- Mit den Corona-Impfungen geht es in Deutschland eher schleppend voran.
- Daran wird sich auch so schnell nichts ändern, wie beim Spitzengespräch mit der Kanzlerin deutlich wurde.
- Nicht nur die Opposition zeigt sich enttäuscht.
Bis zum Sommer sollen die Lieferungen des begehrten Corona-Impfstoffs in Deutschland deutlich anziehen. Nach dem "Impfgipfel" von Bund und Ländern hoffen vor allem die Kommunen auf mehr Planungssicherheit bei den Impfungen für die Bürger.
Doch bis in den April hinein rechnet Gesundheitsminister
Kritik aus Opposition: "Gipfel hat die Versäumnisse der Regierung offengelegt"
Grünen-Fraktionschef
Linken-Fraktionschef
Auch FDP-Chef Christian Lindner bezeichnete die Ergebnisse des Gipfels als enttäuschend.
Deutsche Stiftung Patientenschutz: "Steigerung des Unverbindlichen"
Nach dem Gespräch hatte
Der Bundesgeschäftsführer des Mittelstandsverbands BVMW, Markus Jerger, kritisierte: "Der Impfgipfel war keinesfalls ein Gipfel, sondern das Tal der Unverbindlichkeiten. Weder eine verbindliche Exit-Strategie noch ein klarer Fahrplan für Lockerungen der Freiheitsrestriktionen für Betriebe und Bürger sind sichtbar."
Auch Länder mit Ergebnissen unzufrieden
Auch Vertreter der Länder zeigten sich unzufrieden. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sprach von einem durchwachsenen Ergebnis der Gespräche. "Die EU-Kommissare konnten für mich nicht überzeugend darstellen, warum nicht mehr bestellt wurde, wie es in anderen Ländern der Fall ist."
Die EU-Kommission hatte für die gesamte Europäische Union Impfstoff bei verschiedenen Produzenten einkauft. Die Impfungen in Deutschland und dem Rest der EU hatten kurz vor dem Jahreswechsel begonnen. Begleitet waren die ersten Wochen von Lieferschwierigkeiten einzelner Hersteller, Problemen bei der Terminvergabe und Unmut über fehlenden Impfstoff.
Spahn warnt vor "harten Wochen der Knappheit"
Spahn sagte am Montagabend in den ARD-"Tagesthemen", beim "Impfstoff-Gipfel" sei allen Teilnehmern klar geworden, dass es im ersten Quartal bis in den April hinein noch "harte Wochen der Knappheit" geben werde. "Das lässt sich nicht schneller beschleunigen, übrigens auch mit Geld nicht", hätten die Hersteller klargemacht. Geld sei nicht der begrenzende Faktor. Erst im zweiten Quartal werde es nennenswert mehr Impfstoff geben.
Biontech-Chef Ugur Sahin sagte in den ARD-"Tagesthemen", die Hersteller seien in einer Ausnahmesituation. "Wir sind selbst davon abhängig, dass die Zulieferer uns Materialien liefern", erklärte er. "Wir haben auch keine vollen Lagerstätten. Alles, was wir produzieren, wird de facto sofort ausgeliefert." Wenn es zu einer Verzögerung komme wegen eines Problems, schlage das sofort durch.
Der Hauptgeschäftsführer des Städtetags, Helmut Dedy, sagte der "Rheinischen Post" (Dienstag), es gebe nun mehr Informationen über Impfstoff-Lieferungen. "Wir hoffen sehr, dass sich dadurch auch mehr Planungssicherheit für die Kommunen ergibt, die die Impfzentren betreiben." Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, sagte der Funke Mediengruppe, die Absicht, eine bessere Koordinierung bei der Terminvergabe zu erreichen, ist richtig. "Wir erwarten daher, dass die Erstellung eines möglichst detaillierten Impfplans so schnell wie möglich vorangetrieben wird." (mgb/dpa)
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