Zum Auftakt ihres Europawahlkampfes teilt die AfD kräftig gegen die EU und "Eurokraten" aus. Die Vorwürfe gegen sie selbst wegen dubioser Spenden hält Spitzenkandidat Meuthen für Teile einer Verschwörung.
Inmitten der Debatten über dubiose Spenden hat die AfD ihren Europawahlkampf mit harscher Kritik an der EU und deren Einwanderungspolitik eingeläutet. Spitzenkandidat Jörg Meuthen sagte am Samstag in Offenburg mit Blick auf den Zustand der EU, man habe es hier mit einem "ziemlich kranken Patienten zu tun, bei dem etliche wichtige Vitalfunktionen nicht mehr richtig funktionieren". Er prangerte "unnütze bürokratische Verordnungen" an, die kein Mensch brauche. Der EU gelinge es zunehmend schlechter, ihren eigentlichen Aufgaben gerecht zu werden.
Bundesparteichef
AfD hält EU-Austritt für unausweichlich
Der Europawahlkampf sei ein Identitätswahlkampf. "Diese Wahl wird die Europa-Vereinheitlicher entweder bestätigen oder ihre Selbstsicherheit erschüttern." Zugleich warnte Gauland, der auch AfD-Bundestagsfraktionschef ist, vor einem Austritt Deutschlands aus der EU ("Dexit"). Das Ausland würde dann von einem deutschen Sonderweg reden - das Misstrauen wäre wegen der deutschen Geschichte gewaltig. Vielmehr müsse die EU von innen verändert werden.
Die Europawahl ist in Deutschland am 26. Mai. Die AfD hält laut ihrem Wahlprogramm Deutschlands Austritt aus der EU für unausweichlich, falls sich die die Europäische Union in absehbarer Zeit nicht radikal verändern sollte. Ein "Dexit" wäre aus Sicht der AfD allerdings erst nach einer Volksabstimmung über den Austritt Deutschlands möglich. Bei der Europawahl 2014 kam die AfD bundesweit auf 7,1 Prozent.
Seit Wochen steht die AfD wegen dubioser Spenden im Fokus der Öffentlichkeit.
Spendenaffäre: Staatsanwaltschaft Konstanz ermittelt
Gegen die Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel und andere Mitglieder ihres AfD-Kreisverbands am Bodensee wird wegen Spenden in einer Höhe von 132 000 Euro ermittelt, die 2017 von einer Schweizer Firma überwiesen worden waren. Die AfD zahlte das Geld zurück. Die Staatsanwaltschaft Konstanz ermittelt. Deutsche Parteien dürfen keine Spenden von Gönnern annehmen, die nicht EU-Bürger sind. Auch stehen Werbemaßnahmen einer Schweizer Firma in Landtagswahlkämpfen von Meuthen und Bundesvorstandsmitglied Guido Reil im Verdacht, illegale Parteispenden zu sein. Die AfD bestreitet das.
(dpa/fra)
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