• Am Mittwoch wollen sich Bund und Länder auf weitere Corona-Maßnahmen verständigen, mit besonderem Blick auf Weihnachten und Silvester.
  • Um vor allem den Gesundheitsbereich in der Pandemie nicht zusätzlich zu belasten, wollten die Ministerpräsidenten der Bundesländer ursprünglich ein Verkaufsverbot für Feuerwerkskörper.
  • Ein solches ist nun wohl vom Tisch – Beschränkungen wird es dennoch geben.

Mehr aktuelle Informationen zum Coronavirus finden Sie hier

Auch in der Corona-Pandemie darf geböllert werden. Die Bundesländer haben sich in der Debatte über ein mögliches Feuerwerksverbot an Silvester Berichten zufolge auf einen Kompromiss geeinigt. Feuerwerk und Knaller sollen auch in diesem Jahr grundsätzlich erlaubt sein, wie das Wirtschaftsmagazin "Business Insider" berichtete. Darauf hätten sich die SPD- und CDU-geführten Bundesländer am Montagabend in einer gemeinsamen Telefonschalte verständigt.

Das Zünden von Feuerwerk "an belebten Plätzen und Straßen" solle aber verboten werden, um größere Gruppenbildungen zu vermeiden, wie aus einer gemeinsamen Beschlussvorlage der Länder hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag. "Die örtlich zuständigen Behörden bestimmen die betroffenen Plätze und Straßen", heißt es in dem Entwurf.

Es soll auch keine öffentlich veranstalteten Feuerwerke geben. Zudem appellierten die Länder an die Bürger, in diesem Jahr auf Feuerwerkskörper zu verzichten.

Lesen Sie auch: Alle aktuellen Informationen rund um die Corona-Pandemie in unserem Live-Blog

Weiteres Vorgehen soll am Mittwoch beschlossen werden

Am Mittwoch wollen sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder auf die weiteren Corona-Maßnahmen für die Monate Dezember und Januar verständigen.

In der Beschlussvorlage der Länder für die Beratungen mit Merkel war ursprünglich vorgesehen, dass der Verkauf und das Zünden von Feuerwerk zu Silvester verboten wird, um Einsatzkräfte zu entlasten, das Gesundheitssystem nicht weiter zu belasten und Gruppenbildungen zu vermeiden.

Das Papier wurde am Sonntag unter Federführung von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) verfasst, der derzeit den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz innehat.

Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov befürworten knapp zwei Drittel der Bundesbürger (64 Prozent) ein Verbot des Silvesterfeuerwerks 2020/21 wegen der Coronakrise. 25 Prozent lehnen ein Verbot derzeit ab.

An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Lobby-Verband und Handel warnte vor Verkaufsverbot

Gegen Feuerwerksverbot regte sich aber Widerstand in den Reihen der CDU und CSU. Eine solche Maßnahme sei unverhältnismäßig, erklärte am Montag der Unions-Fraktionsvize im Bundestag, Georg Nüßlein (CSU). "Es ist weder erforderlich noch geeignet und trifft Menschen, die den Jahreswechsel so begehen wollen, ohne Not."

Zuvor hatten auch der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) und der Handel vor einem Feuerwerksverbot an Silvester gewarnt. "Ein Verbot könnte am Ende dazu führen, dass die Verbraucher häufiger zu illegalen Feuerwerkskörpern auf dem Schwarzmarkt greifen, was häufiger zu Unfällen führt", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE, Stefan Genth, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Silvesterraketen und Böller aus dem Handel hätten hingegen eine hohe Produktsicherheit. (afp/mf)

Kein Feuerwerk wegen Corona? Politiker und Polizei fordern Böller-Verbot

Um Menschenansammlungen an Silvester zu vermeiden, sprechen sich die Polizeigewerkschaft und mehrere Politiker für ein Böller-Verbot aus.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.