Für Griechenland ist das Thema Reparationszahlungen noch nicht vom Tisch. Bei einem Treffen mit Merkel sprach Staatspräsident Pavlopoulos das heikle Thema an. Die Kanzlerin betonte die volle Verantwortung Deutschlands für die Nazi-Verbrechen in Griechenland während des Zweiten Weltkriegs.

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Griechenland behält sich weiter Reparationsforderungen an Deutschland für Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg vor.

"Dies kann juristisch auf der europäischen Ebene geklärt werden", sagte der griechische Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Athen. Dies sei historisch richtig, fügte Pavlopoulos hinzu. Eine vom Athener Parlament einberufene Kommission aus Experten hatte bereits vor drei Jahren den Umfang der Kriegsschäden auf mindestens 289 Milliarden Euro beziffert.

Merkel erklärte, ihr seien die Verbrechen der Nazis in Griechenland bewusst und deswegen stehe Deutschland Griechenland bei.

"Wir wissen, wie viel Leid Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus über Griechenland gebracht hat", sagte die Kanzlerin nach Angaben ihres Sprechers am Freitag in Athen. Merkel war am Donnerstag zu ihrem ersten offiziellen Besuch seit 2014 nach Griechenland gereist.

Deutschland sieht Entschädigungszahlen als rechtlich abgegolten an

In Griechenland waren in den vergangenen Jahren immer wieder Forderungen nach deutschen Entschädigungszahlungen für die Verbrechen während der Besatzung durch die Nazis (1941-1944) erhoben worden. Durch die Schuldenkrise Griechenlands, welche die deutsch-griechischen Beziehungen auf die Probe stellte, wurden diese Forderungen befeuert.

Im Gegensatz zu Griechenland sieht Deutschland die Forderung nach Entschädigungszahlungen durch ein Abkommen von 1960 und durch das Zwei-plus-Vier-Abkommen von 1990 als rechtlich abgegolten an. (szu/afp/dpa)

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