Es ist eine Mehrfach-Premiere auf dem Münchner Nockherberg: Der Kabarettist Maxi Schafroth hält erstmals die Fastenpredigt. Markus Söder sitzt erstmals als Ministerpräsident im Publikum. Und im Singspiel kehrt Vorgänger Seehofer als "unsichtbarer Horst" zurück.
Neue Zeiten auf dem Münchner Nockherberg. Alles ist anders. Ein gewandelter
Im Singspiel, zweiter Teil beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg, blicken die Autoren Stefan Betz und Richard Oehmann zurück auf die Machtkämpfe in der CSU - und nehmen hintersinnig Politiker aus Regierung und Opposition aufs Korn. "Markus Söder hat sich das Ego verkleinern lassen", sagt etwa Söder-Double
Irgendwann wird klar: Ein "kleines Dusel", eifrig gefüttert mit Glückskeksen, hat Söder an die Macht gebracht. "Du hast das jämmerlichste Wahlergebnis seit 60 Jahren, und trotzdem sitzt du jetzt so unangefochten im Sattel. Was ist dein Geheimnis?", hatte Söders Regierungspartner
"Die CSU ist jetzt grün"
Mit dabei sind auch Bundesverkehrsminister
Es geht teilweise wild durcheinander im Singspiel. Das ist aber nicht das einzige, was Söder & Co. an diesem Dienstagabend über sich ergehen lassen müssen. Zu Beginn hatte der Kabarettist Maxi Schafroth der Polit-Prominenz die Leviten gelesen.
Vor allem auf die CSU, auf Söder oder Innenminister
"Rotbackertes Kachelofenkind"
Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger nennt Schafroth ein "rotbackertes Kachelofenkind" und spottet: "Natürlich hat man Angst vor Elektroautos und Stromtrassen, wenn man als Kind mal übern elektrischen Weidezaun gebieselt hat." Zu Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) sagt er: "So kindlich jung. Wenn ich du wär, würd ich schauen, dass ich nach dem Gottesdienst schnell aus der Kirch raus komm." Zu Grünen-Fraktionschefin Schulze: "diese Schülersprecher-Power". Und über die ehemalige Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) lästert er: "Dass ihr die Stamm aus dem Sitzungssaal rausgekriegt habt, das war logistisch ja ein Industrieanlagen-Rückbau." Stamm sei dort verwachsen gewesen. "Man wusste gar nicht mehr, wo hört der Stuhl auf, wo fängt die Stamm an."
Zum Schluss - es wird wieder politisch - singen Schafroth und ein Mini-Männerchor ein Gstanzl. "Mein Bayernland", singen sie. "Oh Libertas - oh Schengen-Aus, ein Stau bis hinter Salzburg naus."
Schafroth bekommt viel Applaus. Söder nennt dessen Rede großartig, witzig, fair und "wirklich extrem unterhaltsam". Schafroth habe "wirklich gute Treffer gelandet". Aiwanger sagt: "Ich bin oft drangekommen, das war ganz zufriedenstellend." Er und viele andere sind der Höchststrafe entgangen: Sie sind immerhin erwähnt worden.
(dpa/fra)
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