- Der Gaza-Konflikt schaukelt sich immer weiter hoch.
- In Tel Aviv heulen erneut Sirenen.
- In Deutschland kommt es zu antisemitischen und anti-israelischen Protesten.
Nach der jüngsten Eskalation im Gaza-Konflikt zeichnet sich auch nach tagelangen Angriffen keine Beruhigung ab. Militante Palästinenser im Gazastreifen setzten ihre Raketenangriffe auf Israel fort. Israel beschoss weiterhin Ziele in dem Palästinensergebiet. In mehreren deutschen Städten gab es daraufhin anti-israelische und antisemitische Demonstrationen. Dabei wurden auch israelische Flaggen angezündet. In verschiedenen Bundesländern reagierten die Sicherheitsbehörden mit erhöhter Wachsamkeit oder verstärkten den Schutz jüdischer Einrichtungen.
Im Großraum Tel Aviv, dem am dichtesten besiedelten Gebiet Israels, heulten die zweite Nacht in Folge Warnsirenen. Das israelische Militär setzte am Donnerstag seine massiven Angriffe fort. Im Gazastreifen starben nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums 87 Menschen seit der jüngsten Eskalation. Dem israelischen Armeesprecher Jonathan Conricus zufolge wurden in Israel mindestens sieben Menschen durch Raketen getötet.
Rund 1.750 Raketenabschüsse auf Israel
Wie der Sprecher weiter mitteilte, wurden seit Montagabend rund 1.750 Raketen auf Israel abgefeuert. Das israelische Militär hat nach Angaben von Regierungschef Benjamin Netanjahu knapp 1000 Ziele im Gazastreifen beschossen. In der Nacht zum Donnerstag und am frühen Morgen verstärkten israelische Kampfflugzeuge ihre Angriffe auf Einrichtungen der islamistischen Hamas und der militanten Gruppe Islamischer Dschihad.
Verteidigungsminister Benny Gantz genehmigte angesichts der Eskalation die Mobilisierung von weiteren 9.000 Reservisten. Am Dienstag hatte die israelische Armee bereits 5.000 Reservisten mobilisiert.
Außenminister
In der Bundesrepublik kam es zu mehreren antisemitischen und anti-israelischen Demonstrationen. In Gelsenkirchen stoppte die Polizei am Mittwochabend einen Demonstrationszug, der sich in Richtung Synagoge bewegte. In einem per Twitter verbreiteten Video des Zentralrats der Juden sind Sprechchöre mit antisemitischen Inhalten zu hören. Die Polizei bestätigte am Donnerstag die Echtheit des Videos. Auch in Hannover musste die Polizei bei einer Anti-Israel-Demonstration einschreiten. Zudem wurden in mehreren Städten israelische Flaggen angezündet. Maas forderte ein Verbot der Demos, "wenn Straftaten zu erwarten sind".
Steinmeier verurteilt Ereignisse in Deutschland
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verurteilte die Ereignisse in Deutschland. "Nichts rechtfertigt die Bedrohung von Jüdinnen und Juden in Deutschland oder Angriffe auf Synagogen in deutschen Städten", sagte er in einem am Donnerstag veröffentlichten Beitrag für die "Bild"-Zeitung.
Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern ist zuletzt wieder aufgeflammt. Er spitzte sich im muslimischen Fastenmonat Ramadan und nach der Absage der Parlamentswahl in den Palästinensergebieten immer weiter zu. Als Auslöser gelten etwa Polizei-Absperrungen in der Jerusalemer Altstadt, die viele junge Palästinenser als Demütigung empfanden. (dpa/fra) © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.