlt wird. Sofort Einspruch eingelegt werden sollte jedoch bei eindeutig fehlerhaften, oder viel zu hohen Bußgeldbescheiden, rät der Automobilclub. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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