Die Bundesregierung hat nach der Wahl in Taiwan angekündigt, dass Deutschland die Beziehungen zu Taipeh weiter ausbauen möchte. Dies solle in Einklang mit der deutschen Ein-China-Politik geschehen, erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Sonntag in Berlin. Diese besagt, dass es keine Anerkennung des demokratischen Taiwans als eigenständiger Staat geben kann und damit auch nur zu Peking diplomatische Beziehungen unterhalten werden.

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William Lai: 40 Prozent der Stimmen

Bei der Parlaments- und Präsidentschaftswahl in dem ostasiatischen Inselstaat errang der 64-Jährige William Lai von der Demokratischen Fortschrittspartei rund 40 Prozent der Stimmen. Taiwan entschied sich damit für den Status quo, vor allem in Bezug auf das Verhältnis zum mächtigen Nachbarn China. Lais Partei steht für eine Unabhängigkeit Taiwans, Peking betrachtet sie deshalb als Separatisten.

Der Sprecher des Auswärtigen Amts erklärte: "Die freien und friedlichen Wahlen in Taiwan haben erneut gezeigt, wie stark die Demokratie in Taiwan verwurzelt ist und wie sehr die Wählerinnen und Wähler mit demokratischen Werten verbunden sind." Deutschland unterhalte in vielen Bereichen enge und gute Beziehungen mit Taiwan. "Frieden und Stabilität in der Straße von Taiwan sind von entscheidender Bedeutung für die Region und weit darüber hinaus."

Deutschland setze sich für den Erhalt des Status quo und Vertrauensbildung ein. "Eine Änderung des Status quo darf nur friedlich und in gegenseitigem Einvernehmen erfolgen", teilte der Sprecher mit. "Wir hoffen, dass beide Seiten ihre Bemühungen zur Wiederaufnahme eines Dialogs weiter vorantreiben."  © dpa

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