Zwei iranische Generäle werden bei Luftschlägen in Syrien getötet. Teheran sieht die Schuld für die Attacke bei Israel – und droht mit Konsequenzen.

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Nach dem mutmaßlich israelischen Luftschlag auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syrien hat der Iran eine "wichtige Botschaft" an die USA übermitteln lassen. Das Außenministerium in der iranischen Hauptstadt Teheran habe einen diplomatischen Vertreter der schweizerischen Botschaft einbestellt, teilte Außenminister Hussein Amirabdollahian in der Nacht zu Dienstag auf X mit.

In dem Gespräch sei eine Mitverantwortung der USA als Unterstützer Israels betont worden, schrieb der Minister weiter. Konkrete Angaben zum Inhalt der "wichtigen Botschaft" an Washington machte der Minister nicht.

Die Schweiz vertritt im Iran Interessen der USA, die beiden Länder haben seit mehr als 44 Jahren keine diplomatischen Beziehungen mehr.

Irans Präsident kündigt Reaktion an

Irans Präsident Ebrahim Raisi verurteilte den Angriff scharf. In Richtung Israel sprach er in einer Mitteilung von einem "terroristischen Verbrechen" unter "grober Verletzung internationaler Vorschriften", wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Dienstag berichtete. "Dieses heimtückische Verbrechen wird nicht unbeantwortet bleiben", hieß es in der Mitteilung weiter. Auch das iranische Außenministerium verurteilte die Attacke und machte Israel für den Angriff verantwortlich.

Am Montag waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden.

Die Revolutionsgarden sind Irans Elitestreitmacht und gelten als deutlich schlagkräftiger als die reguläre Armee. Gegründet nach der Islamischen Revolution 1979, soll die Einheit einen Putsch verhindern und die Staatsideologie schützen. Die IRGC sind mit den sogenannten Al-Kuds-Brigaden auch im Ausland tätig.

Seit der Revolution von 1979 gelten die USA und Israel als Erzfeinde des Iran. Vor allem die Revolutionswächter haben in den vergangenen Jahrzehnten den Einfluss der Islamischen Republik in der Region ausgebaut. Einen der mächtigsten Generäle, Ghassem Soleimani, ließen die USA vor vier Jahren durch einen Drohnenangriff in Bagdad töten. Seit Beginn des Gaza-Kriegs hat sich der Konflikt verschärft. (dpa/thp)

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