• Gerhard Schröder sorgt mit seinen Auslassungen zum Konflikt zwischen Russland und der Ukraine für Verstimmungen.
  • Der Alt-Bundeskanzler sieht die Verantwortung für die Eskalation auf Seiten der Ukraine, weil diese ein "Säbelrasseln" veranstalte.
  • Ex-CSU-Chef Edmund Stoiber hält das Verhalten Schröders für extrem schädlich, nicht nur für die SPD, sondern für die gesamte deutsche Politik.

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Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) schadet mit seinen Äußerungen zum Konflikt zwischen Russland und der Ukraine nach Ansicht des CSU-Ehrenvorsitzenden Edmund Stoiber nicht nur seiner eigenen Partei.

"Es schadet Deutschland, der SPD und der gesamten deutschen Politik", sagte der frühere bayerische Ministerpräsident der "Passauer Neuen Presse" (Freitag). Inzwischen verbinde ihn mit Schröder zwar eine Freundschaft ("Wir sind per Du"), "aber dafür, was er bezüglich Putin, Rosneft und Gazprom tat und tut, habe ich kein Verständnis. Das habe ich ihm auch selbst gesagt", sagte Stoiber.

Schröders Äußerungen hatten Kritikern neue Nahrung gegeben, die der SPD einen Mangel an Klarheit in der Russland-Politik vorwerfen. Am Montag hatte die Parteispitze in internen Beratungen über ihre Haltung zu Russland gesprochen. Die SPD sei in dieser Frage geschlossen, sagte Parteichef Lars Klingbeil danach. Es sei die Haltung der "gesamten SPD", dass Russland für die Eskalation verantwortlich sei.

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Stoiber und Putin: Gutes Verhältnis, aber keine Freundschaft

Stoiber betonte zudem, dass ihn - anders als immer wieder behauptet - keine Freundschaft mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verbinde: "Freundschaft ist zu hoch gegriffen. Ich habe ihn 1999 als jungen Ministerpräsidenten kennengelernt. Mit seiner offenen Rede im Bundestag 2001 in deutscher Sprache hat sich ein gutes Verhältnis entwickelt."

Stoiber hatte Putin mehrfach in Moskau besucht, in dessen Datsche zu Abend gegessen, im oberbayerischen Aying ihm zu Ehren einen großen Empfang gegeben.

Stoiber: Was Putin jetzt versucht, kann nicht gutgehen

"Ich kenne seine Sichtweise" auf die Entwicklungen seit dem Ende des Kalten Kriegs, sagte Stoiber. "Er glaubt, der Westen habe ihn und Russland an den Rand des Weltgeschehens gedrängt."

Aber "was Putin jetzt versucht, nämlich die Sicherheitsarchitektur Europas mit Drohungen und Truppenaufmärschen zu verändern, kann nicht gutgehen", warnte Stoiber mit Blick auf die Ukraine-Krise.

Stoiber sprach sich für eine Politik aus Abschreckung und Dialog gegenüber dem Kreml aus. (hub/dpa/afp)

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