- Kevin Kühnert hat sich unter Tränen aus seinem Amt als Juso-Chef verabschiedet.
- Er tritt vorzeitig von dem Amt zurück, weil er im kommenden Jahr für den Bundestag kandidieren will.
SPD-Vize
Seinen Verband rief er auf, sich nicht kleinmachen und unterkriegen zu lassen. "Lasst euch nicht erklären, dass die Debatten nicht wichtig sind", forderte er. Kühnert tritt nach drei Jahren vorzeitig als Juso-Chef zurück, weil er im kommenden Jahr in den Bundestag einziehen will.
Jusos sind "kein Debattierclub"
Der 31-Jährige beschrieb in seiner Rede die Aufgabe der Jusos: Sie seien kein Debattierclub, sondern wollten Einfluss nehmen auf reale politische Entscheidungen.
Dabei sei es ihnen in den vergangenen Jahren auch darum gegangen, die Parteien aufzurütteln, die sich alle zu sehr in der Mitte des politischen Spektrums versammelt hätten und sich alle irgendwie einig seien.
"Als Antwort auf unsere Vorschläge will ich nicht hören "Mann, seid ihr verrückt", sondern ich will Gegenvorschläge hören", betonte er.
Die Jusos seien häufig mehr am Puls der Zeit gewesen, als viele realisiert hätten. Viele ihrer Vorschläge seien zunächst nicht ernst genommen worden, würden inzwischen aber in der SPD ernsthaft diskutiert - etwa ein fahrscheinloser Nahverkehr.
"Mehr auf Jusos zu hören, heißt häufig auch früher zu merken, wo brenzlige politische Debatten anstehen", sagte er.
Jessica Rosenthal einzige Kandidatin für Juso-Vorsitz
Die Parteichefs Saskia Esken und
"Du hast als Gesicht der Jusos die Jusos auf eine neue Art in das öffentliche Bewusstsein zurückgebracht", sagte Walter-Borjans. Selten zuvor hätten Juso-Positionen so stark auf die Partei eingewirkt. "Du bist unglaublich präsent und du bist auf eine unglaublich konstruktive Art auch umstritten."
Die Jusos wollten am Samstag die Briefwahl zur Nachfolge Kühnerts anstoßen. Einzige Kandidatin ist die frühere nordrhein-westfälische Juso-Vorsitzende Jessica Rosenthal. Das Ergebnis der Abstimmung soll am 8. Januar bekanntgegeben werden.
Rosenthal warnte die SPD vor einem allein auf Scholz zugeschnittenen Bundestagswahlkampf. "Ich will keine Kampagne sehen, in der es immer nur um einen einzigen Menschen geht", sagte die 28-Jährige den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Olaf Scholz ist klar, dass er Angebote an die Jusos und junge Menschen machen muss. Die fordere ich ein."
Die Jusos wollen mehrere Forderungen auch im Wahlprogramm der SPD unterbringen. Dazu gehört etwa eine staatliche Garantie auf einen Ausbildungsplatz und eine Jobgarantie. © dpa
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