Der Deutsche Journalistenverband (DJV) hat Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) aufgefordert, sich im Rahmen ihrer USA-Reise für den Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, einzusetzen. Der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall unterzeichnete gemeinsam mit anderen einen Brief an Baerbock, wie der Verband am Freitag in Berlin mitteilte. Baerbock will kommende Woche in die USA reisen.

Mehr aktuelle News

"Wir erwarten, dass Sie als Mitglied der Bundesregierung bei Ihren bevorstehenden Gesprächen in Washington etwa mit Ihrem Amtskollegen Antony Blinken den Fall Assange zur Sprache bringen und sich deutlich für ein Ende der Verfolgung von Assange einsetzen", heißt es laut DJV in dem Schreiben.

Die Unterzeichnenden teilen demnach "die Auffassung von Amnesty International, Reporter ohne Grenzen und nahezu allen Menschenrechtsorganisationen und Journalistenverbänden weltweit, dass die Verfolgung von Julian Assange einen schwerwiegenden Angriff auf die Medienfreiheit darstellt, den es mit aller Entschlossenheit zurückzuweisen gilt".

Es liege "in der Hand von US-Präsident Biden und seiner Regierung, das Ermittlungsverfahren gegen Assange zu beenden", wird in dem Brief weiter betont. Überall erinnerte zudem daran, dass Baerbock noch im Bundestagswahlkampf die Freilassung von Julian Assange gefordert hatte. "Wenn es Annalena Baerbock mit der wertebasierten Außenpolitik ernst meint, muss sie sich vehement für Assange einsetzen", forderte der DJV-Vorsitzende. Der Brief an sie zeige, dass das Schicksal des Wikileaks-Gründers vielen Menschen und Organisationen in Deutschland am Herzen liege.

Assange befindet sich derzeit in einem Hochsicherheitsgefängnis in Großbritannien. Die USA fordern die Auslieferung des 51-jährigen Australiers, weil dieser ab 2010 auf der Website Wikileaks rund 700.000 vertrauliche Dokumente zu Aktivitäten des US-Militärs im Irak und in Afghanistan veröffentlicht hatte. Assange droht in den USA eine lange Haftstrafe.  © AFP

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.