In den Alpen bleibt die Lage wegen des Winterwetters angespannt. Züge stehen still, Lastwagenfahrer stehen über Nacht im Stau, Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten - das Winterwetter bedeutet vielerorts den Ausnahmezustand. Alle Infos zur Wetterlage in Österreich und Bayern finden Sie hier in unserem Live-Update.

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Die Menschen in Bayern und in Österreich ringen weiter mit den Härten des Winters. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes ist bis mindestens Mitte nächster Woche vor allem im Alpenraum mit Schnee zu rechnen. Zusätzlich müssen besonders Autofahrer mit Glätte rechnen.

14:23 Uhr: Schneebruchgefahr: Vogtlandkreis sperrt Waldgebiete

Nach den heftigen Schneefällen sind zahlreiche Waldgebiete im Vogtlandkreis in Sachsen gesperrt worden. "Zahlreiche Bäume sind bereits unter der Schneelast zusammengestürzt. Es ist für Spaziergänger und Sportler derzeit einfach zu gefährlich in den Wäldern", sagte ein Sprecher des Landratsamtes am Freitag in Plauen.

Das Betreten der Wälder und der nicht dem öffentlichen Verkehr gewidmeten Wege wurde per Allgemeinverfügung bis auf Weiteres untersagt. Bereits am Mittwoch waren die Wälder in und um Annaberg-Buchholz im Erzgebirge gesperrt worden.

13:58 Uhr: Schüler aus NRW in Österreich gerettet

Das österreichische Bundesheer hat eine große Schülergruppe aus der Nähe von Dortmund mit zwei Hubschraubern von einer Alm ausgeflogen. Die Gruppe mit insgesamt 66 Menschen habe seit Samstag im Hochberghaus in Grünau im Almtal festgesessen, sagte Bürgermeister Wolfgang Bammer der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

Die Jugendlichen aus Dortmund waren für einen Skikurs nach Oberösterreich gereist. Aufgrund der großen Lawinengefahr und der dadurch geschlossenen Lifte konnten sie aber letztlich nicht auf die Pisten. Sie hätten den abenteuerlichen Aufenthalt dennoch genossen, auch als nach einigen Tagen Handy und Fernsehen nicht mehr verfügbar waren, sagte Bammer. Lediglich ein Notstromaggregat habe das Haus noch mit Strom versorgt.

13:11 Uhr: Am Samstag wieder kräftige Schneefälle

Nach vorübergehender Entspannung erwartet der Deutsche Wetterdienst in den Alpen ab Samstagabend wieder kräftige Schneefälle. Demnach sind dann dort "markante Neuschneemengen" zu erwarten. Starke Schneefälle sorgen im südlichen Bayern seit Tagen für erhebliche Probleme.

11:44 Uhr: Katastrophenfall im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ausgerufen

Wegen der starken Schneefälle in den vergangenen Tagen gilt jetzt auch im Landkreis Garmisch-Partenkirchen der Katastrophenfall. Das teilte das Landratsamt mit.

Damit werde die Führung nachgeordneter Behörden auf das Landratsamt übertragen. Im Katastrophenfall könne somit zusätzliches Personal und Gerätschaften angefordert werden.

11:05 Uhr: Hallstatt nur noch per Schiff erreichbar

Die oberösterreichische Ortschaft Hallstatt ist seit Mittwochabend auf dem Landweg von der Außenwelt abgeschnitten und nur noch per Schiff erreichbar. Das melden die "Oberösterreichischen Nachrichten".

Die Lawinengefahr am Fuß des Dachsteins ist demnach so groß, dass die Zufahrtsstraßen von beiden Seiten gesperrt werden mussten. Der Zeitung zufolge ist es das erste Mal seit zehn Jahren, dass der Ort auf dem Landweg nicht mehr erreichbar ist.

Die Hallstätter sehen es gelassen: "Endlich haben wir einmal Ruhe", wird etwa Fotograf Franz Frühauf zitiert. Hallstatt ist vor allem bei chinesischen Touristen ein beliebtes Ausflugsziel. An normalen Tagen drängen sich Tausende asiatische Touristen in den Straßen der nur knapp 800 Einwohner zählenden Gemeinde.

09:59 Uhr: Leichte Entspannung in Österreich

In weiten Teilen Österreichs ist die Lawinengefahr leicht gesunken. In den am stärksten vom enormen Schneefall der vergangenen Tage betroffenen Gebieten galt am Freitag zumeist die zweithöchste Warnstufe 4, wie die Warndienste mitteilten. Am Donnerstag war vielerorts noch die höchste Lawinenwarnstufe 5 in Kraft gewesen.

Im freien Gelände bleibt es aber dennoch äußerst gefährlich, wie unter anderem das Land Salzburg deutlich machte. "Der Schneedeckenaufbau ist extrem labil, und Lawinen können ganz leicht ausgelöst werden", sagte Michael Butschek vom Lawinenwarndienst Salzburg laut Mitteilung. "Wir raten dringend von Fahrten im freien Gelände ab."

Für Freitag hatten die Meteorologen mit einer kurzen Schneepause und teilweise sogar mit Sonnenschein in den Alpen gerechnet. Erst gegen Abend sollten sich demnach wieder Wolken bilden, die voraussichtlich neuen Schnee bringen. "Vor allem in der Nacht von Sonntag auf Montag kommt auch starker Wind dazu", heißt es beim Land Salzburg. Daher könne sich die Lawinensituation zu Wochenbeginn wieder zuspitzen.

Mehr Infos im Wetterbericht der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik

09:23 Uhr: Zahlreiche Flüge in München und Frankfurt gestrichen

An den Flughäfen in München und Frankfurt sind wegen des winterlichen Wetters jeweils rund hundert Flüge am Freitag gestrichen worden. Weil es stärker schneien und glatt werden sollte, sei in Frankfurt etwa jede zehnte Flugverbindung annulliert worden, sagte ein Sprecher. Insgesamt seien rund 120 Flüge betroffen.

Obwohl die Wetterlage am Morgen ruhiger als erwartet gewesen sei und der Schnee in Regen übergegangen sei, sollten die Annullierungen verschiedener Airlines für reibungslose Abläufe im Flugbetrieb sorgen, so der Sprecher weiter. Für die übrigen über den Freitag geplanten 1.160 Flugverbindungen seien aber keine größeren Verzögerungen zu erwarten. Starts und Landungen seien unter Berücksichtigung witterungsbedingter Vorsichtsmaßnahmen gefahrlos möglich, sagte der Sprecher.

Aktuelle Informationen auf der Webseite des Münchner Flughafens

Aktuelle Informationen auf der Webseite des Frankfurter Flughafens

08:51 Uhr: Autofahrer stecken nachts auf A8 fest

Auf der Autobahn A8 haben in der Nacht zu Freitag Autofahrer bei heftigen Schneefällen Stunden im Stau verbringen müssen. Rettungskräfte des Roten Kreuz und des Technischen Hilfswerks versorgten die auf der voll gesperrten Autobahn im Bereich des Chiemsee feststeckenden Menschen mit warmen Getränken. Die Autobahn musste nach mehreren Unfällen voll gesperrt werden, eine Reihe von Lastwagen war liegengeblieben. Am Freitagmorgen beruhigte sich die Lage.

08:22 Uhr: Auto rutscht in Gegenverkehr - Mehrere Verletzte

Bei einem Unfall mit vier beteiligten Autos auf einer glatten Straße in Osthessen sind mehrere Menschen verletzt worden. Der Unfallverursacher sei am Freitag nach ersten Erkenntnissen zu schnell unterwegs gewesen und in den Gegenverkehr geraten, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Osthessen. Wie viele Menschen bei dem Unfall im Landkreis Fulda verletzt wurden, war am Morgen noch unklar. Es handele sich aber um leichte Verletzungen. Die Bundesstraße war zeitweise voll gesperrt, die Bergungsarbeiten dauerten knapp zwei Stunden. Zunächst hatte die «Hessenschau» darüber berichtet.

08:07 Uhr: Warnung vor dem Betreten verschneiter Wälder in Süddeutschland

Das Betreten von verschneiten Wäldern kann in Süddeutschland zurzeit lebensgefährlich sein. Darauf hat die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände hingewiesen. Präsident Philipp Freiherr zu Guttenberg sagte der "Bild"-Zeitung (Freitag): "Momentan haben wir noch keine seriöse Schadensschätzung, da wir unsere Mitglieder und die Bevölkerung eindringlich davor warnen, in den Wald zu gehen. Hier besteht akute Lebensgefahr."

Die Schäden für die deutschen Wälder seien dennoch schon jetzt sichtbar, sagte zu Guttenberg, der zugleich Vizepräsident des Europäischen Waldbesitzerverbandes ist. "Es zeichnen sich aber aufgrund der riesigen Mengen schweren und nassen Schnees bereits jetzt massive Schäden ab. Der viele Schnee lässt einzelne Bäume wie Streichhölzer abbrechen oder sie fallen durch die hohe Schneelast einfach um. Problematisch sind insbesondere die großflächigen Wipfelbrüche, die uns über viele Jahre beschäftigen werden."

08:00 Uhr: Menschen bleiben auf A8 stecken

Auch auf der A8 saßen in der Nacht zum Donnerstag Hunderte Lastwagen- und Autofahrer wegen Schneefalls und Glätte fest. Der Verkehr sei dadurch zwischen Ulm und Nellingen in Baden-Württemberg auf einer Länge von etwa 35 Kilometern zum Erliegen gekommen.

In dem stockenden Verkehr starb bei Dornstadt eine 54 Jahre alte Autofahrerin. Sie stand Polizeiangaben zufolge in dem Stau und saß allein in ihrem Fahrzeug. Die Todesursache werde geklärt, sagte ein Polizeisprecher. Ein Verbrechen schließe die Polizei aus.

07:50 Uhr: Katastrophenfall auch im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen

Wegen der starken Schneefälle gilt seit dem späten Donnerstagabend auch im südbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen der Katastrophenfall. Neben der Gemeinde Jachenau hätten nun auch weitere Gemeinden im Kreis mit den Schneemassen zu kämpfen, teilte das Landratsamt in der Nacht mit. Große Probleme gebe es mit Zufahrtsstraßen und Schneelasten auf den Dächern. Bad Tölz-Wolfratshausen ist nach den Kreisen Miesbach, Berchtesgadener Land und Traunstein der vierte Landkreis in Bayern, in dem der Katastrophenfall ausgerufen wurde.

"Die Katastrophenschutzbehörde koordiniert nun die Einsätze der Rettungs- und Einsatzkräfte sowie weiterer Dienststellen und kann gegebenenfalls auch noch einmal zusätzliche Hilfe zum Beispiel von Seiten der Bundeswehr anfordern", sagte Landrat Josef Niedermaier.

07:30 Uhr: Lawinengefahr in bayerischen Alpen sinkt

Die Lawinengefahr ist in weiten Teilen der bayerischen Alpen nach Einschätzung von Experten gesunken. Für diesen Freitag stufte der Lawinenwarndienst Bayern in München die Gefahr nur noch für die Berchtesgadener Alpen als groß ein, das ist die zweithöchste von fünf Gefahrenstufen. Für den übrigen Alpenraum gelte erhebliche Gefahr, also Warnstufe 3.

In den vergangenen Tagen waren die Fachleute flächendeckend von einer großen Lawinengefahr ausgegangenen, was Stufe 4 entspricht. Sie warnten aber nun weiterhin: "Aufgrund der möglichen großen Reichweiten von Lawinen erfordern Unternehmungen im Gebirge zur Zeit besondere Vorsicht und überlegte Routenwahl."

Die Hauptgefahr geht demzufolge weiter von großen bis sehr großen Lockerschnee- und Schneebrettlawinen aus, die sich durch Neuschnee auf die Altschneedecke und verstärkt durch die Sonneneinstrahlung am Freitag von selbst lösen können. Abgehende Lawinen könnten in der Sturzbahn auf tiefere Schneeschichten durchgreifen und bis in die Tallagen vorstoßen. Auch hangnahe Verkehrs- und Wanderwege unterhalb der Waldgrenze seien gefährdet. "Die Triebschneeansammlungen sind von lockerem Neuschnee überdeckt und schwer zu erkennen", hieß es.

Seit Mittwochabend waren den Angaben nach im bayerischen Alpenraum verbreitet 50 Zentimeter Neuschnee gefallen. Dieser liege locker auf einer mächtigen Altschneedecke, die sich bei den tiefen Temperaturen von bis zu minus 20 Grad auf der Zugspitze nur langsam setze. (arg/szu)

Mit Material der dpa/AFP
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