Mexikanische Drogenkartelle sind für Donald Trump mit Terrororganisationen gleichzusetzen. Deshalb strebt der US-Präsident laut einem Medienbericht nun an die Kartelle offiziell als solche einstufen zu lassen.
US-Präsident
Die Einstufung als global agierende Terrororganisation, die bislang beispielsweise dschihadistische Gruppen wie Al-Kaida oder den Islamischen Staat (IS) betrifft, könnte der US-Regierung zusätzliche Möglichkeiten bei der Bekämpfung der Gruppen eröffnen.
Mexikos Außenministerium erklärte in einer Stellungnahme am Dienstag, man strebe sobald wie möglich ein hochrangiges Treffen mit den USA an. Außenminister Marcelo Ebrard hatte die Einstufung der Kartelle als Terrorgruppen abgelehnt, weil es nach US-Recht dann möglich wäre, direkte Maßnahmen in Mexiko zu ergreifen. "Mexiko wird keinen Akt zulassen, der eine Verletzung seiner nationalen Souveränität bedeutet", twitterte Ebrard am Dienstagabend.
Fast 100 Morde pro Tag
Mutmaßliche Angehörige eines Drogenkartells hatten am 4. November auf einer Landstraße im Norden Mexikos eine mormonische Großfamilie US-amerikanischer Herkunft angegriffen. Sie erschossen sechs Kinder im Alter zwischen acht Monaten und elf Jahren sowie drei Frauen. Weitere Kinder wurden verletzt. Außenminister Ebrard sagte, es habe bei der Aufklärung der Tat bedeutende Fortschritte gegeben, die jedoch in Absprache mit den USA nicht preisgegeben würden, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Diese seien ein gutes Beispiel der Kooperation zwischen den beiden Ländern.
Mexiko hat seit Jahren ein massives Problem mit Gewaltkriminalität. Im vergangenen Jahr wurden in dem 130-Millionen-Einwohner-Land mehr als 36.000 Morde registriert - also fast 100 pro Tag. Die Gewalt geht zu einem großen Teil auf das Konto von Banden, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressungen verwickelt sind. (br/dpa)
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