Deutschland wird in Zukunft bei Weltraumprojekten noch enger mit den USA zusammenarbeiten. Die Unterzeichnung der Artemis Accords soll das politische Fundament für die Zusammenarbeit sein.

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Um stärker Teil der derzeit vor allem von den USA geplanten weiteren Erforschung von Mond und Mars zu werden, hat Deutschland sich der internationalen Artemis-Initiative angeschlossen. Der Generaldirektor der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Walther Pelzer, unterzeichnete die Vereinbarung am Donnerstagabend (Ortszeit) in der deutschen Botschaft in Washington. Deutschland wolle damit Teil eins "wichtigen Abschnittes in der Raumfahrtgeschichte" werden, erklärte das DLR.

In den Artemis Accords sind Prinzipien für die Kooperation in der zivilen Erkundung des Weltraums und die Nutzung des Mondes sowie von Mars, Kometen und Asteroiden zu friedlichen Zwecken festgelegt. Mit dem Beitritt Deutschlands gehören der von den Vereinigten Staaten angeführten Initiative nun 29 Staaten an, darunter auch einige europäische Länder wie Frankreich und Italien.

An der Unterzeichnungszeremonie in Washington nahmen laut der Mitteilung des DLR auch die Raumfahrt-Koordinatorin der Bundesregierung, Anna Christmann, der deutsche Botschafter in Washington, Andreas Michaelis, und Nasa-Chef Bill Nelson teil. Auch die Astronauten Alexander Gerst und Matthias Maurer waren vor Ort.

Deutsche Unternehmen mit "zentralem Beitrag" für Mondlandung

Raumfahrtagentur-Chef Pelzer hob hervor, dass Deutschland und die USA "bereits seit langem erfolgreiche Partner in der Raumfahrt" seien. So leisteten deutsche Unternehmen aus der Raumfahrtbranche schon jetzt "einen zentralen Beitrag zum Artemis-Programm" der Nasa für erneute Mondlandungen.

"Die deutsche Unterzeichnung der Artemis Accords gibt dem gemeinsamen Bestreben, Programme zur Erkundung des Weltraums durchzuführen, nochmal neuen Schub", erklärte Pelzer. Die Artemis Accords böten "eine Fülle von neuen Möglichkeiten für die Industrie und die wissenschaftliche Forschung in Deutschland – und letztendlich auch in ganz Europa".

Nasa-Chef Nelson hieß Deutschland "in der Familie der Artemis Accords willkommen". Deutschland sei "seit langem einer der engsten und fähigsten internationalen Partner der Nasa". Die Unterzeichnung der Artemis Accords zeige, "dass Deutschland jetzt und in Zukunft eine führende Rolle spielt – eine Zukunft, die von grenzenlosen Möglichkeiten im Weltraum und dem Versprechen des guten Willens hier auf der Erde geprägt ist".

Die zwei Seiten der Artemis Accords

Die Nasa hatte die Artemis Accords 2020 mit sieben weiteren Gründungsstaaten vereinbart. Laut DLR legen sie "das politische Fundament für die friedliche, verantwortungsvolle und nachhaltige Erkundung des Weltraums im Rahmen des Artemis-Programms". So bekräftige die Vereinbarung einen umfassenden multilateralen Ansatz in der Raumfahrt sowie die Bedeutung internationaler Regeln und Vorschriften in der Raumfahrt etwa durch den Weltraumvertrag von 1967.

Kritiker werfen den USA vor, mit den Artemis Accords ihre Dominanz im Weltall zementieren und über die Nutzung von Mond und Mars maßgeblich bestimmen zu wollen. Daher gibt es Forderungen, internationale Regeln für die Raumfahrt unter dem Dach der UNO festzulegen.

Artemis ist auch der Name der für die kommenden Jahre geplanten Mondmission der Nasa. Die US-Raumfahrtbehörde plant mit Hilfe von Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX für 2025 eine bemannte Mondlandung. Wegen technischer Probleme muss der Termin aber möglicherweise verschoben werden.

Mit ihrer Mission Artemis 3 will die Nasa zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert wieder US-Astronauten auf den Mond bringen, darunter erstmals eine Frau und einen Afroamerikaner. Langfristig sollen die Nasa-Mondmissionen die Reise in Richtung Mars vorbereiten. (afp/lko)

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