In der Coronakrise verzeichnen die USA erneut einen Rekord an Neuansteckungen. US-Präsident Trump gilt in der Pandemie als schlechtes Vorbild, weil er das Tragen einer Maske für sich selber ablehnt. Ändert sich das nun?
Vor dem Hintergrund dramatisch steigender Coronavirus-Infektionen in den USA hat US-Präsident Donald Trump in einem seltenen Schritt eine Maske bei einem öffentlichen Auftritt getragen.
Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie
Erneuter Rekord an Neuinfektionen in den USA
Findet beim US-Präsidenten angesichts der immer noch stark steigenden Infektionszahlen in den USA ein Umdenken statt?
Die USA verzeichneten erneut einen Rekord an Neuinfektionen innerhalb eines Tages. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität (JHU) vom Samstag lag die Zahl der am Vortag registrierten Neuansteckungen bei 66.627.
Erst am Donnerstag war die Zahl auf einen Rekordwert von 63.247 gestiegen. Die Zahl der Neuansteckungen in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, hat seit Mitte Juni im Zuge der Lockerung der Corona-Auflagen deutlich zugenommen.
Seit Beginn der Pandemie haben die Forscher der JHU insgesamt mehr als 3,2 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Mehr als 134.000 Menschen starben. Die Zahl der täglich verzeichneten Toten liegt zwar weiterhin niedriger als zum Höhepunkt der Krise, hat aber wieder zugenommen. Am Freitag registrierte die JHU-Statistik 802 Tote.
Trump: "Ich finde es großartig, eine Maske zu tragen"
Nach Angaben des Weißen Hauses wollte Trump in dem Krankenhaus verwundete Soldaten und deren Angehörige treffen. Er wollte zudem mit medizinischem Personal zusammenkommen, dass sich in der Coronakrise um Erkrankte kümmert.
Trump sagte vor dem Besuch vor Journalisten: "Ich werde wahrscheinlich eine Maske tragen, wenn Sie das wissen müssen." Und er fügte hinzu: "Ich finde es großartig, eine Maske zu tragen. Ich war nie gegen Masken, aber ich glaube, es gibt eine Zeit und einen Ort dafür." In dem Krankenhaus, in dem manche Verwundete gerade erst operiert worden seien, sei eine Maske angebracht.
Trump hatte im April Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC verkündet, nach denen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes empfohlen wird. Er hatte aber umgehend deutlich gemacht, dass er selber keine Maske tragen werde.
Trump und das Weiße Haus begründen das damit, dass der Präsident regelmäßig auf das Coronavirus getestet werde. Trump wird dennoch vorgeworfen, durch sein Auftreten ohne Maske ein schlechtes Vorbild in der anhaltenden Pandemie abzugeben.
Die Bilder aus dem Walter-Reed-Krankenhaus waren nicht die ersten, bei denen Trump eine Maske trug. Bei einem Fabrik-Besuch im US-Bundesstaat Michigan im Mai hatte Trump bei einem Teil des Rundgangs eine Maske getragen und war dabei fotografiert worden.
Disney World Florida öffnet seine Tore - trotz vieler Neuinfektionen
Ein großer Teil der Neuinfektionen wird derzeit aus den südlichen und westlichen Bundesstaaten gemeldet - darunter Florida und Kalifornien. In Florida meldeten die Behörden am Samstag mehr als 10.000 Neuinfektionen an einem Tag.
Gouverneur Ron De Santis - der wie Trump der Republikanischen Partei angehört - wies Vorwürfe zurück, er habe die Schutzmaßnahmen in Florida voreilig wieder gelockert.
Trotz der steigenden Fallzahlen in Florida öffnete der Freizeitpark "Walt Disney World" am Samstag seine Türen wieder für Besucher. "Der Magic Kingdom-Park und der Disney's Animal Kingdom-Park sind jetzt geöffnet", hieß es auf der Webseite des Freizeitparks nahe Orlando. Am Eingang werde die Körpertemperatur gemessen und Abstands- und Hygieneregeln müssten eingehalten werden.
Normalerweise kommen fast 60 Millionen Menschen jedes Jahr in den Freizeitpark in Florida, der wegen der Coronavirus-Pandemie seit März geschlossen war.
Ab dem 30. Juli will auf dem Gelände des Vergnügungsparks auch die nordamerikanische Profi-Basketballliga NBA ihre wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochene Saison in einem geschlossenen System ohne Kontakt zur Außenwelt fortsetzen.
Ein ebenfalls vom US-Unterhaltungsriesen Walt Disney betriebener Vergnügungspark im US-Westküstenstaat Kalifornien blieb zunächst weiter geschlossen, nur ein angeschlossenes Einkaufszentrum öffnete in der vergangenen Woche. Eine zunächst für den 17. Juli angekündigte Wiedereröffnung des Vergnügungsparks musste pandemiebedingt wieder abgesagt werden.
Für den Entertainment-Giganten ist das Geschäft mit Vergnügungsparks, Ferienresorts und Kreuzfahrten eine der wichtigsten Erlösquellen. Die Schließungen aufgrund der Corona-Pandemie im März haben bereits Kosten in Milliardenhöhe verursacht. (jwo/dpa)
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