Waase/Bergen auf Rügen (dpa/mv) - Die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat während einer Abschiedstour von ihrem Wahlkreis geschwärmt.
Dieser sei einer der wunderschönsten, sagte
Als Direktkandidatin hatte Merkel seit 1990 in jeder Wahl das Bundestagsmandat in ihrem Wahlkreis erhalten. Sie tritt bei der Wahl am Sonntag weder als Kanzlerkandidatin noch als Bundestagskandidatin an.
In einer kürzlich neu gebauten Halle des Technischen Hilfswerks in Bergen auf Rügen betonte sie die Bedeutung der Arbeit Ehrenamtlicher und der guten Ausstattung hierfür. Mit Blick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in ihrem Wahlkreis sprach sie von einer deutlichen Verbesserung im Vergleich zum Anfang der 2000er Jahre. "Aber wir müssen natürlich immer und immer wieder kämpfen." Probleme gebe es etwa bei der Gewinnung von Fachkräften oder bei der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum. Viele Jahre habe der Wegzug gerade junger Menschen die Region belastet. Aber durch die Digitalisierung und die Erfahrungen während der Corona-Pandemie sei das Leben auf dem Land möglicherweise attraktiver geworden.
Zuvor hatte Merkel auf der Insel Ummanz am symbolischen Spatenstich für den Bau eines Radwegs teilgenommen, bevor sie mit Vertretern und Vertreterinnen der Gemeinde zusammentraf. Ortschronistin Rita Hoff wünschte Merkel auf Plattdeutsch alles Gute für die Zukunft und dass sie die Region in guter Erinnerung behalte. Der CDU-Landtagsabgeordnete und Ummwanzer Bürgermeister Holger Kliewe und Merkels Nachfolger als CDU-Direktkandidat, Georg Günther, dankten ihr für die Arbeit.
Merkel stellte in Aussicht, die neugebauten Fahrradwege in der Region selbst nutzen zu wollen. "Ich zieh auch nicht nach Hamburg, was manchmal gesagt wird." Sie werde in Berlin und in der Uckermark bleiben, kündigte sie an. "Von dort ist es durch die schöne A20 nicht mehr weit in meinen ehemaligen Wahlkreis", sagte Merkel unter Verweis auf die Autobahn 20.
Sie wurde in Hamburg geboren, ihre Familie siedelte allerdings von der Bundesrepublik in die DDR über und zog später nach Templin. Bis heute hat sie dort eine Datsche. Im Vergleich zu ihrem Wahlkreis sei die Uckermark nicht allzu unterschiedlich. "Nur dass eben die Ostsee fehlt."
Für den Abend war ein gemeinsamer Wahlkampfauftritt unter anderem zusammen mit Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) in Stralsund geplant.
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