• CSU-Chef Markus Söder akzeptiert das Votum des CDU-Vorstands aus der Nacht. Für Armin Laschet ist der Weg zur Kanzlerkandidatur damit frei.
  • Von Rivalität wollen die beiden plötzlich nichts mehr wissen: Söder sichert Laschet seine "volle Unterstützung" zu. Laschet dankt der CSU für diesen "Vertrauensbeweis" und betont sein gutes Verhältnis zu Söder.

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Jetzt ist die Kanzlerkandidatur Armin Laschet nicht mehr zu nehmen: CSU-Chef Markus Söder hat das klare Vorstandsvotum der CDU für ihren Parteichef Armin Laschet als Kanzlerkandidaten der Union akzeptiert. "Mein Wort, das ich gegeben habe, gilt", sagte der bayerische Ministerpräsident am Dienstagmittag in München bei einem Pressestatement. Er habe Armin Laschet bereits angerufen und ihm gratuliert.

"Es gibt die Verantwortung für das Land, das war die Bereitschaft zu kandidieren", sagte Söder. "Aber es gibt auch die Verantwortung für die Union. Die Union kann am Ende nur geschlossen erfolgreich sein." Eine Spaltung der Partei gelte es zu verhindern, erklärte der bayerische Ministerpräsident und sicherte Laschet seine "volle Unterstützung für diesen wie ich glaube außerordentlich schwierigen Wahlkampf" zu.

Laschet sieht Söder in "zentraler Rolle bei Modernisierung des Landes"

Auch Laschet, der sich am Nachmittag an die Presse wandte, will von der Rivalität der vergangenen Woche nichts mehr wissen. "Wir in der CDU sind der CSU dankbar für den guten und fairen Umgang in dieser weitreichenden Entscheidung", sagte Laschet und betonte: "Gut und vertrauensvoll gilt auch für das persönliche Verhältnis von Markus Söder und mir." Er wolle sich künftig eng mit Söder abstimmen. "Markus Söder wird eine zentrale Rolle bei der Modernisierung des Landes spielen."

Laschet lobte die Schwesterparteien CDU und CSU als «einzigartiges Phänomen». Für den Wahlerfolg müssten CDU und CSU nun als Team in den Wahlkampf gehen. Mit ihrem Modell als Schwesterparteien seien CDU und CSU Stabilitätsanker und Modernisierungsmotor des Landes.

In einer digitalen Sondersitzung des CDU-Vorstands hatten in der Nacht zum Dienstag 31 von 46 stimmberechtigten Vorstandsmitgliedern in geheimer Wahl für den eigenen Parteivorsitzenden Laschet als Kanzlerkandidaten plädiert. 9 stimmten für Söder, 6 enthielten sich.

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CSU-Generalsekretär: "Söder war der Kandidat der Herzen"

Das Benennungsverfahren für den Kanzlerkandidaten - eine Entscheidung im CDU-Vorstand - hat für Kritik innerhalb der Partei gesorgt. Die Basis von CDU und CSU, wo Söder viele Fans hat, fühlt sich übergangen. CSU-Generalsekretär Markus Blume, der im Anschluss an Söder mit der Presse sprach, sagte vor diesem Hintergrund: "Markus Söder hat begeistert. Er war erkennbar der Kandidat der Herzen. Aber in der Demokratie entscheidet am Ende etwas anderes, nämlich die Mehrheit."

Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, räumte ein, dass das Verfahren "durchaus einige Fragezeichen" hinterlassen habe, betonte aber auch, es habe nun ein Ergebnis gebracht. "Und mit dem Ergebnis muss man umgehen."

Thüringens CDU-Landeschef spricht von Entscheidung gegen CDU-Basis

Auch aus der CDU gab es Kritik an dem Vorstandsvotum. Thüringens CDU-Landeschef Christian Hirte sprach von einer "Entscheidung gegen die CDU-Basis". Die Stimmung in Thüringen sowie in mehreren anderen Landesverbänden sei deutlich für CSU-Chef Markus Söder als Kanzlerkandidat, sagte Hirte am Dienstag der dpa. Hirte fügte jedoch hinzu: "Wir sind jetzt gut beraten, uns hinter Armin Laschet zu versammeln und uns auf Inhalte zu konzentrieren." (jwo/thp/mcf/dpa)  © dpa

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