- In fast ganz Sachen gelten ab sofort Ausgangsbeschränkungen
- Die Bürger dürfen ihre Wohnstätten nur noch mit triftigem Grund verlassen
- Sollten die Corona-Zahlen nicht sinken, drohen laut Ministerpräsident Kretschmer noch schwerere Einschränkungen
Angesichts der hohen Zahl an Neuinfektionen in Sachsen fährt der Freistaat nach Angaben von Ministerpräsident
"Es gilt nahezu im gesamten Freistaat bis auf die drei großen Städte, die ein anderes Infektionsgeschehen haben, eine Ausgangsbeschränkung", sagt er im ZDF-Morgenmagazin.
Menschen dürften das Haus demnach nur aus wichtigen Gründen verlassen. Denn man müsse die Zahl der Neuinfektionen unbedingt rasch senken, weil die Krankenhäuser bereits extrem belastet seien. Zudem wurde die Maskenpflicht ausgeweitet und Alkoholverbote erlassen.
Die Situation sei Corona-bedingt "extrem angespannt, und das jetzt schon - ohne die saisonale Grippe", sagte Kretschmer.
Deutschland könne auf derzeitigem Infektionsniveau "nicht durch den Winter kommen, wenn wir die medizinische Versorgung garantieren wollen". Die Bevölkerung drohe, "eine ganze Reihe von Menschen" zu verlieren - auch jüngere.
"Es ist höchste Eile geboten", warnte Kretschmer und appellierte an die Bevölkerung, die Lage sehr ernst zu nehmen.
Sachsen: Kretschmer stellt noch härteren Lockdown in Aussicht
Falls die Corona-Infektionszahlen bis Weihnachten nicht runtergehen will Kretschmer sogar einen noch härteren Lockdown in Sachsen anordnen. "Dann werden wir nach Weihnachten die Kindergärten nicht mehr öffnen können. Dann werden die Schulen länger geschlossen bleiben. Dann müssen wir darüber sprechen, ob die Geschäfte für eine gewisse Zeit lang geschlossen bleiben", sagte der Regierungschef im sozialen Netzwerk Instagram. Dort beantwortete Kretschmer Nutzer-Fragen.
Er hoffe, dass die bisherigen Maßnahmen ausreichend seien. "Es hängt sehr davon ab, dass wir uns alle an die Maßnahmen halten, weil die Alternative wäre ein wirklich kompletter Lockdown und eine wirkliche Ausgangssperre. Das wollen wir auf jeden Fall verhindern", sagte Kretschmer.
Alles zu schließen wie im Frühjahr, wäre eine sehr teure Maßnahme. "Diese Kraft hat der Freistaat Sachsen nicht." Schon bei der Vorstellung der neuen Coronaschutzverordnung hatte Kretschmer von einem Lockdown gesprochen, sollten die Maßnahmen im Dezember nicht wirken.
Sachsen verzeichnet derzeit bundesweit die höchste Rate an Neuinfektionen binnen 7 Tagen je 100.000 Einwohner. (dpa/lh/thp)
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