Irgendwann ist es offenbar einfach genug: Laut einem Medienbericht will Sigmar Gabriel nicht mehr für den Bundestag kandidieren. Führende SPD-Genossen wissen demnach schon länger darüber Bescheid.
Der frühere SPD-Vorsitzende
Darüber habe der frühere Außenminister bereits Anfang Mai die drei Vorsitzenden seiner regionalen SPD-Kreisverbände in Niedersachsen unterrichtet, berichtet das Blatt in seiner Sonntagsausgabe.
Stand Entschluss schon länger fest?
Es hieß demnach, der 59-Jährige sei schon länger fest entschlossen gewesen, seine politische Laufbahn zu beenden.
Gabriel selbst wollte sich auf Anfrage der Zeitung dazu nicht äußern. Von Sprechern der Bundes-SPD und der SPD Niedersachsen gab es auf dpa-Anfrage zunächst ebenfalls keine Stellungnahme.
Gabriel wollte keine Unruhe im Europawahlkampf
Der "Tagesspiegel" zitierte einen Teilnehmer der Unterredung mit den Worten: "Wir bedauern das sehr, weil es schwer werden wird, seine Ergebnisse zu halten. Aber man kann schon verstehen, dass er sich das Theater in Berlin nicht länger antun will."
Dem Bericht zufolge habe Gabriel seine Entscheidung vor der Europawahl nicht öffentlich machen wollen, um keine Unruhe in den Wahlkampf zu bringen. Die Partei im Wahlkreis Salzgitter/Wolfenbüttel vor Ort sollte demnach aber genug Zeit haben, eine neue Kandidatin oder einen neuen Kandidaten zu finden.
Gabriel ist Autor der Holtzbrinck-Gruppe, zu der auch der "Tagesspiegel" gehört. Er war bis 2017 Vorsitzender der SPD. (dpa/hub)
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