- Ab dem 28. Dezember kommen Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genesene.
- Private Zusammenkünfte sind noch mit maximal zehn Personen erlaubt.
- Überregionale Groß- und Sportveranstaltungen dürfen nur noch ohne Zuschauer stattfinden.
- Einen umfassenden Lockdown mit der Schließung von Restaurants und Geschäften wird es aber nicht geben.
Zur Eindämmung der sich rasch verbreitenden Corona-Virusvariante Omikron haben Bund und Länder schärfere Einschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens beschlossen. Dabei soll es Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genesene geben. Groß- und Sportveranstaltungen müssen künftig wieder vor leeren Rängen stattfinden. Gelten sollen diese und andere Maßnahmen spätestens ab dem 28. Dezember, wie die Bundesregierung und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder am Dienstag entschieden haben. Einen umfassenden Lockdown mit der Schließung von Restaurants und Geschäften wird es aber nicht geben.
Private Treffen nur noch mit maximal zehn Personen
Es sei jetzt nicht die Zeit für große Partys an Silvester, sagte Bundeskanzler
Clubs und Diskotheken schließen bundesweit
Überregionale Groß- und Sportveranstaltungen dürfen dann nur noch ohne Zuschauer stattfinden. Clubs und Diskotheken müssen bundesweit geschlossen werden, Tanzveranstaltungen sind verboten. Dies war bisher schon in vielen Bundesländern der Fall, wurde aber von einigen Ländern anders gehandhabt.
Der Bundeskanzler bereitete die Menschen in Deutschland auf einen starken Anstieg der Corona-Infektionen durch die Omikron-Variante vor. Im Augenblick befinde man sich noch in einer seltsamen Zwischenzeit. Die jüngst beschlossenen Maßnahmen gegen die Pandemie zeigten Wirkung, man bekomme die vierte Corona-Welle langsam in den Griff. Aber es drohe bereits die fünfte Welle. "So schnell wie erhofft ist es nicht vorbei." Omikron werde die Zahl der Infektionen massiv steigen lassen, sagte Scholz. "Darauf müssen wir uns jetzt einstellen." Omikron sei aggressiver und drohe den Impfschutz zu unterlaufen. Erst eine Auffrischimpfung gebe einigermaßen Schutz.
Scholz: "Zwischenziel ist Impfquote von mindestens 80 Prozent"
Die Bundesregierung strebt zeitnah eine Impfquote von mindestens 80 Prozent an. "Als nächstes Zwischenziel möchte ich eine Impfquote von mindestens 80 Prozent ansteuern. Und wenn wir das erreicht haben, müssen wir das nächste Ziel in den Blick nehmen", kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz an.
Neben der Auffrischungsimpfung sei es nötig, dass sich möglichst viele Menschen im Land auch für eine Erst- und Zweitimpfung entschieden, erklärte Scholz. 73,5 Prozent der Deutschen hätten inzwischen mindestens eine Impfung, betonte Scholz. Diese Quote müsse im nächsten Schritt auf mindestens 80 Prozent steigen.
Das Risiko für nicht geimpfte Erwachsene, sich zu infizieren und schwer an Corona zu erkranken, steige mit der neuen Virusvariante noch einmal weiter, erklärte Scholz. "Deshalb mein Appell: Lassen Sie sich impfen zu Ihrem eigenen Schutz, zum Schutz Ihrer Lieben und zum Schutz von uns allen!"
Fast 60 Millionen Menschen in Deutschland seien inzwischen vollständig geimpft, ohne dass es zu schweren Nebenwirkungen oder langfristigen Einschränkungen gekommen sei, betonte Scholz.
Kontaktbeschränkungen in Mecklenburg-Vorpommern schon ab 24. Dezember
In Mecklenburg-Vorpommern gelten schon vom 24. Dezember an die Kontaktbeschränkungen, die bundesweit am 28. Dezember eingeführt werden sollen. Zehn geimpfte Personen dürfen sich maximal treffen, Ungeimpfte dürfen nur mit zwei weiteren Personen zusammenkommen.
Nächste Bund-Länder-Beratungen am 7. Januar
Die nächsten Beratungen von Bund und Ländern über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie werden am 7. Januar stattfinden. Scholz sagte man werde sich dann erneut zusammensetzen, um die Lage zu bewerten. (ash/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.