• Zwei Tage vor dem Bund-Länder-Gipfel der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten haben Markus Söder und Michael Kretschmer im Rahmen einer Videokonferenz ein gemeinsames Vorgehen in der Bekämpfung der Corona-Pandemie konkretisiert.
  • Die Freistaaten Bayern und Sachsen haben untereinander einen abgestimmten Zehn-Punkte-Plan formuliert.
  • Bayern und Sachsen fürchten an ihren Grenzen zu Tschechien ein Übergreifen der Varianten des Coronavirus.

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Die Bundesländer Bayern und Sachsen wollen im Kampf gegen Corona noch enger zusammenarbeiten. Die beiden Ministerpräsidenten Markus Söder von der CSU und Michael Kretschmer von der CDU veröffentlichten im Vorfeld der Bund-Länder-Abstimmung zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten einen Zehn-Punkte-Plan für das gemeinsame Vorgehen gegen die Pandemie.

Söder hatte eine engere Kooperation zuletzt schon angekündigt. Dabei standen Test- und Quarantänekonzepte im Vordergrund. Ziel sei insgesamt ein möglichst einheitliches Vorgehen.

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Michael Kretschmer: "Jetzige Werkzeuge reichen in den Grenzregionen nicht aus"

Mit den jetzigen Werkzeugen könne die Corona-Situation in den Grenzregionen nicht gelöst werden, sagte Kretschmer. Hier brauche es ein besonderes Impfregime für die Hotspots. Als Beispiel nannte er den Vogtlandkreis, wo die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell bei rund 230 liegt.

Kretschmer schlug für die betroffenen Regionen etwa Impfangebote für alle Erwachsenen über 18 Jahren vor. Das sei eine Möglichkeit, die Ausbreitung des Virus zu verhindern.

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Bayern und Sachsen sind durch ihre Grenzen zu Tschechien derzeit besonders herausgefordert: Landkreise in Grenznähe zählen seit einiger Zeit zu den auffälligsten Corona-Hotspots in Deutschland. Deshalb laufen inzwischen auch verschärfte Kontrollen an den Grenzen zum Nachbarland Tschechien.

Mitte Februar waren Tschechien - wie auch das österreichische Bundesland Tirol - seitens des Auswärtigen Amtes als Virusvariantengebiet eingestuft worden. Es gibt seitdem strenge Grenzkontrollen. Ausnahmen gelten unter bestimmten Voraussetzungen unter anderem für Pendler, die in Sachsen und Bayern arbeiten.

Söder und Kretschmer fordern vom Bund und von der EU mehr Impfstoff

"Wir wünschen vom Bund und von der EU zusätzliche Impfstofflieferungen", forderte Söder. Dies sei wichtig, damit perspektivisch auch hier durch sinkende Inzidenzen Öffnungen wieder vertretbar würden. Bayern werde seine Hotspots ebenfalls "bewusst stärken" und mehr Impfstoff in die Landkreise in den Grenzregionen geben.

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Beide Länder wollten zudem Tschechien besser helfen, nicht nur mit der Aufnahme von Corona-Patienten in Krankenhäusern. "Wir müssen das Herz Europas unterstützen, das leidet besonders unter Corona. Dieses Herz braucht besondere Unterstützung, man müsse dessen Pumpleistung erhöhen", betonte Söder. Um die schwierige Lage in Tschechien zu verbessern, würden Bayern und Tschechien zudem Schnelltests und Impfstoff an das Nachbarland liefern. (dpa/AFP/hau)

Markus Söder will Corona-Regeln erst ab Inzidenz von unter 50 lockern

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich im Gespräch mit "ntv" zu möglichen Corona-Lockerungen geäußert. Wie er dabei erklärte, könnten die Maßnahmen aus seiner Sicht erst entschärft werden, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz wieder unter den Wert von 50 sinkt. Gleichzeitig machte sich Söder dafür stark, das Tempo bei den Impfungen in Deutschland zu erhöhen. (Teaserbild/:picture alliance/SvenSimon)
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