Im vergangenen Februar haben weniger Menschen Asyl beantragt als im Februar des Vorjahrs. Bundesinnenministerin Faeser hofft, dass die EU-Asylreform schnell in die Tat umgesetzt wird. Noch hält sie Grenzkontrollen für nötig.
Die Zahl neuer Asylanträge in Deutschland ist im Februar deutlich zurückgegangen. Mit 19.494 Erstanträgen habe die Zahl um 18,9 Prozent unter der des Februars 2023 gelegen und um 26,1 Prozent niedriger als im Januar, teilte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge am Donnerstag in Nürnberg mit.
Im Januar und Februar 2023 hatten zusammen 54.333 Menschen in Deutschland einen Erstantrag auf Asyl gestellt. Im Januar und Februar dieses Jahres waren es 47.090 und damit 7243 weniger als im Vorjahr, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Statistik des Bundesamtes weiter hervorgeht. Die Februar-Zahl an Erstanträgen ist die niedrigste in einem Monat seit September 2022.
Nancy Faeser: "Haben mehr getan als in den letzten Jahren"
"Wir haben wirklich jetzt mehr getan in den letzten Monaten als in den letzten Jahren, um zu einer doch starken Begrenzung der irregulären Migration zu kommen", sagte Bundesinnenministerin
Auf die Frage, wie lange diese zunächst bis Mitte Juni geplanten Kontrollen noch fortgesetzt werden sollen, sagte die Ministerin: "Sie werden zumindest so lange notwendig sein, wie wir keine anderen Begrenzungsmöglichkeiten haben."
Nur die auf EU-Ebene geplanten Reformen mit Verfahren an den Außengrenzen für bestimmte Gruppen und einer anderen Verteilung könnten die Zahl der unerlaubten Einreisen dauerhaft senken. "Wir hoffen, dass das schneller geht, als wir alle denken", sagte Faeser. Die Kommission werde im Mai einen Umsetzungsplan vorlegen.
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Die meisten Asylbewerber kommen aus drei Ländern
Flüchtlinge aus der Ukraine werden in dieser Statistik nicht erfasst, denn für sie gilt eine Sonderregel: Sie erhalten direkt nach der Registrierung einen Aufenthaltstitel. Etwa drei Fünftel der seit Jahresbeginn gestellten Asylanträge entfielen auf die drei Hauptherkunftsländer Syrien, Afghanistan und die Türkei. Allein aus Syrien kamen 14.024 Erstantragsteller, ein Minus von 12,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Erstanträge von Menschen aus Afghanistan gingen um 38,9 Prozent zurück von 10.924 auf 6.679.
Gestiegen sind dagegen die Anträge von Menschen aus der Türkei - von 6.809 im Vorjahr auf 7.649. Im Jahr 2024 waren den Angaben des Bundesamtes zufolge 2786 der Erstantragstellenden in Deutschland geborene Kinder im Alter von weniger als einem Jahr.
In den ersten beiden Monaten des Jahres wurde nach Angaben des Bundesamtes über 54.705 Erstanträge entschieden. 86,5 Prozent der Anträge aus Syrien wurden positiv beschieden. Das heißt, es wurde ein Schutzstatus gewährt. Bei den Antragstellern aus Afghanistan lag die Quote bei 67,1 Prozent.
Nur 7,8 Prozent der Asylsuchenden aus der Türkei erhielten einen Schutzstatus. Insgesamt lag die Schutzquote über alle Herkunftsländer bei 45 Prozent - das heißt, mehr als die Hälfte der Asylbewerber werden abgelehnt. (dpa/fab)
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