Die Grünen sind weiter im Umfragehoch: Erstmals läuft die Partei der Union im "Deutschlandtrend" den Rang ab.
Die Grünen sind einer neuen Umfrage zufolge die stärkste politische Kraft in Deutschland. Im "Deutschlandtrend" der ARD kommen die Grünen in der Sonntagsfrage auf 26 Prozent, wie der WDR am Donnerstag mitteilte.
Sie legten demnach im Vergleich zum Vormonat um sechs Punkte zu. Die Union erreicht lediglich 25 Prozent (minus drei), die SPD kommt auf zwölf Prozent (minus sechs).
Den Angaben zufolge handelt es sich um den höchsten Wert für die Grünen und den tiefsten Wert für die SPD, die in der Erhebung jemals gemessen wurden. Die Union lag demnach im Oktober 2018 bereits einmal bei 25 Prozent.
Nach einer von "Forsa" am Samstag veröffentlichten Erhebung, ist es nun die zweite Umfrage, welche die Grünen vor der Union sieht. In einer "Emnid"-Umfrage vom gleichen Tag lagen CDU und CSU acht Prozentpunkte vor den Grünen, in jüngsten Umfragen der "Forschungsgruppe Wahlen" und des Meinungsforschungsinstituts "INSA" waren sie je einen Prozentpunkt vorn.
ARD-Deutschlandtrend: Zufriedenheit mit Regierung gesunken
Die AfD gewinnt im neuen "Deutschlandtrend" einen Punkt hinzu und erreicht 13 Prozent. Die FDP liegt unverändert bei acht Prozent, die Linke kommt auf sieben Prozent (minus zwei).
Deutlich ging in der Umfrage die Zufriedenheit mit der Bundesregierung zurück: 28 Prozent der Befragten äußerten sich zufrieden oder sehr zufrieden - das sind zehn Prozentpunkte weniger als in der vorherigen Erhebung Anfang Mai.
Den Rücktritt von Andrea Nahles als Partei- und Fraktionsvorsitzender der SPD finden 65 Prozent der Umfrageteilnehmer richtig. 27 Prozent beurteilen den Schritt als falsch. 82 Prozent der Befragten attestieren zudem der SPD einen Mangel an gutem Führungspersonal. Mit 57 Prozent äußerten mehr als die Hälfte der Befragten die Auffassung, die SPD sollte die GroKo verlassen.
Mehrheit befürwortet Grundrente
Gute Noten erhält allerdings die von der Koalition geplante Grundrente. Das Vorhaben, Niedrigverdiener im Alter finanziell besser zu stellen, finden 82 Prozent grundsätzlich richtig.
Die in der Koalition umstrittene Frage, ob vor dem Beziehen der Leistung eine Bedürftigkeitsprüfung vorgenommen werden soll, spaltet demnach auch die Bürger: 47 Prozent sprachen sich im "Deutschlandtrend" dafür aus, 50 Prozent dagegen.
Für die Sonntagsfrage hatte das Meinungsforschungsunternehmen Infratest dimap von Montag bis Mittwoch 1.500 Wahlberechtigte befragt. Zur Zufriedenheit mit der Bundesregierung, zur SPD und zur Grundrente wurden am Montag und Dienstag 1.000 Menschen befragt. Die Fehlertoleranz wurde mit 1,4 bis 3,1 Prozent angegeben. (afp/mcf)
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