Vor 63 Jahren wurde mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen. Nicht nur dort, auch an der innerdeutschen Grenze kamen Menschen bei Fluchtversuchen ums Leben. An die Opfer wird nun erinnert.

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Am 63. Jahrestag des Mauerbaus wird vielerorts der Opfer des DDR-Grenzregimes gedacht, so etwa in Berlin und Brandenburg. "Aus purer Menschenverachtung heraus hat das SED-Regime 1961 eine Mauer mitten durch unsere Stadt errichtet", sagte Berlins regierender Bürgermeister Kai Wegner bei einer Gedenkveranstaltung an der Bernauer Straße in Berlin dazu. Die Trümmer dieser Mauer seien eine Mahnung, wachsam zu bleiben. Sie seien aber auch ein Zeichen der Hoffnung, dass der Drang nach Freiheit jedes Unrecht überdauere.

Der Bau der Berliner Mauer hatte am 13. August 1961 begonnen. Die Führung der DDR wollte so die massenhafte Abwanderung von Menschen in den Westen Berlins und in die Bundesrepublik stoppen, die die DDR-Wirtschaft bremste und den Staat destabilisierte. Das rund 155 Kilometer lange Bollwerk zerschnitt Berlin mehr als 28 Jahre lang.

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CDU-Landeschef kritisiert Regierung von Mecklenburg-Vorpommern scharf

Der Landeschef der mecklenburg-vorpommerischen CDU, Daniel Peters, hat den Jahrestag zum Anlass genommen, die rot-rote Landesregierung in Schwerin zu einer aktiveren Aufklärungsarbeit über die Unterdrückungsinstrumente der DDR aufzufordern. Er bedauere, dass es führenden Politikern des Landes nicht über die Lippen komme, die DDR als Unrechtsstaat zu bezeichnen, sagte Peters, ohne Namen zu nennen.

Wie ihr Amtsvorgänger Erwin Sellering hatte sich auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (beide SPD) vor Jahren geweigert, den Begriff "Unrechtsstaat" für die DDR zu verwenden. Zuletzt stand Landesjustizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) in der Kritik, weil sie Aussagen zur DDR aus einem Zeitungsinterview hatte streichen lassen.

"Geschichtsvergessenheit dieser Art ist meines Erachtens eine Ursache für die Unbedarftheit, mit der jüngst in Greifswald der sogenannten FDJ öffentlich gehuldigt wurde. Mich befremdet dies auch nach einer Woche zutiefst", sagte der Unionspolitiker. Kürzlich ist es in Greifswald zu einem Demozug von FDJ-Anhängern gekommen – inklusive der alten FDJ-Blauhemden. Die FDJ war in der DDR die Jugendorganisation der SED.

Die Parteispitze hatte am 13. August 1961 den Bau der Mauer in Berlin veranlasst und ein rigides Grenzregime durchgesetzt. "Die innerdeutsche Grenze kostete Hunderten Menschen das Leben. Abertausende Familien wurden über Jahrzehnte getrennt. Die Mauer war sichtbarstes Zeichen der Trennung zwischen Demokratie und Diktatur und der Teilung Deutschlands in Ost und West", sagte Peters. Es sei daher ein großes Glück, dass diese Teilung durch Freiheitsliebe und viel Mut der Ostdeutschen 1989 überwunden werden konnte.

Sachsens Ministerpräsident fordert mehr Zusammenhalt

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) erinnert auf X an die Mauertoten und erklärt: "Sie erinnern uns: Freiheit ist nicht selbstverständlich. Unsere Demokratie ist eine Errungenschaft."

Ähnlich bewertet Finanzminister Christian Lindner (FDP) den Jahrestag: "Die Mauer ist bereits länger eingerissen, als sie das Land teilte – dank mutigen Menschen, die Freiheit der Unterdrückung durch einen Unrechtsstaat vorzogen." Niemandes Freiheitswille ließe sich auf Dauer unterdrücken.

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, schreibt ebenfalls auf X: Die Erinnerung an den Bau der Mauer sei ein Aufruf, die Demokratie zu schützen. "Die Freiheit, die wir heute genießen, ist nicht selbstverständlich. Es ist unsere Verantwortung, sie für die kommenden Generationen zu bewahren."

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) plädiert auf der Plattform dafür, dass die unterschiedlichen Erfahrungen und Prägungen von West und Ost "in einer gelebten Demokratie zum Tragen kommen und nicht spalten, sondern den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken." (dpa/ras)

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